Grasnarbe pflügen mit Beetpflug?

  • Also das vorder Schar habe ich schon höhergestellt als das hintere, die kann man einzeln einziehen.
    Ist klar dass das mit meiner Technik eigentlich nicht so machbar ist, da ich keine Heckhydraulik habe. Und die Ackerschiene ist leider auch nicht drehbar. Mein Gelenk sieht folgendermassen aus: Zwei große Schäkel mit der Öse nach hinten an die Ackerschiene geschraubt. Dazwischen die Stange, also das Gelenk, welches an ein dicken Stahl-Vierkant geschweisst wurde. Dieser wiederum wurde ca. 10cm tiefer an der Deichsel des Pflugs angeschweisst. So kann ich den Pflug anheben, Gelenk wie gesagt in Höhe der Ackerschiene. Der Pflug kann also vorne nicht hoch, sondern eben nur nach vorne kippen, wenn man pflügt. Leider kann ich nicht so tolle Bilder wie Reiner zeichnen, dann wärs etwas deutlicher.
    Ich sehe die einzige Möglichkeit darin, den Pflug so zu arretieren, dass er hinten nicht mehr hochkippen kann. Dann kann ich ihn aber auch nicht mehr anheben.
    Naja, vielleicht fällt mir noch was ein, was ich beim anheben schnell lösen kann. Aber auf jeden Fall danke für eure Tipps und Ratschläge.

  • Ohne Abstützung nach oben (quasi Oberlenker) wird / kann es nicht gehen.

    Grüße aus dem schönen Leinetal :lol: von Frank-Olaf

    Normag NG15 - 17 PS - Baujahr 1951
    Güldner G25 - 24 PS - Baujahr 1967
    Deutz F1L 514/50 - 15 PS - Baujahr 1950

    Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft!

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    ohne Oberlenker geht es nur mit dem Ferguson-Gedanken nicht. Bei normalen Pflügen funktioniert es sehr wohl.
    Man denke nur an die ganzen gezogenen Pflüge mit eigenen Rädern. Oder die Handaushebungen mit lediglich einer Kette als Verbindung zwischen Hubarm und Pflug. Funktioniert alles problemlos.

    Was soll denn ohne Oberlenker nicht funktionieren können??

    mfg
    GTfan

  • Zitat von GTfan


    Man denke nur an die ganzen gezogenen Pflüge mit eigenen Rädern. Oder die Handaushebungen mit lediglich einer Kette als Verbindung zwischen Hubarm und Pflug. Funktioniert alles problemlos.

    Was soll denn ohne Oberlenker nicht funktionieren können??

    mfg
    GTfan

    Du schreibst es doch gerade selber. Pflüge mit Rädern werden vorne und hinten durch Räder abgestützt und die Schare werden mittels Mechanik zwischen den vorderen und hinteren Rädern abgesenkt. Das funktioniert im Prinzip wie bei einem Trecker mit Zwischenachsanbau.

    Bei Pflügen mit Handaushebung ist der Pflug starr an der Ackerschiene befestigt und kann deshalb dort nicht nach unten wegkippen. (So ähnlich zu sehen in ZettelMog seinem Bild Nr. 1) Die Tiefe der Furche wird dadurch bestimmt das der oder die Schare in der Höhe richtig eingestellt und das hintere Stützrad mittels des Verstellhebels eingestellt ist. Bei Pflügen mit Handaushebung mittels Kette verhindert diese im runtergelassen Zustand, dass der Pflug sich zu weit in die Erde zieht. Sollte sich jemand anderes solch einen Pflug ausborgen, so muss er das oder die Pflugschare an die Höhe seiner starren Ackerschiene anpassen um die entsprechende Furchentiefe zu erreichen. Nur über den Verstellhebel geht es nicht, weil die Pflugsohle nicht gerade wäre. Bei einem Pflug wie Ackermolch ihn besitzt, kann es nur über eine starre Befestigung an der Ackerschiene funktionieren.

    Ackermolch hat seinen Pflug über Schäkel an der Ackerschiene befestigt. Dadurch kippt dieser beim Pflügen nach vorne, weil vermutlich die Anhängehöhe nicht passt. (So ähnlich zu sehen in ZettelMog seinem Bild Nr. 2) Wäre er starr befestigt und das hintere Rad für die Furchentiefe richtig eingestell klappt es auch. Problem dabei ist, dass er am Vorgewende immer absteigen müsste um den Pflug mittels des Hebels auszuheben. Es besteht bei diesem Pflug nämlich nicht die Möglichkeit über Seilzug und Hebemechanik im Rad, diesen während der Fahrt auszuheben. Kurvenfahrten sind mit diesem Pflug auch nur in großen Radien möglich, obwohl der Bolzen in der Aufnahme ziemlich weit vorne sitzt.

    Achso, nicht jeder alte Pflug passt an jeden alten Trecker. Rahmenhöhe/Anhängehöhe des Pfluges und Verstellmöglichkeiten des oder der Pflugschare in der Höhe sind, je nach Höhe der starren Ackerschiene, möglich oder nicht. So vielleicht auch in diesem Fall.

    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/19877825lj.jpg]

    Grüße aus dem schönen Leinetal :lol: von Frank-Olaf

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  • Zitat

    Pflüge mit Rädern werden vorne und hinten durch Räder abgestützt und die Schare werden mittels Mechanik zwischen den vorderen und hinteren Rädern abgesenkt.

    Moin Frank,

    das ist richtig!

    Hier werden aber die vorderen Räder durch die Anbindung an die feste Ackerschiene ersetzt.

    Zitat

    so muss er das oder die Pflugschare an die Höhe seiner starren Ackerschiene anpassen um die entsprechende Furchentiefe zu erreichen.

    Das ist doch klar und gar nicht strittig.

    Zitat

    Bei einem Pflug wie Ackermolch ihn besitzt, kann es nur über eine starre Befestigung an der Ackerschiene funktionieren.

    Das hatte ich ihm geraten. (Er will es doch ändern)

    Zitat

    Problem dabei ist, dass er am Vorgewende immer absteigen müsste um den Pflug mittels des Hebels auszuheben. Es besteht bei diesem Pflug nämlich nicht die Möglichkeit über Seilzug und Hebemechanik im Rad, diesen während der Fahrt auszuheben.

    Eine Aushebung hat er sich bereits gebastelt.

    Zitat

    Kurvenfahrten sind mit diesem Pflug auch nur in großen Radien möglich, obwohl der Bolzen in der Aufnahme ziemlich weit vorne sitzt.

    Dieses Problem haben diese Pflüge alle, deshalb haben sie doch soviel "Platz" in der Aufnahme.

    Zitat

    Achso, nicht jeder alte Pflug passt an jeden alten Trecker.

    Frank, zu dieser Erkenntnis sind einige der "Oldtimer-Pflüger" noch nicht gekommen. :)

    Darüber, dass das Pflügen mit diesem Pflug sehr aufwendig und arbeitsintensiv ist, muss Axel sich im Klaren sein.

    Bis Gleich!

    Reiner

  • Hallo miteinander,
    mittlerweile habe ich die Idee, dass ich mir eine Arretierung für das Gelenk baue, die so ähnlich wie ein Oberlenker funktioniert. Weiß nur noch nicht, wo ich die am Trecker befestige. Dann könnte ich zum anheben die Arretierung lösen, ohne absteigen zu müssen.
    Mir hat nun allerdings jemand gesagt, dass Grasnarbe pflügen ohne Vorschäler nahezu unmöglich ist. Wenn das stimmt habe ich sowieso Pech gehabt, denn mein Pflug hat keine Vorschäler.

  • Moin Axel,


    sogar Wiki weiß, wie sinnvoll ein Vorschäler ist. :)

    Zitat

    Das Sech (auch Pflugsech, Pflugmesser, Messersech, Vorschneider oder Vorschäler genannt) ist ein sogenanntes Vorarbeitswerkzeug beim Pflug, das den Boden vor dem Pflugschar senkrecht einschneidet und meistens die Form eines langen, leicht gekrümmten Messers hat.

    Seche wurden schon im Altertum verwendet. Das senkrechte Abschneiden des zu pflügenden Bodens durch ein scharfes Sech bewirkt im Gegensatz zur Trennung durch die stumpfe Streichblechvorderkante eine Verringerung der erforderlichen Zugkraft beim Pflügen, auch wird das Arbeitsergebnis durch die sauber abgetrennte Furchenwand besser. Durch die sauberer geräumte Furche wird zudem die Spurhaltung des Gespannpfluges oder des den Pflug ziehenden Traktors erleichtert.

    Die Arbeitstiefe des Sechs ist zum sauberen Abtrennen des abzupflügenden Erdbalkens mindestens „wurzeltief“ einzustellen, bei bindigen Böden wird das Sech daher fast bis zur Furchentiefe positioniert, bei weniger bindigen Böden kann die Sechspitze auch höher gestellt sein. Zur Schonung der Streichblechvorderkante soll das Sech einige Millimeter mehr als diese zum ungepflügten Land hin weisen.

    Neben dem messerförmigen Sech gibt es auch runde, rotierende Seche, sogenannte Scheibenseche. Diese benötigen weniger Zugkraft als Messerseche.

    Beim Grünlandumbruch ist allerdings ein Sech vor jedem Körper sinnvoll!

    Sinnvoll heißt aber auch: nicht unbedingt notwendig.

    Es gibt sehr viele Gründe warum ein Pflug nicht "eintaucht".

    Allerdings, hinter der Tastatur sitzend, sind alles nur Mutmaßungen.

    Stell doch mal ein Bild des Gespannes ein.

    Bis Gleich!

    Reiner

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    Grasnabe oder auch Stoppeln ohne Vorschäler einpflügen hinterlässt ein nicht sehr sauberes Bild, da viele Pflanzenreste nicht vollständig untergepflügt wurden.

    Letztlich solltest du dir wirklich Gedanken über einen kleinen Einscharpflug mit Handaushebung machen, der auch eine vernünftige Furchentiefe hinkriegt. Auch das wird bei dir nämlich knapp!

    Bei deinem Pflug handelt es sich um einen sehr leichten Schälpflug. Natürlich müsste er eigentlich in den Boden gehen, aber ob du bei Grassoden mit Wurzelschicht wirklich glücklich wirst wage ich zu bezweifeln. Wie sehen die Scharspitzen eigentlich aus? Die vordere sieht aus der Position des Bildes etwas rundgelutscht aus.
    Hast du es schonmal auf leichtem Sandboden versucht?

    @Reiner: Da zeigt sich der große Fehler der ganzen Wikis: Ein Sech ist etwas anderes als ein Vorschäler, die im Wiki beschriebene Arbeit wird tatsächlich von z.B. Messer- oder auch Scheibensechen erledigt. Ein Vorschäler ist etwas anderes, darauf wird in dem Artikel gesammelten Halbwissens scheinbar nicht weiter eingegangen.

    mfg
    GTfan

  • Moin Fabian,

    ob ein Vorschäler zu den Sechen gehört, kann ich nicht beurteilen!
    (ich hab mal "was Anderes" gelernt) :wink:

    Zitat

    Wie sehen die Scharspitzen eigentlich aus?
    Die vordere sieht aus der Position des Bildes etwas rundgelutscht aus.

    Das ist sehr schmeichelhaft ausgedrückt. :lol:

    Bis Gleich!

    Reiner

    • Offizieller Beitrag

    moin Reiner,

    natürlich gehören Vorschäler mit zu den Sechen.
    Aber in dem Wiki-Artikel wird nicht auf die Arbeit der Vorschäler eingegangen, ihre Funktion nicht erwähnt. Daher meine Kritik.

    Schare in der Größe dürften wirklich sehr schwer werden! Alte zeitgenössische Kataloge zeigen in der Regel auch bloß Rohlinge, bei denen ausdrücklich der Schmied noch die Anpassung und vor Allem die Härtung der Spitze zu erledigen hat.
    Schon für viele Pflüge der 50er und 60er Jahre ist es echt schwer, Teile zu kriegen. Nach Fabrikaten darf man da nicht mehr gehen, die Maße sind dann wichtig. Aber dein Maß dort ist sehr ungewöhnlich...

    mfg
    GTfan

    • Offizieller Beitrag

    ich nochmal:

    wichtig ist für dich auch, dass Zugpunkt am Schlepper und Rahmenhöhe des Pfluges unbedingt gleich sein müssen! Und zwar bei Arbeitstiefe des Pfluges gesehen.
    Also wenn deine Ackerschiene z.B. 20cm höher ist als der Pflugrahmen, dann wird das definitiv nichts. Bau dir eine Winkelplatte, die dich am Schlepper auf das Niveau des Pfluges herunter führt. Diese Winkelplatte sollte idealerweise noch etwas in der Höhe einstellbar sein, damit du nach den ersten Versuchen womöglich noch nachjustieren kannst.
    Wichtig ist, dass du wirklich am Schlepper so weit herunter gehst, und nicht am Pflug. Sonst reißt du über Hebelkräfte immer den Pflug vorne tief in den Boden.

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/e5sn-2y-c9e1.jpg]
    Fall 1 (oben) zeigt einen zu hohen Zugpunkt
    Fall 2 den richtigen Zugpunkt
    Fall 3 (unten) passiert, wenn du zu tief ziehst, dann zieht er sich nur hinten in den Boden, vorne jedoch kommt er nicht richtig rein.

    Dieser Pflug lässt sich mit einer Kette oder einem Seil ziehen. Ein Oberlenker oder irgendwas mit dieser Funktion ist absoluter Unsinn!
    Um ein Schleifen des vorderen Schares auf dem Boden im Pferde- oder Kettenzug zu verhindern, wenn die Räder herunter geklappt sind (also für das Umsetzen außerhalb der Furche) ist auch der hintere starre Hebel gedacht. Mit etwas Druck kriegst du den insgesamt recht leichten Pflug vorne ausgehebelt. Dafür braucht es entweder den Pferdeführer, oder im Schlepperbetrieb bei Ketten- oder Seilzug eine zweite Person - die eben auch die Räder herunter klappt.

    Beim Pflügen sind die Räder beide nach hinten geklappt, der Hebel also ganz nach vorne gestellt. Sie haben dann keinen Kontakt mehr zum Boden, dienen auch nicht zur Tiefenführung. Das erledigt alleine die richtige Einstellung des Zugpunktes!
    Die Räder können bei Bedarf lediglich die Arbeitstiefe begrenzen, dafür auch das Raster am Hebel. Bei tiefem Pflügen und wie hier zum ersten Lernen sind sie nicht nötig! Sie stören nur beim Finden des richtigen Zugpunktes!

    Man denke nur mal an die Schwingpflüge aus Pferdezeiten, die hatten ein Schar und liefen komplett alleine in der Furche. Ohne Stützrad oder irgendwas. Alleine eingestellt durch den richtigen Zugpunkt in Relation zum Schar. Über ein Verstellen des Zugpunktes ließ sich auch die Arbeitstiefe einstellen.

    mfg
    GTfan

  • Zitat

    Beim Pflügen sind die Räder beide nach hinten geklappt, der Hebel also ganz nach vorne gestellt.
    Sie haben dann keinen Kontakt mehr zum Boden, dienen auch nicht zur Tiefenführung.
    Das erledigt alleine die richtige Einstellung des Zugpunktes!

    Moin Fabian,

    das kann ich nicht so ganz glauben.

    Bei hydr. Pflügen stelle ich die (hintere) Tiefe doch auch entweder über den Oberlenker oder ein Stützrad ein.

    Oder habe ich nicht richtig zugesehen. :-o

    Bis Gleich!

    Reiner

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    da hast du sehr wohl richtig hingesehen, Reiner.

    Bei Pferdepflügen, insbesondere bei Schwingpflügen und verwandten Arten wie diesem hier, gelten jedoch andere Regeln!
    @Reiner: Ich gehe davon aus, du kennst das Prinzip eines Schwingpfluges und hast auch ihn auch schon im Einsatz gesehen? Womöglich schon selbst mit gearbeitet?

    Wie oben erwähnt, kann man die Räder natürlich für die Tiefenführung nutzen, daher auch das feine Raster am Hebel. Ich gehe jedoch stark davon aus, dass im Idealfall bei ganz hochgeklappten Rädern diese nicht auf den Boden gelangen. Bei richtigem Zugpunkt wohlgemerkt. Das ließe sich jedoch feststellen, wenn der Pflug irgendwann mal mit richtigem Eingriff im Boden ist, bei maximaler Arbeitstiefe des Schares. Dann sieht man ja, wie viel Luft die Räder noch haben oder ob überhaupt.

    Ob dieses Idealbild jedoch bei den vorliegenden Scharenqualitäten überhaupt erreichbar ist, kann ich ebensowenig sagen. Es kommt auf einen Versuch an.

    mfg
    GTfan

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