• Hallo,

    Nachdem ich jetzt wieder in good old Europe gelandet bin kann ich dir deine Fragen beantworten.

    Zum Neigungszylinder: Der Zylinder ist abgedichtet mit insgesamt 3 Nutringen, 1 O-Ring und hat noch 1 Schmutzabstreifer. Der O-Ring sitzt zwischen dem Messingkopf und dem Zylinderrohr (das äußere Rohr des Zylinders). Die Kolbenstange ist nach außen mit einem Nutring abgedichtet, ebenso ist der Zylinder innen mit 2 Nutringen abgedichtet. Außen an der Kolbenstange sitzt der Schmutzabstreifer, der verhindert dass Schmutz in den Zylinder gelangen kann.

    Der Schmutzabstreifer hat die Abmessungen 50 x 56 x 5/7.

    Der von mir verwendete O-Ring hat die Abmessungen 59,7 x 5,33, Material NBR Härte Shore 70. Das ist vermutlich eine zöllige Größe, die Größen der Teile hat mein Hydraulikteilehändler gemessen. Es gibt aber auch die metrische Größe 60 x 5, die evtl. passen könnte. Allerdings sollte es kein Problem sein krumme Größe zu besorgen, es gibt die sogar bei Ebay für kleines Geld. Du musst allerdings drauf achten dass es NBR-Gummi ist, es gibt auch welche aus EPDM, welches gegen viele andere Sachen beständig ist, nicht jedoch gegen Mineralöl.

    Der Zylinder besitzt des weiteren 3 metrische Nutringe, 1 zur Abichtung der Kolbenstange nach außen mit den Abmessungen 50 x 60 x 10 und innen 2 Stück in der Größe 60 x 70 x 12.

    Die Nutringe sehen so aus (nur als Beispiel damit du sie dir bildlich besser vorstellen kannst

    http://www.hytec-hydraulik.de/normteile/zyli…nge_nutring.php

    Die Nutringe müssen von der Einbaurichtung so eingebaut sein, dass der Öldruck innen in die Öffnung kann und die Dichtung somit gegen die Stange oder das Zylinderrohr drücken kann.

    Falls etwas am Hubzylinder wäre, diese Größen wären (je nur 1 Stück)

    Nutring 1 x 80 x 90 x 10

    O-Ring 1 x 88,27 x 5,33

    Schmutzabstreifer 1 x 80 x 90 x 7/10

    Der Hubzylinder ist ein sog. Plungerzylinder, d.h. er ist komplett mit Öl gefüllt (und kann nur drücken, nicht ziehen) und er hat lediglich oben im Kopf die Dichtungen, d.h. wenn er undicht wäre müsstest du nur den Messingkopf abnehmen (da ist alles dichtungsmäßig drin) und bräuchtest nicht den kompletten Zylinder ausbauen.

    Wenn dein Lenkungszylinder dicht ist, lass ihn am besten zu. Dieser ist kompliziert zu öffnen und hat zöllige Dichtungen, die teilweise schwer zu besorgen sind.

    Ich denke dass die Zylinder an deinem Manitou dieselben sein müssten. Trotzdem kann ich es natürlich nicht garantieren, es wäre gut wenn du es zumindest an einem Neigungszylinder noch mal nachmessen könntest, die Stange müsste auch 50 mm Durchmesser haben, das Zylinderrohr innen 70 mm.

    Als Luftfilter passte bei mir ein Donaldson P 181050 .

    Als Motorölfilter habe ich einen Mann W 920/21 verwendet.

    Als Kraftstofffilter habe ich einen Mann WK 842/2, hier musst du jedoch aufpassen, dieser ist samt Filterhalter (nur nangeschraubt) vermutlich nicht Original, und weicht bei dir evtl. ab. Vielleicht kannst du von deinem Filter ein Bild einstellen, oder evtl. darauf stehende Nummern schreiben, mit diesen lässt sich der Filter oftmals identifizieren. Notfalls könnte man diesen auch über die Gewindegrößen und die Durchmesser der Aufnahme bestimmen, oder den Filterhalter samt Filter austauschen, dieser ist nur angeschraubt.

    Den Hydraulikölfilter habe ich komplett samt Filterhalter getauscht gegen einen Patronen-Saugfilter von Hytec

    http://www.hytec-hydraulik.de/hydraulik/hydr…ter-25-120.html

    Dieser ist von der Größe her wahrscheinlich überdimensioniert, da mir jedoch die genaue Literleistung der Pumpe nicht bekannt war und der nächst kleinere Filter nur 7 Euro billiger ist habe ich dann den großen genommen. Die Schlauchanschlüsse müsstest du neu kaufen, die alten sind kleinere Gewinde.

    Du kannst aber selbstverständlich auch den alten Metallsiebfilter reinigen und wiederverwenden.

    Falls du den Keilriemen tauschen musst, hier musst du das untere Kontergewicht abschrauben und nach hinten wegfahren (du brauchst einen 2. Stapler oder einen Hubwagen mit ein paar Euro-Paletten, das Gewicht hat ca. 1,1 t. Dann musst du die Hydraulikpumpe lösen und nach hinten abziehen, bevor du den Riemen drauf machen kannst. Das Problem hier ist dass die Hydraulikpumpe die die Arbeitshydraulik versorgt hinten in Verlängerung der Kurbelwelle sitzt, und man deshalb den Riemen nicht einfach wie beim Traktor draufschieben kann. Um an die Pumpe zu kommen, muss man das untere Kontergewicht entfernen.

    Ich hatte noch Probleme mit meinem Dieseltank, dieser hat unten eine kleine Kuhle am Ansaugstutzen wo sich Kondenswasser sammeln kann. Normalerweise ist das nur wenig und wird dann über die Kraftstoffleitung mitgesaugt, mein Filter hat sogar einen Kondenswasserabscheider. Allerdings ist mein Manitou in den letzten Jahren sehr wenig gelaufen, und deshalb war mein Tank da unten durchgerostet, insgesamt hat er innen sowiso gerostet.

    Das muss bei dir selbstverständlich nicht der Fall sein, und wenn doch gibt es entweder gebrauchte Originaltanks (vom IHC 323) oder die Möglichkeit wie ich es gemacht habe auf einen Kunststofftank auszuweichen.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Hallo Simon
    Erst mal herzlichen Dank für deine umfangreiche u detaillierte Hilfe,schön das du/ihr gesund u beeindruckt von deiner/eurer Reise wieder zu Hause seid.. Sorry,das ich mich erst jetzt melde,aber die letzten Wochen sind sehr ereignisreich u turbolent,gerade auch wegen dem Auszug aus meiner Höhle,die in der alten Fabrik ist,von wo ich auch den Stapler mitnehmen werde.da komm ich manchmal auch eine Woche nicht an den Pc.Abends bin ich dann einfach platt,50+ halt.
    Ich habe ja gewisse Vorkenntnisse,habe das ja mal gelernt u praktiziere auch noch nebenher,aber bei zB.Hydraulik ist mein Wissen u Fertigkeiten(Werkzeug) eingeschränkt.Man genötigt,oder besser gesagt es vereinfacht die Sache erheblich ,für das Wechseln der Nutringe eine entsprechende zange zu haben.ich habe das WErkzeug erst neulich das erste Mal gesehen,als mir der Junge in der WErkstatt bei Linde einen Nutring für einen Zyl meines kleinen Staplers gewechselt hat.
    Auf jeden Fall nochmals herzlichst wünscht dir soweit Gesundheit & Freude der Horst.

    Ich hoffe ich belästige dich nicht zu sehr ,falls ich noch Unklarheiten habe(hab ich viel im Leben)aber bei de Manitou;ich mich nochmals an dich wende.
    Schönes WE

  • Hey Simon
    Dank deiner Hilfe und weniger Stunden Arbeit habe ich den Manitou wieder eingeschränkt gebrauchsfähig bekommen.Vielen Dank nochmals.In der einen u anderen Freistunde habe ich nun versucht ,die elektrische Anlage in Betrieb zu nehmen.Da funktionierte bis auf die Fernlichtanzeige nix.Nun waren da wahrscheinlich schon mehrere Bäcker und Freizeitelektricker am Werk und haben unter dem Armaturenbrett ziemlich geaast.
    Hättest du vielleicht einen Schaltplan für den Gr0ßen?
    Wenn du möchtest ,schick mir doch mal deine Heimanschrift,gerne auch an meine E-Mail, falls du die hier nicht abgedruckt sehen oder das überhaupt möchtest.
    Ich würde mich gerne auch materiell bedanken.
    Gesundheit & Freude wünscht der Horst

  • Hallo,

    Meine Elektrik bestand aus rund 10 m Kabel, der Manitou hatte original keine Beleuchtung. Ich habe aufgrund des Zustands die 10 Meter rausgerissen und eine neue Elektrik eingebaut, die dann zusätzlich noch eine STVO-konforme Beleuchtung umfasste.


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/32410452fw.jpg]

    Die Kabel haben leider keine Speziellen Farben, eine Fehlersuche ist hier etwas schwieriger als bei einer originalen Traktorenverkabelung. Ich habe mich an den normalen Standardschaltplänen für Traktoren orientiert und diese mit Relais leicht abgewandelt. Das Zündschloss kam neu, später ist mir der Vorglüh- und Anlassschalter auseinandergefallen, der ist mittlerweile auch neu. Die rote Platte mit den Schrauben ist eine Kunststoffplatte, falls du dich wunderst. Es ist ein Fassadenmaterial, das sich wie Metall bearbeiten lässt, auch Gewinde können geschnitten werden. Es leitet aber keinen Strom. Es kamen bei mir auch neue Anzeigen ins Amaturenbrett, der Manitou hat jetzt eine Tankanzeige (auch einen anderen Tank, der originale war durchgerostet) und das Amperemeter ist jetzt ein stärkeres, da die neue Lima jetzt 22 A bringt statt 11 wie die alte.

    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/32410455na.jpg]

    Als Schaltplan kann ich dir einen Standard-Traktorenschaltplan empfehlen, diese sind eigentlich mehr oder weniger identisch (es sollte ein neuerer sein mit seperatem Blinklicht und Bremslicht) und passen gut in den Manitou. Wenn du schon eine Lichtanlage drin hast ist das eigentlich der selbe Schaltplan wie bei alten Traktoren.

    Wegen der Adresse schicke ich dir eine PN. Du solltest aber besser deine E-Mailadresse nicht in Foren öffentlich einstellen, diese kann von Suchmaschinen so gefunden werden und du kannst deshalb schnell Spam bekommen. Falls du den Beitrag nicht mehr ändern kannst kannst du auch einen Administrator darum bitten sie raus zu nehmen.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Hey Simon.
    Herzlichen Dank für deine sehr schnelle Antwort u sorry für mein langsames reagieren.
    Mein (ist ja noch nicht meiner) Manitou hatte schon eine Lichtanlage und einzelne Komponenten funktionieren auch noch.Da aber der Opa einsatzbereit bleiben sollte,möchte ich nichts größeres zerlegen und somit ist speziell unter das Armaturenblech sehr schlecht beizukommen.Dort hängen mehrere Kabel einfach in der Gegend rum und lachen mich aus.Am Besten wird es sein,die Lage erst mal so gut sein zu lassen und nach dem Abriss des Geländes,wenn ich den Stapler mitnehmen kann,ihn großzügig zu zerlegen u aufzuarbeiten.
    Mit Respekt und Gratulation zu deiner Arbeit grüßt dich der Horst

  • Hallo,

    bei dem Stapler der Firma bei der ich arbeite ist auch ein Teil der Elektrik tot, trotzdem funktioniert das was funktionieren muss. Das ist bei den alten Maschinen halt so, solange sie laufen ist es ok.

    Bei meinem Manitou war das Problem dass er durch Öl und Kühlwasserverlust (durch einen leckenden Kühler und seeehr poröse Schläuche) und einen durchgerosteten Tank sowiso nicht mehr einsatzbereit war, wir konnten ihn lediglich noch mit einem LKW-Anhänger überführen.

    Bilder nach der Instandsetzung

    Beim Schlachten eines alten Autos

    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/32507298jw.jpg]


    Beim Dachdecken

    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/32507299cl.jpg]

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

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