Güldner A2KN verliert Öl an Zapfwelle

  • Liebe Traktorenfreunde,

    Ich habe einen Güldner A2KN Baujahr 1960/61 mit 15 PS, ohne Hydraulik.

    Meine Oma war Erstbesitzerin und es hängen viele Erinnerungen dran.

    Da wir einen größeren haben, stand dieser jetzt ca.2 Jahre in der Scheune. Nun habe ich etwas Zeit und ich möchte ihn gerne wieder fahrbereit machen.

    Der Güldner A2KN verliert Öl an Zapfwelle hinten und bei den Radläufen innen.

    Welche Dichtungen werden dafür benötigt?

    Ich war bereits vor langer Zeit bei unserem Landmaschinenhändler und der hat mir einen sehr hohen Kostenvoranschlag von ca.2000€ gemacht... Was genau er für Teile als Fehlerquelle vermutet hat, weiß ich leider nicht mehr...

    Über Tipps und Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

    Besten Dank und ich hoffe ihr seid alle Coronafrei und bleibt gesund.

    Moni

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    da werden Radialwellendichtringe in der passenden Größe benötigt, umgangssprachlich auch "Simmerringe" genannt.

    Wenn du die drei Stellen abdichtest, wirst du vermutlich noch weitere Baustellen finden. Die Bremsen sind bestimmt fällig, eingangsseitig zum Motor hin ist auch ein Simmerring der undicht werden kann. Obendrein bietet das verbaute Getriebe auch noch mehr Simmerringe.

    Wenn die 2000€ für eine komplette Abdichtung des Getriebes samt Überholung der Bremsen gemeint sind, dann ist das kein "sehr hohes" Angebot. Bedenke, dass du einen Stundensatz von 60-70€ zahlen musst!

    MfG

    Fabian

  • Hallo Fabian,

    das Angebot war definitiv nur für die beiden Problemstellen, von Bremsenüberholung war da nicht die Rede, leider.

    Mein Schwager sieht sich das Ganze mal an, er ist Automechaniker und Bastler.

    Simmerringe waren es, Danke!

    Schönen Tag noch.

  • Hallo liebe Traktorfreunde,

    erster Schritt ist getan, ein Reifen ist beim Güldner A2KN runter und das Öl des Seitenvorgeleges ist abgelassen.

    Nun schon mein erstes Problem, wie bekomme ich die Seitenvorgelege runter???

    Und wie komme ich an den Simmerring bei der Zapfwelle, bzw. wie muss ich für die Demontage vorgehen?

    Gruß Monika

  • Hallo,

    Für den Zapfwellen-Wellendichtring musst du das Getriebe Öl beim Güldner A2KN ablassen, die 4 schrauben lösen und den Deckel rausziehen. Dann klopfst du denn alten Simmerring raus. Dann säuberst du alle Dichtflächen mit Schleifpapier und Bremsenreiniger. Neuen Wedi Reinklopfen und den Deckel mit Dichtungsmasse wieder ans Getriebe schrauben.

    Zu den Portalachsen, die Radnabe müsste eigentlich mit dem Deckel rausgehen, wenn du alle schrauben gelöst hast.

    Gruß

    Alex

    Wer klug ist, wer gut rechnen kann, der schafft sich einen GÜLDNER an!

  • Soll sich nur der Deckel lösen?

    Oder gehen die Zahnräder und das Lager mit runter?

    Wie schon geschrieben geht nach ca.1 cm gar nichts mehr...

    Über Tipps wäre ich sehr dankbar, habe dazu im Internet nichts gefunden, bei anderen Traktorenmarken sieht das meist ganz anders aus....

  • Kann morgen Mal in der Et-liste nachschauen ob es nochmal wo gesichert ist.

    Das ZF A4 Getriebe war bei vielen anderen Traktoren auch verbaut.

    Zum Beispiel beim Porsche Junior, Man 2F1 ...

    Gruß

    Alex

    Das wäre sehr nett von dir.

    Ich habe mir jetzt auch die Reparaturanleitung bestellt, aber die Lieferzeiten auf Grund der aktuellen Situation sind leider länger....

  • Der Deckel geht nicht einzeln ab - kann er gar nicht, weil auf der Rückseite ein Zahnrad auf die Welle vom

    Achsstummel aufgeschoben ist.

    Der Deckel geht nur komplett mit diesen beiden Teilen runter, und alles zusammen ist auch nicht ganz leicht!

    Man(n) bekommt das allerdings noch ohne Kran bzw. zweite Person bewältigt.

    Nach dem Abnehmen am besten das Ganze auf die Seite der Radnabe legen. Dann kannst Du auf der anderen Seite

    mal messen, was Du Dir für einen Abzieher bauen musst, denn ohne geht das Zahnrad nicht runter.

    Und ohne Demontage des Zahnrades kommst Du nicht an den Simmerring.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Der Deckel geht nicht einzeln ab - kann er gar nicht, weil auf der Rückseite ein Zahnrad auf die Welle vom

    Achsstummel aufgeschoben ist.

    Das ist ja ganz klar, aber sie schreibt ja das sich der Deckel mit Radnarbe und Zahnrad nur 1cm bewegt, oder habe ich da was falsch verstanden?

    Gruß, Alex

    Wer klug ist, wer gut rechnen kann, der schafft sich einen GÜLDNER an!

  • Richtig, der Deckel lässt sich nur etwa 1 cm rausziehen... und mit roher Gewalt will ich da nicht drangehen.

    Aber schon mal gut zu wissen dass das Lager und Zahnrad mit rausgehen sollen.

    Ich werde morgen mal mit Gummihammer und Leisten zum raushebeln mein Glück versuchen. Oder was meint ihr?

  • Zitat

    oder habe ich da was falsch verstanden?

    Ob Du es falsch verstanden hast, weiß ich nicht - auf jeden Fall hast Du so eine, oder eine ähnliche Reparatur scheinbar noch nicht oft selber durchgeführt, denn nur dann kann man glauben, dass nach Lösen der Schrauben einem alle Sachen direkt und leicht in die Hände fallen!

    Vor allem, wenn sie erst ein paar Jahrzehnte zusammensitzen.

    Und das Bauteil heißt Radnabe und nicht Radnarbe!

    @Moni: Gummihammer, Montierhebel (mit Bedacht eingesetzt), oder auch ein bis zwei Holzkeile dürften Dein Problem im

    wahrsten Sinne des Wortes lösen.

    Wenn die Lagersitze nicht ausgeschlagen sind kann es auch einfach sein, dass das eine große Lager noch stramm im Lagersitz vom Achstrichter sitzt.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    Einmal editiert, zuletzt von F20GH (3. Mai 2020 um 18:51)

  • Vielen Dank für eure Hilfe bislang.

    Morgen versuche ich mich weiter daran.

    Dass sich das nicht immer einfach lösen lässt ist mir schon klar, aber ich wollte sichergehen, nicht dass ich da irgendeine Befestigung übersehen habe und dann durch meine Unwissenheit und rohe Gewalt noch was oder mehr kaputt mache...

    Vg Moni

  • Und das Bauteil heißt Radnabe und nicht Radnarbe!

    Entschuldigung, da hab ich mich verschrieben.

    auf jeden Fall hast Du so eine, oder eine ähnliche Reparatur scheinbar noch nicht oft selber durchgeführt,

    Das stimmt, habe erst von ca. 5 Traktoren die Portalachsen zerlegt bzw abgedichtet, und diese gingen mit ein paar bedachten Schlägen mit dem Hammer und drücken mit einem Montierhebel immer auseinander. Das liegt vielleicht auch daran das ich erst 17 Jahre alt bin und erst ca. 10 Jahre an Güldner Traktoren schraube

    Gruß

    Alex

    Wer klug ist, wer gut rechnen kann, der schafft sich einen GÜLDNER an!

  • Kurze Rückmeldung, haben gestern zu 2. Über 1 Std. geklopft und gehebelt, dann ganz plötzlich löste sich der Deckel ganz einfach.

    Nun noch eine Frage, ich muss jetzt das Zahnrad samt Deckel von der Nabe abziehen, oder?

    Kann dann das zusammensetzen mit Handarbeit, sprich manuell/händisch gemacht werden, oder sollte das mit einer Presse gemacht werden?

    Und wo bestellt ihr eure Güldner-Ersatzteile?

  • Falls keine Presse vorhanden, dann kannst Du das dicke Zahnrad auch innen gut erwärmen (Propanbrenner reicht hier).

    Dann brauchst Du bei der Montage nicht mal einen dicken Hammer!

    Und wenn Du das Gegenstück vorher für ein bis zwei Stunden in einem freien Fach Deines Gefrierschrankes parkst, hast

    Du sogar im doppelten Sinn noch mehr Luft - sowohl zeitlich bei der Montage, als auch tatsächlich in µm.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

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