(Elektro)-Seilwinde bauen

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mir gerne in absehbarer Zeit eine Seilwinde für die Hobby-Waldarbeit bauen.

    Einen Selbstbau deshalb, weil einfach eine Forstseilwinde im Kauf für mich schon sehr teuer bzw. unrentabel wäre.

    Ich bin aktuell am Durchschauen der verschiedenen Angebote.

    Mir scheint als wären die elektrischen Seilwinden mit 12 bzw. 24 V - vorzugsweise für die ATVs usw. - relativ günstig für ihre Leistungsdaten.

    So bekäme man ja eine 4 Tonnen-Winde für unter 500 Euro.

    Das wäre eine schöne Ausgangslage. Für so eine Winde könnte ich mir dann noch Gestell etc. zum Anbau an meinen Kleintraktor selbst bauen.

    Nur:

    Ist so eine 12 bzw. 24-V Winde wirklich für die private Forstarbeit geeignet?

    Wie bekäme ich die 12V her wenn ich dafür nicht zwingend die Traktorbatterie anzapfen möchte?

    Vielen Dank schon jetzt,

    schönen Gruß,

    Julian

  • Hallo Julian,

    diese Elektrowinden sind für die "Selbstbergung" des verhockten Fahrzeuges gedacht.

    Die Motoren sind nur für den Kruzzeitbetrieb gedacht, längerer und häufigerer Einsatz ist deren Hitzetod.

    Als weiteres bedenke bitte auch das du den notwendigen Strom hierfür herbekommen musst.

    Wenn die Winde 2,5 oder 3kW (also 2.500 bzw. 3.000 Watt) zieht sind das bei 12Volt rund 200 bzw. 250 Ampere.

    Die normalen FZ Batterien wirst du damit auf längere Sicht aufarbeiten.

    Auch sollte deine Ladeanlage dann dementsprechend angepasst werden, mit der 6 bzw. 11 Ampere Gleichstromlima brauchst du da nicht anfangen. Da sollte dann was potentes mit 80 bis 150 Ampere in das Fahrzeug rein.

    Aus selbst gemachten Erfahrungen, schau dir mal die Spillwinden an, das könnte eine Alternative für dich sein.

    Ansonsten melde dich mal per PN, bei mir liegen noch drei Seilwinden (nur Winde mit Seil, ohne Schild o.ä.) rum die mir eh im Weg umgehen evtl. wäre ja da was für dich dabei.

    Grüße

    Josef

    „Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“

  • Es kann sein, dass Sie besser die Idee einer Forstseilwinde wieder fallen lassen und zumindest für dies Metier sich auf die Hilfe von Leuten vom Fach verlassen. Wenn Sie nicht schon viele Jahre Erfahrung im Forst haben und quasi damit aufgewachsen sind, sollten Sie das besser bleiben lassen. Der Wald ist der Arbeitsplatz mit den schlimmsten und regelmäßig auch tödlichen Unfällen. Es treten versteckt Kräfte auf, über die ein Laie sich keine Vorstellungen macht. Und natürlich muss jeder Reihenhausbewohner, der frisch einen Traktor hat, damit in den Wald, sonst ist er kein rechter Mann.

    Traktoren werden von der Seilwinde anstatt des Baumstammes den Hang runter gezogen, und erschlagen ihren Führer. Ein reißendes Forstseil oder nachgebendes Schäkel schlägt ungehindert einen Menschen in zwei Stücke. Sich plötzlich lösende Stämme erdrücken ihren Feuerholzmacher. Oder verletzen gar nich das Kind, das Papa beim Holzmachen zugucken soll und keine Ahnung hat, wo es sich hinstellen soll.

    Wenn Sie noch nicht einmal die notwendige Kraft einer "Pumukel"-KFZ-Seilseilwinde von der einer Forstseilwinde unterscheiden können, gehen Sie lieber 2-3 Winter bei einem seriösen Holzmacher in die Lehre.

    Ein gut gemeinter Rat, für die (oder deren Angehörige), die nachher sagen "das hab ich gar nicht kommen sehen."

    Johannes

  • Nun ist etwas Zeit vergangen und ich habe die Seilwinden-Thematik noch etwas reifen lassen.

    Aktuell gefällt mir der Vorschlag von Josef sehr gut und ich beschäftige mich mal etwas mehr mit den Spillwinden.

    Glücklicherweise kann mir ein Bekannter bald einmal seine Spillwinde vorführen.

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