• Hallo,

    ich habe gestern von meinem Nachbarn eine Imbert Lötlampe geschenkt bekommen. Er hat sie noch von seinem Lanz Glühkopf übrig gehabt der leider nicht mehr existiert.
    Ich würde mir die Lampe gerne wieder zurecht machen, habe aber um ehrlich zu sein, keine Ahnung wie so eine Lötlampe funktioniert und auf was ich achten muss.
    Von ausen hat sie Flugrost angesetzt und ist ordentlich verdreckt. Der Tank macht mir einen guten Eindruck und es fehlt das Griffstück mit dem wohl der Druck aufgepummpt wird. Das Gestänge ist aber noch vorhanden.
    Kann mir von euch einer ein paar Tipps zum Umgang und zur Restauration von alten Lötlampen geben?

    Grüße
    Dirk

    Einmal editiert, zuletzt von Ackergaul (17. Juni 2008 um 07:59)

  • Hi

    um was für eine Lampenart handelt es sich. Ist es eine richtige Heizlampe mit einem senkrechten Brenner? Wenn, dann erstmal herzlichen Glückwunsch. Wenn du mal im Auktionshaus schaust weißt du was die Wert sind. Am besten du stellst mal ein Bild ein, dann kann ich dir erklären wo was zu machen ist und vor allem wie die zu bedienen sind.

  • Hallo,

    hier kommen nun die versprochenen Bilder.
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    Wie ihr seht, fehlt wohl das Griffstück um Druck auf die Lampe zu pumpen, ich habe es erst mal durch eine Flügelschraube ersetzt. Das Pumpengestänge ist gangbar.
    Das Handrad (Gaßhahn) läst sich jetzt drehen und beim ersten säubern kam silberne Farbe am Tank hervor.
    Den Deckel unten am Griff habe ich noch nicht ab bekommen. Vielleicht schlummern ja noch ein paar Schätze im Griff :D
    Die Düse und den Tankdeckel kann man abschrauben, alles andere sitz zur Zeit noch bombenfest.

    Grüße
    Dirk

  • Hi

    eine Klasse Lampe - vorallem in einem recht guten Zustand.

    Was ich dir auf jeden Fall vor der ersten in Betriebnahme empfehlen würde.

    Schau als erstes mal den Behälter an. Leider sind die oftmals unten durchgerostet was fatale Folgen haben kann wenn die Lampe brennt und plötzlich unten ein Benzinstrahl rausschießt.

    Als nächstes auf jedenfall die Pumpe mit neuen Dichtungen austatten. Dazu musst du den kompl Pumpeneinsatz (am Sechskant) rausdrehen. Am unteren Ende ist dann das Pumpenventil. In diesem ist entweder noch eine Kork oder eine Gummidichtung verbaut. Ist diese defekt, so dringt sobald der Behälter unter Druck steht langsam Benzin in den Pumpenkolben. Willst du dann wärend die Lampe brennt nachpumpen, so schießt Benzin am Pumpenstößel raus und der ganze Behälter brennt dir lichterloh.
    Das Pumpenleder leg ich wenn es gar so ausgetrocknet ist in etwas Petroleum ein. Anschließend wird es mit Vaseline eingerieben und die enden etwas nach aussen gebogen, so das es wieder schön dicht macht.

    Ich montiere auch immer den Brenner ab. In dem aufsteigenden Kanal (blau) befindet sich das Vergasergewebe. Das ist einfach gerollte Messingaze.
    Darüber bzw dann auch der absteigende Kanal (grün) sind meist total zugekokt.
    Schraube dann die Verschlußschrauben (rot) , sowie am unteren Ende des absteigenden Kanals raus.
    Ich lege dann den Brenner in Diesel ein um den Dreck etwas anzuweichen.
    Um die Kanäle richtig reinigen zu können, musst du mit einem Bohrer ran. Das Zeugs ist dermasen hart. Am besten sind lange 4mm Bohrer und so runde Drahtbürsten (sehen so ähnlich aus wie Pfeifenputzer)

    Das Handrad mit dem man die Spindel bewegt (quasi Gas gibt) ist mit einer Stopfbüchsenpackung abgedichtet. Auch hier empfielt sich diese durch eine neue Packungsschnur zu ersetzen.

    Die Düse sollte vorsichtig gereinigt werden. Prüfe dann auch gleich mal den Durchmesser. Die Bohrung sollte so 0,7 bis 0,8 mm haben. Ist die vermurkst dann mach ne neue rein - kostet 3 Euro.


    So - jetzt fehlt mir die Zeit noch ausführlicher zu erklären. Da muss ich ein ander mal weitermachen.Kannst dich ja schon mal ans Werk machen.

    Ach übrigens - Wehrheim........habe gerade überlegt. Da bin ich letztes Jahr durchgefahren als wir in den Hessenpark sind. Klasse Treffen da, werd dieses Jahr auch wieder dort sein.
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  • Hallo Mario,

    erst mal Danke für Deine Erklärungen.
    Hatte gestern schon mal die rote Verschlußschraube ab. Habe dann mal mit dem Kompressor da rein gepustet. Es hat dann schön aus der Düse gezicht.
    Denn Deckel vom Griff habe ich auch abbekommen. Da waren aber leider keine Schätze drinnen. Nur so eine alte Karte wo draufstand wo ein Bernsteinzimmer vergraben wäre. Wer braucht denn so etwas, habe sie weg geschmissen :D
    An der Pumpe habe ich mich auch schon versucht, habe aber diese Sechskanntschraube nicht auf bekommen. Einen Maulschlüssel oder Nuß in dieser Größe habe ich leider nicht, und mit der Rohrzange hätte ich wahrscheinlich mehr kaputt gemacht. Ich werde mal meinen Kumpel fragen ob er was passendes hat.
    Wie bekomme ich denn den Brenner ab? Einfach mit Gewalt rausschrauben oder gibt es da noch einen Trick?
    Ist in so einer Lötlampe auch noch ein Docht verbaut? Ich habe so etwas in einem Lötlampenforum gelesen, kann mir aber nicht so recht vorstellen wozu der benötigt wird und wo der sitzen soll.

    Das Traktortreffen im Hessenpark ist wirklich sehr schön. Ich werde dieses Jahr auf alle Fälle wieder da sein.

    Grüße
    Dirk

  • Hi

    also Ersatzteile gibt es z.B hier http://www.lanzersatzteile.de/index.php?opti…id=32&Itemid=42 Seite 9

    Wenn du gerne bastelst kannst du dir auch einen aus einem Ledergürtel machen. Ist aber aufwendig und funktioniert nicht so gut wie die die es zu kaufen gibt. Als Notlösung geht das mal.

    Bei der oben genannten Adresse kannst du auch die restlichen Sachen bestellen. Die ganzen Dichtungen usw kosten erfreulicherweiße wirklich nicht viel Geld.

    Der Brenner hat ein konisches Gewinde, da es ja zwischen Behälter u Brennerkopf dicht sein muss. Kann natürlich sein dass es da schön zusammengegammelt ist. Villeicht kannst du es erst mal mit einweichen in Rostlöser evtl auch einfach die ganze Lampe in Diesel versuchen.

    Den Docht den du meinst kenn ich von Lötlampen. Da ist eine gedrillte Baumwollschnur vor der Messinggaze die dann bis auf den Behältergrund reicht. Warum das so bei denen ist weiß ich auch nicht. Bei Heizlampen hab ich das auf jedenfall noch nicht gesehen.
    Hast du wenigstens die Pumpe aus dem Behälter bekommen?

  • Hallo Mario,

    Danke für den Link, da werde ich dann bestellen, wenn ich weis was ich noch alles brauche.
    Im Moment kämpfe ich noch mit der Pumpe. Der Sechskannt sitzt bombenfest. Die Pumpe muss aber auf alle Fälle raus, da ich schon gemerkt habe das es aus der Lederdichtung zwischen Sechskant und Tank raus zischt. Ich weiche die Lampe z.Z. in Diesel ein. Mal sehen ob es dann besser klappt. Ich will auch nicht mit zu viel Kraft ans Werk, da ich Angst habe das was abbrechen könnte.
    Kann man eigentlich auch Gummidichtungen verbauen, oder überstehen die nicht die Temperaturen wenn die Lampe im Betrieb ist?

    Grüße
    Dirk

  • Ist super geworden deine Lötlampe! Glückwunsch.

    Jetzt fehlt nur noch der passende Bulldog um sie spazieren zu fahren. 8)

    Gruß Andi

    Meine (kleine) Sammlung:
    Fordson Dexta (Bj. 1962)
    IHC D-430 (Bj. 1961)
    Schmiedag Hansa D 50 (Bj. 1952)
    Fendt Farmer 3S (Bj. 1969)
    Lanz LHR 35 (Bj. 1920/30)
    I.A.M.E. Pampa T 01 (Bj. ca. 1954)

  • Zitat von Fordson1962

    Ist super geworden deine Lötlampe! Glückwunsch.

    Jetzt fehlt nur noch der passende Bulldog um sie spazieren zu fahren. 8)

    Gruß Andi

    Hehe, wollt ich auch schon schreiben.

    Schöne Lampe hast du da jetzt.

    Ich hab gestern auch mal wieder eine zusammengebaut, schau mal was die für ne Leistung hat. Der Kopf sieht so nach etwa einer Minute Brennzeit aus.

    [Blockierte Grafik: http://www.traktorhof.com/forum/userpix/878_heizlampe_verkauft_009_1.jpg]

  • Ich habe noch 2 Heizlampen (Eine Imbert, Lanz 33 und eine Ursus) bei denen jeweils die REgulierspindel abgedreht ist. Hat jemand ne Ahnung, wie ich die da am besten raus bekomme? Wo bekäme ich passende Gewindeschneider, falls ich ausbohren würde?

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

  • @ Mc Schoko

    Mhm, das ist in der Tat sehr schlecht. Sind die so knapp abgedreht das man nichts anschweißen bzw mit was packen könnte um den Rest raus zu bekommen?
    Ausbohren ist zur Not möglich da der Brenner ja gut zu spannen bzw auszurichten ist. Gewinde ist zumindest bei den großen Barthel Brennern normales M6. Theoretisch könnte man gerade noch auf ein M7 umsatteln wenn das alte Gewinde im Eimer ist. Da musst du aber genau drauf achten das die Gewindebohrung mit der Bohrung die von der Spindelspitze verschloßen wird genau fluchtet. Sonst bekommst du die Lampe nicht mehr dicht.
    Berichte mal ob du Erfolg hast.
    Ich bin gerade dabei mein zweiten I.A.M.E Brenner wieder hinzufrickeln. Da fehlt der ganze Brennerkopf. Zum Wegschmeißen ist der aber vieeeeel zu selten. Mal sehen......

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