Lanz D7500 technisch flott machen

  • Hallo an alle,

    also im Moment komme ich nur sehr langsam vorwärts, weil mich mein Arbeitgeber sehr beansprucht. Achstrichter und Getriebegehäuse habe ich inzwischen innendrin sauber gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sowohl die Achstrichter, wie auch das Getriebegehäuse innendrin beschichtet waren mit einer Art schwarzem Anstrich, der allerdings nicht sehr fest anhaftend war (konnte mit dem Fingernagel abgekratzt werden).Der Anstrich war aber überall, in jeder Ecke, selbst dort, wo eher selten Öl hinkommt und er war relativ gleichmäßig aufgetragen, also im Ölsumpf auch nicht dicker, wie an den oberen Wänden. Deshalb schließe ich Ablagerungen aus und tippe ehr auf einen Anstrich.
    Auch ist klar geworden, woher die losen Metallteilchen (z.T. wie kleine runde Kügelchen) stammen. Die Sandgußformen wurden vor jedem Abguß eines Gehäuses neu hergestellt. Wahrscheinlich gab es bei jeder Sandgußform kleine Fehlstellen, d.h. Stellen wo der Formsand ausgebrochen ist und die mehr oder weniger eine poröse Übergußstruktur entstehen lassen, wie z.B. im nachfolgenden Bild ersichtlich. Im Laufe eines Bulldoglebens gibt es dann so viele Erschütterungen, daß Teile von der Übergußstruktur abbrechen und sich an einer tiefen Stelle im Sumpf sammeln.

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    Ich habe die Fehlstellen beseitigt, so gut es ging, und nach einer Empfehlung vom Korrosionsschutzdepot (hab ich auch mal hier in einem anderen Bericht gelesen), die Gehäuse innen entfettet (Elaskon), chemisch entrostet (Pelox RE) und versiegelt (KBS Tankseal).

    [Blockierte Grafik: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/dsc04612getrie3im2y1gxq8.jpg]

    Ob das die Mühe wert war, oder ob man es besser hätte belassen sollen wird sich wahrscheinlich nie abschließend sagen lassen können.

    Hoffentlich hört der Streß beim Arbeitgeber bald auf, dann hab ich wieder mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge …


    Gruß

    Rosi

  • Hallo Rosi,

    Schön sauber geworden!

    Ja, dass hast Du gut beschrieben. Die Getriebe wurden innen alle mit einer Farbe lackiert, damit der Sand, der nie ganz zu entfernen war von der Herstellung, nicht in das Getriebeöl gelangen konnte. Das gab es auch bei ZP/ZF. Dort ist die Getriebefarbe innen aber deutlich haltbarer. Bei Renk und Hurth usw. wird es ähnlich gehandhabt worden sein.

    Gruß Gordon

  • Hallo,

    wollte mich nach längerer Pause mal wieder melden. Allzu viele Dinge sind in der Zwischenzeit nicht gelaufen, wegen Mangels an Zeit. Trotzdem anbei ein paar Infos:

    Habe den schon länger abgebauten Auspuff zerlegt und sauber gemacht. Da war richtig viel Kohle drin. Als ich den Auspuff dann mal in alle Lagen drehte, ist plötzlich ein Fischkopf rausgefallen. Das könnte ein Hinweis sein, daß der Bulldog irgendwo im küstennahen Bereich gelaufen ist.
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    Was kann man machen, wenn es draußen richtig kalt ist (meine Werkstatt ist nicht beheizt). Ich habe in der warmen Wohnung Dichtungen zurechtgeschnitten. Die Originaldichtungen hatte ich sauber mit einer Spachtel abgelöst, sie dienten quasi als Vorlage. Mal sehen, ob die zurechtgeschnittenen Dichtungen dann auch passen.
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    Dann habe ich den Tank leergepumpt, das Öl abgelassen und dann den Tank abmontiert. Es sieht so aus, als wäre unter dem Tank mal eine Mäusewohnung gewesen. Neben viel Dreck finden sich dort auch einige Samen und Nußschalen.
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    Der Tank sieht innen gar nicht mal so schlecht aus. Rost kann ich nur an den Schweißnähten erkennen. Trotzdem würde ich den Tank gerne versiegeln. Da sehe ich allerdings zwei Probleme:
    Laut Anleitung soll der Tank mit Steinchen, Sand oder Glassplittern gefüllt, auf einem Betonmischer gespannt werden und dann den Tank eine Zeit lang drehen lassen.
    Frage 1:
    An der Innenseite vom Tank sind Gewinde. Wie kann vermieden werden, daß die Gewinde beschädigt werden.
    Frage 2:
    Wie kann vermieden werden, daß der Siegellack in die Gewinde fließt, trocknet und anschließend die Verschlüsse (Schrauben) nicht mehr passen?

    Wer von Euch hat das schonmal gemacht und kann mir einen Tip geben?

    Gruß

    Rosi

  • Hi, ich kann empfehlen, den Tank chemisch zu entrosten. Erste Runde mit Domestos Klo-Reiniger und warmen wasser. Löst Fett und Öl. Ein paar Tage stehen lassen. Dann auswaschen, zweite Runde mit Zitronensäure und nicht zu heißem Wasser. Die Säure gibt es im Drogerieshop, z.B. Heitmanns. Dann wieder paar Tage stehen lassen und auswaschen und sofort mit Heißluftföhn trocken pusten, sonst gibt's neuen Gammel. Dann alle öffnungn verschließen, Versiegelung einfüllen und so lange schwenken bis alles benetzt ist.

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

  • Moin Rosi,
    Habe gerade einen Tank fertig gemacht. Wenn bei Dir keine groben Partikel mehr im Tank sind kannst Du Dir die Sache mit dem Mischer sparen. Zuerst füllst Du den Tank mit einem Entfetter, z.B. Kaltreiniger. Nach kurzer Einwirkzeit mit zwischenzeitlichem schütteln lässt Du alles wieder ab. Danach habe ich das Produkt Rostio in passender Mischungsmenge mit Wasser in den Tank gegeben. Die Wirkung habe ich mit einem Tauchsieder beschleunigt ( wirkt bei warmem Wasser besser und schneller ). Nach einer Nacht alles wieder ablassen. Der Tank ist von innen völlig rostfrei. Den Tank kann man dann noch mit einer Innenbeschichtung behandeln muss man aber nicht. Den Tauchsieder bitte nicht die ganze Nacht voll durchlaufen lassen und alles nur in gut belüfteten Räumen machen. Die Wirkung entsteht durch den hohen Anteil an Phosphorsäure im Mittel Rostio. An den Tankinnenwänden bildet sich durch eine chem. Reaktion Eisenphosphat, was ein Rostschutz ist. Den Gewinden macht das alles nichts.
    Gruß
    Ralf

  • Ich hab' die ERfahrung gemacht, dass man sich teure "Spezialprodukte" getrost sparen kann, wenn man das von mir genannten REzept anwendet.

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

  • Hallo,
    Hast Recht Rainer, oft sind Hausmittel billiger und ähnlich wirksam. Rostio ist aber nicht sehr teuer. Der Vorteil von der Phosphorsäure in dem Rostio ist, das es schneller geht ( als mit Zitronensäure ) und das sich automatisch eine Schutzschicht bildet ( Eisenphosphat eben ). Man muss nicht so schnell trocknen oder eine Innenbeschichtung anbringen. Ich bringe gar keine Beschichtung auf ( auch ein Vorteil ).
    Gruß
    Ralf

  • Hallo,

    das Wetter ist besser, jetzt geht’s dann so langsam weiter.

    In der Zwischenzeit habe ich mir eine Fußbremse (Qualität; naja …) besorgt und eine schnellere Übersetzung für die 3./4. Welle. Kugellager habe ich auch besorgt, es werden alle erneuert. So nach und nach wird jetzt das Getriebe wieder befüllt. Die ersten Lager wurden an der Ventilatorwelle gewechselt. Einen fehlenden Dichtring habe ich kurzerhand selber gedreht.
    Dann habe ich mich mal an die Schwungradkeile gewagt. Erst mal Einlesen im Internet, damit bloß nix schiefgeht. Über das Thema ist ja schon sehr viel geschrieben worden, trotzdem möchte ich auch etwas dazu sagen.
    Nach umfangreichen Recherchen ist meine erste Wahl auf einen Schlagabzieher gefallen. Diesen habe ich mir selber zusammengeschweißt. Als Schlaggewicht diente eine alte Welle.
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    Nach einigen Schlägen mußte ich feststellen, daß sich der dünne Steg, der an der Keilnase eingehängt wird durchbiegt und sich die Fläche an der Keilnase ballig formte. Ich habe dann damit aufgehört, um nicht die Keilnase abzureißen. Ein besseres Ergebnis wäre vermutlich erzielbar, wenn der Teil des Schlagabziehers, der in die Keilnase eingehängt wird, gehärtet wird. Dazu fehlt mir aber die Möglichkeit.
    Blieb also nur einen Keiltreiber zu besorgen. Ein Anbieter für Lanz Ersatzteile hatte tatsächlich einen in seinem Verkaufsprogramm, den ich dann bestellt habe. Länge 200 mm, dicke Seite 23 mm, Steigung 1:10, gehärtet. Weniger schön war, daß die Keilflächen sehr rau waren. Der Keiltreiber wurde vermutlich durch Brennschneiden oder sowas hergestellt, wenigstens haben die Keilflächen so ausgesehen, eine raue Oberfläche mit vielen kleinen Querriefen. Vermutlich wäre ich nicht weit gekommen, wenn ich diesen Keiltreiber einfach so eingetrieben hätte. Die raue Oberfläche erzeugt zu viel Reibung. Der Keil in der Nut sieht dann viel Querkraft und weniger Axialkraft.
    Also habe ich den Keiltreiber kurzerhand nachgearbeitet und die Keilflächen an einem Bandschleifer blitzblank geschliffen. Zwischendurch immer mit Wasser kühlen, wegen der Härte.
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    Vor dem Ansetzen des Keiltreibers habe ich den Keil in der Nut mit Bohrmaschine und Drahtbürste gereinigt, daß kein Schmutz mehr vorhanden war, dann Teflonspray und WD40 aufgesprühgt und schließlich den Keil angesetzt. Dann wurde mit einem 1250g Hammer der Keiltreiber mit moderaten Schlägen eingetrieben. Durch die glatten, sauberen Flächen und durch die Schmierung ist der richtig gut reingerutscht. Innerhalb von 10 min waren beide Keile draußen.
    Wenn der Keiltreiber auf der breiten Seite zu schmal wird (bei schon teilweise ausgetriebenem Keil) dann kann man sich durch Unterlegen von Flacheisen behelfen.
    [Blockierte Grafik: http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/untitled228wvorn14z.jpg]

    Ich glaube, daß die glatten Flächen und die Schmierung sehr viel ausmachen, weil so die Axialkraft auf den Keil maximiert wird und der Keil wenig Querkraft sieht.

    Dann habe ich auch wieder zwei Fragen.

    1) Ich plane das Getriebe fertigzumachen und dann wieder an das Kupplungsgehäuse zu flanschen. Im Heinl steht, daß man vorher die Lager des Zwischenrades wechseln sollte, weil man bei angeflanschtem Getriebe da nicht mehr rankommt, also werde ich das so machen. Die Frage ist nur, wenn das Zwischenrad wieder drin und das Getriebe angeflanscht ist, kann in diesem Zustand die Kurbelwelle und alles was da so drauf ist demontiert werden? Wäre schön, wenn Ihr mir was zu sagen könntet.

    2) Wenn die Achstrichter an das Getriebe geschraubt werden, wie stellt man sicher, daß die Bohrungen für die Bremswelle (Achstrichter und Getriebegehäuse fluchten)?

    Gruß
    Rosi

  • Vorsicht beinm Heinl, da steht man soll die Welle des Zwischenrads mit einem Schlagabzieher austreiben. Dabei habe ich mir die Bohrung für die SChmierleitung versaut. Die Bohrung war nach innen in das Kurbelgehäuse aber durchgehend. Konnte ich also einfach von innen austreiben.

    Wo kommen die Bremsen her? Neue?

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

  • Hallo Rainer,

    die Bremsen kommen aus Polen. Die Trommeln sehen gar nicht mal so schlecht aus. Sieht aus nach Vorgegossen und fertig bearbeitet auf einem Bearbeitungszentrum. Der ganze Kleinkram sieht nach Handarbeit aus, auch die Lagerzapfen der Wellen haben keine gute Fläche. Die werd ich nachpolieren ...

    Gruß

    Rosi

  • Hallo,

    also das Problem mit der nicht passenden Bremswelle in der Bohrung von Achstrichter und Getriebegehäuse wurde beseitigt.

    Hintergrund:

    - der Achstrichter zentriert sich im Getriebegehäuse.
    - das Getriebegehäuse hat ein Lochbild (Gewinde M16) für die Befestigung des Achstrichters.
    - der Achstrichter hat ein Lochbild (Durchgangslöcher für die Befestigungsschrauben
    - Dann gibt es die Schrauben mit dem Schaftdurchmesser 16
    - und es gibt die 2 Löcher (je 1 in Getriebegehäuse und im Achstrichter) für die Bremswelle.

    Die Maßhaltigkeit an allen Teilen war so schlecht, daß sich die Lochbilder bei montierten Schrauben und Bremswelle nicht übereinander schieben ließen. Ich sehe dazu 2 Möglichkeiten:
    a) Durchgangslöcher am Achstrichterflansch vergrößern,
    b) Schaftdurchmesser der Schrauben auf der Dicke des Achstrichterflansches verkleinern.

    Theoretisch könnte man auch die Bohrungen für die Bremswelle bei montiertem Achstricherflansch entweder I) Aufreiben oder II) Aufbohren und ausbüchsen. Nr. I) schien mit zu gefährlich, die Bohrungen sind schnell versaut und die Flucht zur Bohrung in der Bremsankerplatte nicht mehr gegeben. Nr. II) ist zu kompliziert.

    Nachdem das Differential schon drin war und die Achstrichter schon montiert, habe ich mich entschlossen die Schrauben (neue) im Schaft zu überdrehen. Ich habe gleich alle überdreht und mir so die Mühe erspart, herauszufinden, an welchen Schrauben es klemmt. Es wurde also nicht das komplette Gewinde überdreht, sondern nur der Teil der Schraube, der im Durchgangsloch für den Achstrichter steckt. Dadurch wird die Schraube zwar etwas schwächer, aber beim Lanz sind die Schrauben ja ohnehin alle überdimensioniert.

    Überdrehte Schrauben wurden also eingeschraubt, bis kurz vor Kopfauflage, dann der Achstrichter in die richtige Lage gedreht und dann die Schrauben komplett angezogen.

    Gruß

    Rosi

  • Hallo,

    wollte mich nach halbjähriger Schreibpause mal wieder melden. Inzwischen ist einiges passiert. Die Fußbremsen sind dran. Von der Qualität der gekauften Fußbremse bin ich nicht begeistert, das hatte ich ja schon weiter oben beschrieben. Hinzu kommt nun noch:
    a) Die Anlaufflächen an den Bremsbacken, die vom Spreizkeil auseinander gedrückt werden sind bei montierter Bremse fast parallel, zudem unterscheidet sich das von der linken zur rechten Seite. Zwar lassen sich die Räder bremsen, so gut man das eben bei einem aufgebockten Fahrzeug probieren kann. Man muß mal sehen, wie sich das später im Betrieb verhält. Ggf. werde ich hier per Auftragsschweißung nochmal nachbessern müssen.
    b) am Bremshebel befindet sich ein Loch, durch das der Bolzen von der Gelenkgabel gesteckt wird. Dieser kurze Hebel mit dem Loch war radial gesehen an falscher Position --> abflexen --> neu anschweißen.
    Auch in axialer Lage war die Position dieses kurzen Hebels falsch. Der Bremshebel sitzt dadurch zu weit außen. Ich habe es aber so lassen (müssen). Grund: Auf der linken Seite war anstelle des Generators eine Hydraulikpumpe angebaut. Scheinbar gab es da ein Platzproblem (Rohrleitung…), weshalb die Schaltwelle für die Gruppe samt der Halterung (Kegelstift) abgeschliffen wurde. Die Schaltwelle wurde dann auf der rechten Seite verlängert und mit einem Halter am Getriebe fixiert.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic100mjxwlyua72.jpg]

    Da man den abgeschliffenen Halter ans Getriebegehäuse nicht mehr dran bekommt, wurde das vorhandene System nahezu ohne Änderung beibehalten.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic101jaklby1rt9.jpg]

    Nachteil dabei, daß das Bremshebel jetzt etwas weiter außen sitzen muß, weil die Schaltwelle weiter aus dem Gehäuse rausschaut. Der weiter außen sitzende Bremshebel hat zur Folge, daß das Bodenblech eine größere Aussparung benötigt

    Am Getriebe wurden alle Lager und Dichtungen gegen neu gewechselt. Für die Lager wollte ich eigentlich FAG oder SKF verwenden, die sind aber trotz ordentlicher Prozente über meinen Arbeitgeber viel zu teuer. Ich habe Lager von ZVL (Tschechien) über den deutschen Generalimporteuer besorgt.
    Das Getriebe ist etwas schneller gemacht, mit einem Radsatz von Herr Werths.
    Das fehlende Generatorgehäuse samt Antriebszahnrad ließ sich gebraucht im Internet aufstöbern. Das Zwischenrad wurde ausgebaut und neu gelagert.
    Nachdem das Getriebe soweit fertig war, wurde es noch vollends entrostet und lackiert.
    Das soweit fertige Hinterteil wurde nun wieder an das Vorderteil geflanscht. Mit einem Hubwagen und einem unter dem Getriebe positionierten Wagenheber kann dabei das bewegliche Hinterteil optimal auf das feststehende Vorderteil ausgerichtet werden.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic1029saxbcl3q6.jpg]

    Schließlich wurden die Felgen entrostet, lackiert, neue Reifen aufgezogen und an den Lanz montiert. So ist der Lanz wieder mobil und ich konnte ihn in meiner Werkstatt umdrehen, um mich dann dem Vorderteil zu widmen.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic1033qr6lsfd25.jpg]

    So steht der Lanz nun in meiner Werkstattecke:

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic104h0stf1u82k.jpg]

    Fortsetzung folgt

    Gruß Rosi

  • Hallo,

    nachdem der Bulldog rumgedreht war, wurde das Vorderteil weiter zerlegt. Die Vorderachse ist in einem desolaten Zustand. Vorderachswinkel und die Stütze zur Vorderachse sind gerissen.

    Ich habe die Risse gleich ausgeschliffen und wieder verschweißt

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic2000pknyfabco.jpg]

    Irgendwie hat es einer meiner Vorgänger gut gemeint und schon viel an der Vorderachse rumgeschweißt. Es sind z.B. die Lenkschenkel samt Schrauben am Lagergehäuse angeschweißt und auch an der Achse selbst waren über und unter dem Achsschenkel Deckel aufgeschweißt.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic2013ojxu2ct4d.jpg]

    Die ausgebaute Kupplung hat soweit noch einen guten Eindruck gemacht. Ich habe sie nicht weiter untersucht, sondern gleich weggepackt. Ins Auge fiel allerdings das Kupplungszahnrad mit Kariesbefall. Ein gebrauchtes ließ sich im Internet finden, von einem Schlacht-Halbdiesel (?), der die gleiche Kupplung hat.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic202jm7oyef3tq.jpg]

    Die Daumenwelle hat sehr viel Spiel, das muß ausgebüchst werden, vielleicht sogar die Welle aufgespritzt. Mal sehen.

    Nun die erste Frage:
    Daumen und Drosselkeil zeigen Abnutzung, wahrscheinlich durch das ständige Hämmern. Was macht man da? Kann man das Aufschweißen und wieder zurecht schleifen?

    Regler und Schubstange wurden ausgebaut und weggepackt.

    Der Öler wurde ebenfalls ausgebaut.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic2033ve8pmyokz.jpg]

    Am Ölzulauf des Zahnradgehäuses ist das Gewinde ausgerissen.

    Nun die zweite Frage:
    Was kann man da machen? Ich könnte mir vorstellen, daß man eine gerade Einschraubverschraubung (Ermeto) einschraubt (sofern noch möglich), und diese dann rundum dicht verschweißt. Geht das überhaupt (Material, Verzug…) ?

    Dann wurde der Zylinderkopf abgenommen. Der ist leider geschweißt (Frostriß). Durch die Wasserzulauflöcher kann man innen ein Stück loses Eisen (sieht aus wie ein Stück Flachstahl) sehen.
    Nun die dritte Frage: Was könnte das sein? Ist möglicherweise eine innere Stabilisierungsrippe abgerissen und nun lose im Zylinderkopf ?

    Nun wurde der Kolben samt Pleuel ausgebaut. Ich war positiv über den Zustand überrascht. Offensichtlich hatte der Vorbesitzer hier schon mal investiert. Im Zylinder gibt es fast keine Anlaufkante, der Kolben sieht noch sehr gut aus, die Ringe spannen und auch das Kurbelwellenlager sieht perfekt aus. Da muß ich mal nichts oder nicht viel investieren. Im Heinl steht, daß der Kolben 3 Ringe hat. Dieser Kolben hat aber 4 Ringe.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/pic204t46dwpcvl7.jpg]

    Nun die vierte Frage
    Warum hat dieser Kolben 4 Ringe? Haben neuere Kolben 4 Ringe? Auffallend ist auch, daß der oberste Kolbenring viel axiales Spiel hat (ca 1 bis 1,2 mm). Kann das so richtig sein? Gehört da vielleicht ein Ölabstreifring hin?

    Das Wasserabdeckblech am Zylinder ging sehr gut ab. Es war zwar innen stark verrostet, aber die Rostplatten ließen sich durch einen Nagler gut entfernen. Die restliche Wandstärke ist noch ausreichend, so daß ich es wiederverwenden kann.

    Im Wasserraum des Zylinders hat sich viel Dreck (Erde) angesammelt, auch einige Nußschalen. Sah irgendwie nach einer Mäusewohnung aus, wobei ich gar nicht weiß, wie die da reinkommen sollen. Nur durch Auskratzen mit Draht und Schraubenzieher ließ sich ein 5 Liter Eimer füllen.

    Nun die 5. Frage:
    Wie reinigt man den Zylinder am besten (er ist noch mit dem Kurbelgehäuse verbunden), um auch den letzten Schmutz zu entfernen?
    Wenn der Zylinder jahrelang innen vor sich hingerostet hat, besteht dann nicht die Gefahr, daß er zum Zylinder hin durchrostet oder die verbleibende Wandstärke nicht mehr ausreichend stabil ist?
    Welches korrosionsschützende und frostsichere Kühlmittel sollte man verwenden, das auch möglichst nicht elektrisch leitend ist, um nicht durch elektrochemische Korrosion die unterschiedlichen Metalle im Kühlsystem anzugreifen?

    Gruß

    Rosi

  • Hallo,

    heute ein Bericht zum Thema Ackerschiene. Mein Lanz hatte keine Ackerschiene mehr, also galt es eine nebst Halterung nachzubauen. Die Halterungen gibt es mittlerweile auch in zwei Ausführungen zu kaufen:
    1) Blech an der Bremsplatte befestigt
    2) Flacheisen an Bremstrommel und Anhängekupplung befestigt
    Ich wollte sie aber selbst bauen und ich wollte die Flacheisenvariante haben. Also erst mal gegoogelt, ob ich eine brauchbare Anleitung finde oder Querschnittsangaben vom Flacheisen und der Ackerschiene. Leider nichts gefunden, außer daß auch schon andere Leute das nachbauen wollten.
    Beim nächsten Schleppertreffen habe ich dann an einem Lanz alles abfotografiert und abgemessen:

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc06718bm98y4aensu.jpg]


    Ich war mir nicht sicher, ob es mir gelingen würde, dieses dicke Eisen hochkant zu biegen, selbst wenn es warm (glühend) ist.

    Bei örtlichen Stahlbauunternehmen habe ich dann Flach- und Winkelstahl in den richtigen Größen bekommen und das sogar verhältnismäßig günstig (100€).

    Einfach drauf losbiegen ist nicht! Zuerst habe ich mal hinter den Bulldog ein Brett gelegt und so unterbaut, daß es auf der Höhe ist, auf der später die Ackerschiene sein soll. Dann wurde aus einem Alustreifen eine Art Schablone für die Halterung gemacht. Die Schablone wurde nur für eine Seite gemacht, weil die Halterung ja symmetrisch ist. Da sich der Alustreifen nicht hochkant biegen ließ, habe ich ihn an den entsprechenden Stellen einfach eingeschnitten und dann gebogen. Immer wieder hinhalten und biegen, solange bis es paßt.

    Dann ging es mit dem Flachstahl weiter. Mit dem Brenner werden die zu biegenden stellen glühend erhitzt. Auch der glühende Flachstahl ließ sich nicht hochkant biegen, deshalb habe ich ihn an den entsprechenden Stellen auch eingeschnitten (etwa bis zur Hälfte). Auch hier gilt, immer wieder hinhalten, prüfen, ob es paßt und ggf. korrigieren.
    Nach dem Biegen klaffte an dieser Stelle eine keilförmige Öffnung. Diese wurde dann verschweißt und verschliffen.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc06721ackers52b3cod6wt.jpg]


    So hat dann die fertige Halterung nebst der Aluschablone ausgesehen.

    [Blockierte Grafik: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/dsc06727ackersi814g7enzy.jpg]


    Die unteren Halterungen wurden sinngemäß genau so hergestellt und so sieht es dann lackiert und montiert aus. Zwei Trittbretter zum Aufsteigen habe ich auch noch gleich angebracht.

    [Blockierte Grafik: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/dsc06845cwsxto0pkq.jpg]


    Gruß

    R.

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