Bosse 3-Seitenkipper Bj. 1951

    • Offizieller Beitrag

    moin moin,

    ich habe mal wieder einen Wiesenfund gemacht:
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    Es ist ein Anhänger nach dem Patent der Firma Bosse aus Bünde/Westfalen, gefertigt vom Fahrzeugbau Heinrich Möller aus demselben Ort.
    Die Lenkung ist als Achsschenkel-Lenkung ausgelegt, durch den einen zentral liegenden Zylinder konnte bereits damals das hydraulische Kippen nach drei Seiten ermöglicht werden.

    Kennt jemand zufällig einen weiteren überlebenden Wagen dieser Firma, vielleicht sogar in dieser Bauart? Ich suche vor Allem Farbangaben für eine originalgetreue Farbgebung! Alleine schon Hinweise, ob die nun grün oder rot oder wie auch immer waren, helfen weiter!

    Anfang dieses Jahrtausends war so einer mal auf dem Treffen in Brokstedt zu sehen, hat jemand vielleicht davon Bilder gemacht? Wie so oft, mir fehlt das entscheidende Bild...

    mfg
    GTfan

  • Hallo GTfan,

    aufgrund Deiner Fragestellung nach der originalen Farbgebung und anderer überlebender Wagen hört sich das so an, als würde dieser Wiesenfund baldig in Deinen Besitz wechseln ....
    Herzlichen Glückwunsch, sowas würde ich auch gerne mal "finden".
    Bei der Frage nach der Farbe kann ich Dir nicht helfen.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Moin,
    Wie sieht der denn aus wenn er kein Wrack ist? Sind an der Wanne noch kleine Seitenbretter dran oder hat er nur eine Heckklappe? Was kann man den von dem noch als aufbauwürdig einstufen?
    Dann mal viel Erfolg beim Neuaufbau!

    Gruß,
    Alex

    Eicher fahren, Kraftstoff sparen! Trink dafür, noch ein Bier!

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    wenn der heile ist, ist es bloß die auf den Bildern erkennbare Wanne, einzig die Heckklappe fehlt derzeit. Jedoch ist der Beschlag von einer Seite der Klappe vorhanden, die andere Seite lässt sich also nachbauen.
    Leider müssen einige der zentralen Bögen neu, da sie rettungslos durchgerostet sind. Letztlich werden also leider nur die Achsen, das Zentralrohr, die Deichsel und der Kutschbock original bleiben. Auch können vermutlich (hoffentlich) wenigstens einige der Winkelprofile weiterverwendet werden.
    Ein Radlager (oder die Bremse dort) ist total fest, die andere Seite ist schwergängig. Es sind vier verschiedene 6-Loch-Felgen drauf, davon eine 20-Zoll Lemmerz-Felge, einer 20er Sprengringfelge, eine andere herkömmliche 20-Zoll-Felge und eine 16-Zoll Tiefbettfelge.
    Zwei der Radlagerdeckel sind kaputt, vermutlich aufgefroren.
    Es sind zum Glück herkömmliche BwP-Achsen mit ca. 21cm Lochkreis, damals auf fast jedem 3- und 4-Tonner verbaut.

    Kermit: Du hast nicht zufällig noch ein paar passende 20-Zoll-Felgen liegen, oder?

    Da in nächster Zeit eh einige Blech- und Stahlarbeiten anliegen, wird der Wagen wahrscheinlich nebenbei ein paar Neuteile abkriegen, ansonsten Stück für Stück wieder aufgebaut, soweit es die Zeit erlaubt. Der stand jetzt 30 Jahre draußen, da tun ihm notfalls ein paar weitere auch nicht weh, immerhin ist er vor dem Schrott gerettet.

    mfg
    GTfan

  • Hallo,

    an dem E-bay-Kipper ist eine "Scherenfunktion" momentan ausser Betrieb, könnte das eine Hochentleerung sein? Also Fahrgestell scherenförmig hochstellen und dann von weiter oben abkippen/umladen? Möglicherweise geht es bei der Scherenfunktion auch um die Ackerschiene am Anhänger, weiss jemand was darüber? Dann wäre das E-bay-Teil ein hydraulischer Dreiseitenkipper mit Triebachse und hydraulischer Ackerschiene. Der hat dann neu bestimmt soviel wie ein kleiner Traktor gekostet.

    Gruß Christian

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    die Scherenfunktion ist eine Hochkipp-Einrichtung, richtig.
    Auf den Bildern ist vor der Ladefläche ein Zylinder zu erkennen, hinten ist ein zweiter. Diese heben den gesamten Zwischenrahmen nochmal um ca. 1m parallelogrammartig nach oben, wobei sich der gesamte Aufbau nach vorn verlagert.

    Die Ackerschiene ist starr und diente zum Anhängen eines Rübenroders.
    Anhänger dieser Bauart wurden speziell für die Rübenernte als externe Bunker gebaut. Der Rübenroder (z.B. Stoll BRS2-K, Schmotzer hatte ähnliches im Angebot) besaß dann keinen eigenen Bunker, sondern lediglich ein Förderband nach vorne zum Wagen. Am Feldrand wurde dann entweder auf eine hohe Miete gekippt, oder auf einen anderen Wagen überladen. Dank der Hochkippfunktion war beides möglich.
    Der Wagen wurde von einer Zapfwelle angetrieben, die bordeigene Hydraulikpumpe hat die Kippzylinder befeuert. Die Zapfwelle ging dann weiter zur Triebachse, dort ist ein Durchtrieb für den Antrieb des Rübenroders dran.
    Das heißt aber auch, dass die Triebachse von der 540er Normzapfwelle angetrieben wurde, sehr kurios. Und dass sie konstant benutzt wurde, da ein Ausschalten der Triebachse in diesem Fall nicht möglich ist, da dann auch der Rübenroder still steht. Für den Leistungsbedarf gibt Stoll mindestens 25 PS an.

    Der Einachsanhänger in der Auktion ist auf den ersten Blick meinem Wiesenfund sehr ähnlich, letztlich aber doch deutlich anders. Mein Wagen hatte nie Seitenklappen, da er für den Transport von Schüttgütern vorgesehen war, lediglich kleine Bretter ließen sich an den seitlichen Ringen einhängen.
    Der Einachser hat hingegen serienmäßige Klappen mit Aufsteckbrettern, auch die Rückwand ist deutlich anders. Letztlich ist also die grobe Bauform mit der Mulde gleich, in den Einzelheiten sind hingegen deutliche Unterschiede erkennbar.

    Ein Bekannter hat einen Kipper mit gleicher Vergangenheit, der hat jedoch einen normalen rechteckigen Kasten und keine Triebachse. Er hat vor dem Gespann einen 28er Wasserdeutz gehabt...

    mfg
    GTfan

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    So sieht das ganze dann aus:
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    Die Weichzeichnung eines Bildes von einer Messe aus dem Jahre 1954. Da ist das Scherensystem recht gut ersichtlich.
    Da ich grundsätzlich keine historischen Bilder ins Internet stelle, gibt es vorerst nur dieses etwas abstrahierte Foto. Moderne Fotos nicht nur des Wiesenfundes kommen später. :wink:

    mfg
    GTfan

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