Restauration HATZ TL13

  • Hallo Ackerschlepperfreunde,

    nachdem ich lange nicht mehr von meinem

    HATZ TL13
    (siehe http://www.traktorhof.com/forum/viewtopi…light=hatz+tl13)

    (ein 944er PORSCHE verlangte nach einer extrem aufwendigen Kupplungsrevision incl. Motorabdichtung uvm.) hören habe lassen, freue ich mich besonders, Euch zu berichten, daß ich mich nun endlich zu einer Totalrestauration durchgerungen habe.

    Für das leidige Thema Lenkung speziell mit der ausgemergelten Fingerhebelwelle und den desulaten Lagern habe ich nun endlich nach jahrelanger Suche einen Instandsetzer gefunden.

    Angefangen hat es im Frühjahr 2oo7 mit einem Satz neuer Reifen und der Überarbeitung der Pedalwelle, die komplette Restaurierung könnt Ihr hier verfolgen:

    http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz…stauration.html

    Viel Freude beim Anschauen der (mit 1280 x 1024 Pixeln relativ großen) Bilder,

    mfg

    Porsche-Makus.
    --

  • Hallo,

    zum Thema Elektrik gibt es einen eigenen Beitrag auf meiner Homepage oder auch hier im Forum:

    http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz…k/elektrik.html

    Ich fand das mit den WAGO-Klemmen, die eigentlich nur in der Schaltschanktechnik Verwendung finden, einfach, übersichtlich und praktisch.

    Das hat den riesen Vorteil, daß man erst einmal ohne groß nachdenken zu müssen die Kabel ziehen kann; sämtliche Verbraucher landen nämlich zunächst mal auf den WAGO-Klemmen.

    Danach kommt dann der Teil der Arbeit, wo man sich Gedanken über das "WIE" machen muß.

    Später dann hat man den Vorteil, daß man das ganze ganz leicht erweitern kann (z.B. Masse und + für zusätzliche Verbraucher), indem man einfach weitere WAGO-Klemmen auf die Hutschiene steckt.

  • Was kosten diese Klemmen denn und wo kann man sie beziehen?Die Kabel habe auch was,scheinen extra abgeschirmt zu sein,wo verwendet man die sonst?

    Wie funktioniert dort dann die Stromverteilung,einfach durch "Brücken" die man dann setzt?Habs ehrlich gesagt noch nicht ganz durchblickt!

    Fahr D88
    Fendt Farmer 1
    IHC D3439

  • Zitat von Farmer1

    Was kosten diese Klemmen denn und wo kann man sie beziehen?

    Den genauen Preis kann ich dir leider nicht nennen, aber allzu teuer dürften die Klemmen nicht sein, denn sie werden Millionenfach hergestellt und im industriellen Schaltschrankbau eingesetzt. Wenn Du welche kaufen willst, schau mal, ob es in deiner Nähe eine Firma gibt, die Schaltschränke fertigen, da solltest Du solche Klemmen bekommen.

    Hier die Homepage des Herstellers WAGO:

    http://www.wago.com/cps/rde/xchg/w…/deu_index.html


    Zitat von Farmer1


    Die Kabel habe auch was, scheinen extra abgeschirmt zu sein,wo verwendet man die sonst?

    Korrekt, die Kabel haben als Außenmantel ein Stahlgeflecht. Dieses bietet einen hervorragenden mechanischen Schutz und zugleich kann man das als (zusätzliche) Masserückleitung verwenden.

    Diese Kabel werden ebenfalls in industriellen Anlagen und im Schaltschrankbau erwendet.

    Der Hersteller ist LAPP-Kabel aus Stuttgart:

    http://www.lappkabel.de/


    Zitat von Farmer1


    Wie funktioniert dort dann die Stromverteilung, einfach durch "Brücken" die man dann setzt? Habs ehrlich gesagt noch nicht ganz durchblickt!

    Es ist eigentlich ganz einfach, mit den Brücken liegst du gar nicht so verkehrt:

    Jede einzelne Klemme hat drei Anschlüsse (Eingang, Ausgang, Reserve/offen):

    [Blockierte Grafik: http://www.wagocatalog.com/okv3/product_images/large/f1539.jpg]

    Die grün/gelben Klemmen haben zusätzlich eine Masseverbindung zur Hutschiene:

    [Blockierte Grafik: http://www.wagocatalog.com/okv3/product_images/large/f1541.jpg]

    Man kann entweder Kabelbrücke machen oder direkt brücken über solche kleinen grauen Brückenstecker, sieht man auf diesem Foto (rechts):

    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/restauration/gross/28.jpg]

    Klemme 3 ist auf Klemme 6 mittels Kabelbrücke und zusätzlich Brückenstecker gebrückt.

    Die grün gelben Klemmen haben Verbindung zur Hutschiene, welche direkt auf Batteriemasse liegt.

    Die dünnen orangen Teile sind einfach zwecks Übersichtlichkeit, damit kann man das ganze in einzelne Bereiche unterteilen, z.B. Blinker, Fernlicht, Vorglühanlage usw.

    Das gute an den Klemmen ist auch, daß die Kabel nicht verschraubt, sondern einfach nur gesteckt werden. Halten tut das ganzt mittels Federn im inneren der Klemme.


    Gesterns ging es übrigens wieder ein bißchen weiter, ich habe zum ersten mal das Getriebe geöffnet... was ich dort zu Gesicht bekam, ist hier zu finden (die letzten zehn Fotos sind neu):

    http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz…stauration.html

  • Hm das Zahnrad sieht unschön aus,wirkt aber so als sei es zur Drehrichtungsänderung des Rückwärtsganges zuständig,dann wäre es ja nicht soo schlimm!

    Die Lagerschale der Lenkung sollte doch jeder Dreher hinbekommen,ausserdem ist dies doch eine Kugelumlauflenkung,da kann man das Spiel recht gut einstellen!

    Fahr D88
    Fendt Farmer 1
    IHC D3439

  • Zitat von Farmer1

    Hm das Zahnrad sieht unschön aus,wirkt aber so als sei es zur Drehrichtungsänderung des Rückwärtsganges zuständig,dann wäre es ja nicht soo schlimm!

    das dachte ich zuerst auch, aber nach studium der ersatzteilliste glaube ich nun eher, daß es sich bei dem rad um das zwischenrad 1. gang (41) handelt.

    zu was brauchst man das denn?
    oder hab ich mich verschaut und es ist doch für den rückwärtsgang?

    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/getriebe/files/radsatz.jpg]

    Zitat von Farmer1

    Die Lagerschale der Lenkung sollte doch jeder Dreher hinbekommen,ausserdem ist dies doch eine Kugelumlauflenkung,da kann man das Spiel recht gut einstellen!

    das dachte ich auch. aber jeder dreher, den ich bis jetzt gefragt habe, hat sofort abgewunken. das problem ist die rundung exact hinzubekommen. dazu bräuchte man einen speziellen drehmeißel...

    ich bekomme aber jetzt trotz dem neue lagerschalen, von einem spezialisten, dem gleichen, der mir auch die fingerhebelwelle instandgesetzt hat.

    leider hab ich die teile noch nicht, wenn ich sie habe, gibt's fotos davon.

  • Zitat von Farmer1

    ..., ausserdem ist dies doch eine Kugelumlauflenkung,da kann man das Spiel recht gut einstellen!

    nein, das ist keine kugelumlauflenkung! ist eine einfache einfingerlenkung, da wird das spiel über eine schraube, die auf die fingerhebelwelle drückt und über unterschiedlich dicke einstellscheiben für die lenkschnecke eingestellt.

    die lenkung ist also nur dann einfach einzustellen, wenn a) die fingerhebelwelle in ordnung ist und b) man über ein sortiment an entsprechenden einstellscheiben verfügt (trifft auf mich nicht zu)...

  • Zitat von Porsche-Makus

    nein, das ist keine kugelumlauflenkung! ist eine einfache einfingerlenkung, da wird das spiel über eine schraube, die auf die fingerhebelwelle drückt und über unterschiedlich dicke einstellscheiben für die lenkschnecke eingestellt.

    die lenkung ist also nur dann einfach einzustellen, wenn a) die fingerhebelwelle in ordnung ist und b) man über ein sortiment an entsprechenden einstellscheiben verfügt (trifft auf mich nicht zu)...

    Um deine Schnecke waren also keine Kugeln und in den Schalen? Die Einstellschraube ist durch eine Mutter von aussen gekontert,löst man sie kann man die Schraube reindrehen und das Spiel wird in der Regel weniger

    Fahr D88
    Fendt Farmer 1
    IHC D3439

  • Zitat von Farmer1


    Um deine Schnecke waren also keine Kugeln und in den Schalen?

    genau, die kugeln sind nur in den lagerschalen, aber nicht in der schnecke, siehe bild:

    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/lenkung/gross/ersatzteillisteLenkungHatzTl13_03.jpg]

    Zitat von Farmer1


    Die Einstellschraube ist durch eine Mutter von aussen gekontert,löst man sie kann man die Schraube reindrehen und das Spiel wird in der Regel weniger

    das ist mir schon klar, aber das funktioniert aber auch eben nur dann, wenn die fingerhebelwelle in ordnung ist und nicht wenn sie so aussieht:

    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/lenkung/gross/fingerhebelwelle01.jpg]

  • ja, dazu hatte ich auch schon mal einen extra thread eröffnet, du meinst diesen hier:

    http://www.traktorhof.com/forum/viewtopi…ingerhebelwelle

    heute ging es übrigens wieder ein bißchen weiter mit der demontage, der mähwerkantrieb, der rechts getriebedeckel sowie das linke achsvorgelegegetriebe samt bremse mussten weichen.

    bilder davon gibts wie immer hier (die letzten zehn sind neu):

    http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz…stauration.html

  • Ich habe mal ein wenig in deinem Bericht geschmöckert, die ersten lackierten Teile sehen ja richtig gut aus, aber ist deine Abstützung von dem Schlepper nicht ein wenig "wackelig", ich merke das nur an, weil ein Bekannter sich bei so einer Aktion mal erheblich verletzt hat.

  • Bei mir hat ein Bekannter dafür mit seinem Leben bezahlt.....20 Euro kosten zwei gute 3Tonnen Böcke, da überlege ich nicht lange.

    Ansonsten, schöner Schlepperbericht mit guten Tipps, keine Frage. Ruhig mehr davon.

    Was mich bei so einem Schlepper ungemein beruhigen würde.....Motorenteile sind in Massen vorhanden :D .....

  • Zitat von hubert

    ...ist deine Abstützung von dem Schlepper nicht ein wenig "wackelig", ich merke das nur an, weil ein Bekannter sich bei so einer Aktion mal erheblich verletzt hat.

    hm, eigentlich hält die abstützung bombenfest. die stützböcke sind für bis zu 6 tonnen ausgelegt (pro stück) und ziemlich schwer.

    auf welchem bild sieht es denn für dich wacklig aus? wie sollte man es besser machen?

    inzwischen hab ich noch einen dritten stützbock mittig unter das getriebe gestellt, demnächst will ich ja auch noch die achsen demontieren, dazu werd ich den schlepper aber noch zusätzlich im mitteltunnel abstützen.

  • Deine ist auch okay, ....ich meinte nur diese wilden Holzunterbauten....etc oder Backsteine......


    Aber ich würde dennoch die Vorderräder blockieren.....ich bin da vielleicht auch etwas zu penibel :lol:

  • Zitat von Porsche-Makus

    [
    auf welchem bild sieht es denn für dich wacklig aus? wie sollte man es besser machen?

    .

    Auf dem Bild wo der Hebel zur Betätigung vom Mähwerk gezeigt wird, in Kombination mit den nicht verkeilten Vorderrädern sah mir die Abstüzung ein wenig "lausig" aus, wenn man sich aber die großen Standflächen der Unterstellböcke ein paar Bilder weiter unten ansieht, sind meine Bedenken doch wohl eher unbegründet, bevor man die unbedacht umgeschoben hat muß mann wohl einiges an Kraft aufwenden.
    Eine andere Frage, Du hast ja relativ große Bleche in die Kotflügel eingeschweißt, hattest Du keine Probleme mit Verzug der Bleche bedingt durch den Wärmeeintrag vom Schweißen? Hast Du die Schweißnähte durchgezogen oder nur punktweise geschweißt und hast Du die Bleche auch auf der Fläche verschweißt?

  • Zitat von hubert


    Eine andere Frage, Du hast ja relativ große Bleche in die Kotflügel eingeschweißt, hattest Du keine Probleme mit Verzug der Bleche bedingt durch den Wärmeeintrag vom Schweißen? Hast Du die Schweißnähte durchgezogen oder nur punktweise geschweißt und hast Du die Bleche auch auf der Fläche verschweißt?

    sehr viele interessante fragen...! :D

    aber der reihe nach:

    Zitat von hubert


    ...hattest Du keine Probleme mit Verzug der Bleche bedingt durch den Wärmeeintrag vom Schweißen?

    verzug war überhaupt kein problem, weil die neuen blecke 2 mm dick sind! die waren relativ unbeeindruck von der beim schweißen entstehenden hitze...

    allerdings hatte ich ein ganz anderes problem:
    ich habe extra verzinktes blech genommen, aber das war der größte fehler überhaupt! leute, nehmt zum schweißen bloß kein verzinktes blech! das verhält sich beim schweißen so, als ob man ohne gas schweißt und dementsprechend sieht die schweißnaht danach auch aus (zum glück gibt's die flex...). wenn ich das eher gewußt hätte, dann hätte ich normales blech oder gleich edelstahlblech hergenommen.

    Zitat von hubert


    Hast Du die Schweißnähte durchgezogen oder nur punktweise geschweißt und hast Du die Bleche auch auf der Fläche verschweißt?

    ich wollte eine durchgehende schweißnaht machen, aber das hat aufgrund des verzinkten blechs nicht so wirklich funktioniert. alle 5 bis 1o cm einen schweißpunkt gesetzt hätte aber bestimmt auch gereicht.

    Zitat von hubert


    hast Du die Bleche auch auf der Fläche verschweißt?

    bei einem kotflügel leider schon :(

    allerdings hat es mir dadurch das neue, schön gerade blech ziemlich verzogen, deshalb hab ich das auf der anderen seite bleiben lassen. hätte man halt vorher wissen müssen.

    habe beide bleche übrigens auf beiden seiten vor dem schweißen grundiert und die entsprechenden stellen zum schweißen abgeklebt.


    jetzt aber zu was anderem:
    habe gestern teile für die lenkung endlich bekommen:

    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/restauration/gross/51.jpg]
    v.l.n.r.: Kugellagerbüchse Lenkstange oben, Kugellaufring oben, Kugellaufring unten, Radialdichtring 22 x 32 x 7


    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/restauration/gross/52.jpg]
    Die instandgesetzte Fingerhebelwelle. Leider sind beim Schweißen offensichtlich einige Krater entstanden.


    [Blockierte Grafik: http://www.extremzertifikator.de/workbench/hatz/restauration/gross/53.jpg]
    Dafür ist der Konus absolut perfekt und passgenau geworden. Es wird sich zeigen, wie lange das hält. Wenn es wieder nicht hält, wird der Finger komplett entfernt, ein Loch gebohrt, ein Gewinde eingeschnitten und dann ein Bolzen eingesetzt.
    Dies hat dann allerdings den Nachteil, daß die Fingerhebelwelle dann unrettbar verlorengeht, falls es nicht funktioniert.

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