Restaurierung David Brown 880 Implematic

  • Hallo,

    sieht doch gar nicht so schlecht aus - scheint innen trotz der langen Standzeit nicht gerostet zu haben.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Hallo Simon,

    tja, ich werde mir morgen sämtliche Daumen drücken. Habe heute abend endlich den Schlüssel geliefert bekommen um das Stirnrad zu drehen. Brennräume stehen seit heute vormittag unter Kriechöl. Morgen mehr. Schönen Abend.

    LG
    Lothar

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

  • Tja liebe Traktor-Freunde,

    alles Daumen drücken hat nun nicht geholfen. Nachdem ich die Einspritzdüsen entfernt und die Brennräume mit Rostlöser eingesetzt habe, habe ich gestern dann versucht den Motor manuell über das Stirnrad zu bewegen. Leider vergebens. Nun muss ich dazu erwähnen, dass die mir gelieferte 1 1/2 Zoll Nuss ein "Krähenfuss - offen" war. Beim drehen rutschte die Einstecknuss immer wieder seitlich ab, sodass ich gar nicht die richtige Möglichkeit hatte das Stirnrad drehen zu können. - Dann endlich saß die Einstecknuss richtig konnte ich über eine Verlängerung doch versuchen richtige Kraft aufzuwenden. Doch auch hier keinerlei Regung ausser ein ganz leichtes "glucksen" der bis an den Rand gefüllten Brennräume. Dies ließ mich dann doch noch hoffen. Am Nachmittag lieh ich mir dann bei einem Bekannten die Batterie eines "Manitous" und versuchte über den Starter etwas in Bewegung zu bekommen. Einige Stellen blank gemacht, das Ladekabel angeschlossen und mit einem großen Schraubendreher den Kontakt hergestellt. Einige Funken waren auch vorhanden, aber der Motor bewegte sich keinen Millimeter.

    Nun habe ich gehört und gelesen, dass bei solchen Unternehmungen der Startknopf gezogen oder gedrückt werden sollte. Leider befindet sich an meinem David nur noch bruchstückhaft ein Zündschloß, (läßt sich nicht mehr bewegen) sodass ich es ohne versuchte. Aber wie schon erwähnt, - OHNE ERFOLG.

    Nun sehe ich mich schon, den Motor auseinandernehmen zu müssen. Oder hat jemand noch eine andere Idee. Ich bin für alle Hilfe offen. Hier im Forum, aber auch am Dienstag vor Ort. Ich befinde mich dann in meiner Werkstatt Also wer in der Nähe ist, darf mich ab 10:00 Uhr gerne dort besuchen und mir ein paar Ratschläge geben. Bitte vorher hier über das Forum Bescheid geben.

    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und Interesse. Bis zum nächsten Bericht wünsche ich euch schöne Ostertage.

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

    Einmal editiert, zuletzt von db880imp (25. März 2016 um 17:52)

  • Hallo,

    Besuchen kann ich dich aus Süddeutschland leider nicht, aber vielleicht hilft es die Brennräume noch eine Zeit lang mit Rostlöser einwirken zu lassen.

    Evtl. löst ein Mittel mit Phosphorsäure (wie Rostumwandler z.B.) den Rost besser.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Danke für deinen Tipp, Simon. Ich habe ja noch die Ostertage vor mir. Da läuft erst einmal nichts. Und ich habe mir ein Umwandler mit Phophorsäure besorgt und auch eingesetzt. Und du hast Recht. Aus Süddeutschland, das wäre schon eine Strapaze.

    LG
    Lothar

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

  • Moin!
    Ich hoffe, die Düsen waren bei Deinem Drehversuch weiterhin draussen! Denn der eingefüllt Rostlöser läßt sich nicht verdichten - im schlimmsten Fall erzeugt man so einen Schaden, der einem "Wasserschlag" ähnlich ist.

    Hast Du mal versucht, bei getretener Kupplung den Motor zu drehen? Bei älteren Traktoren ist manchmal die Schaltkulisse ausgearbeitet und dann passiert es, dass zwei Gänge gleichzeitig eingelegt sind. Das sperrt dann das ganze Getriebe. Allerdings wäre in dem Fall der DB nicht rollfähig. Weiterhin kann die Kupplung auch verklebt sein und nicht trennen....

    Bei solch alten "Standobjekten" hatte ich es auch schon oft gehabt, dass der Anlasser eingespurt fest sass. Dann kann man den Motor auch nicht drehen. Anlasser raus und dann drehen. Wenn der Anlasser allerdings bei Deinem Versuch hörbar eingespurt ist und eine leichte Drehbewegung machte, dürfte der OK sein.

    PS: Es ist nicht klug, in einem öffentlichen Forum den genauen Standort von seinem "Schätzchen" zu tippen. Langfinger lesen mit.....

    Chereeo
    (Dirk)

    Da hier die Zensur lebt und eine zielgerichtete Information - basierend auf Erfahrungen und Daten nicht erwünscht ist - z.B. für Fiat Traktoren - herrscht , gibt`s die nicht mehr von mir.

    Es gibt ja kompetentere Foren.

  • Vielen lieben Dank Dirk,

    schnell den Text bearbeitet. Vielen Dank. Habe ich gar nicht drüber nachgedacht. Aber du hast natürlich Recht. Also der David ist rollfähig. Aber die Sache mit dem Anlasser könnte klappen. Er hat zwar gefunkt, aber das war auch schon alles. Er hat nicht eingespurt. Also werde ich ihn morgen ausbauen und dann noch einmal versuchen. Melde mich natürlich im Anschluß wieder mit neuen, diesmal hoffentlich positiveren Nachrichten.

    Hoffe, morgen wieder einige Photos machen zu können. In diesem Sinne,

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

  • Hallo Lothar,
    von wann bis wann ... bist du denn morgen in der Werkstatt?

    Wenn´s bei mir passt würde ich mal vorbei schauen ...

    ----
    So long

    Jan

    Freundlichkeit ist ein Bumerang ... sie kommt zurück
    (David Brown 25C (Bj 1955), 2 x 770 (Bj 1968), 775 (Bj 1975), 885 (Bj 1973), 990 (Bj 1974), 996 (Bj 1976), 1200 (Bj 1969), 1390 (Bj 1986), 1690 (Bj 1981)
    IHC 644 (Bj 1980), IHC 844 S (Bj 1980), CASE CS 120 (Bj 2002))

  • Hallo Meikl,
    habe mir eine leichte Erkältung zugezogen. Bin erst am Freitag wieder in der Werkstatt. Dann verspreche ich, werden neue Bilder folgen.

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

  • Hallo
    wenn du aus NF kommst solltest du mal nach Sollerup fahren da war ein Lohnbetrieb mit David Brown Werkstatt hab jetzt auf schlag
    den Namen nicht im Kopf. Vor zwei drei Jahren hat er aus Altergründen alles an den Nagel gehängt.

    Gruß Ralf

    gelernter MF Schrauber :)
    _________________________________________________________________

    F15 G teilrestauriert
    und FE 35 mit Standard 23C Motor (Technische Instandsetzung läuft)
    PS wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten

  • Hallo Ralf und Lothar,

    in Sollerup ... das ist Bert Carstensen ...

    Er macht immer noch etwas .. wird aber weniger... er ist mittlerweile ja auch über 70.

    Im letzten Jahr hat er bis auf 2 Davids (1394 und 1690) alle Davids verkauft.

    Nun hat er noch einen 990er und einen 950er, die vorgenannten 1394 und 1690 sowie einen IHC 956.
    Mit den 3 letzten genannten macht er noch leichte Lohnarbeiten.

    ----
    So long

    Jan

    Freundlichkeit ist ein Bumerang ... sie kommt zurück
    (David Brown 25C (Bj 1955), 2 x 770 (Bj 1968), 775 (Bj 1975), 885 (Bj 1973), 990 (Bj 1974), 996 (Bj 1976), 1200 (Bj 1969), 1390 (Bj 1986), 1690 (Bj 1981)
    IHC 644 (Bj 1980), IHC 844 S (Bj 1980), CASE CS 120 (Bj 2002))

  • Danke für deine Aufklärung Jan,

    das es sich um Bert Carstensen handelt, habe ich mittlerweile auch heraus gefunden. Ich dachte daran, mit ihm mal Kontakt aufzunehmen, da mir noch die Kotflügel für meinen David fehlen. Vielleicht hat er ja noch etwas an Ersatzteile die ich gebrauchen kann, oder ich zumindest Maß nehmen kann um die Teile selbst herstellen zu können. Ich dir und allen anderen natürlich auch einen schönen Feierabend.

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

  • Hallo Lothar,

    Ersatzteile hat er nur im Kleinformat .. Karosserieteile leider gar nichts.
    Bezugsquellen hat er auch nur diejenigen, wo er als Firma registriert ist ... sprich Krampp, Sparex etc.

    Aber mit Rat und Tat steht er gern zur Verfügung.

    Wie bist du denn an diesem Wochenende in der Werkstatt?
    Ich komme heute Nachmittag aus einem Einsatz zurück, und wollte am WE mal vorbei kommen.

    ----
    So long

    Jan

    Freundlichkeit ist ein Bumerang ... sie kommt zurück
    (David Brown 25C (Bj 1955), 2 x 770 (Bj 1968), 775 (Bj 1975), 885 (Bj 1973), 990 (Bj 1974), 996 (Bj 1976), 1200 (Bj 1969), 1390 (Bj 1986), 1690 (Bj 1981)
    IHC 644 (Bj 1980), IHC 844 S (Bj 1980), CASE CS 120 (Bj 2002))

  • Ich bin auf jeden Fall am Samstag Nachmittag in der Werkstatt. Habe da noch einiges ausserhalb des Traktors zu tun. Einfach vorbeikommen.
    Würde mich freuen. Ich setz schon mal den Kaffee auf.

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden
    wünscht
    Lothar
    :trecker1:

  • Hallo und guten Abend,

    herzlich willkommen zu meinem 4. Bericht der Restauration meines David Brown 880 Implematic.

    heute ging es ans Eingemachte. Es stand an, den Zylinderkopf zu demontieren. Dazu war es nötig zuerst alle Anbauaggregate zu entfernen. Ich begann mit der Wasserpumpe. Die Verschraubungen, deren 5 Stück, 2 davon mit Mutter gekontert, ließen sich angenehm leicht lösen. Einige leichte Schläge mit dem Gummihammer und die Pumpe war zum abnehmen bereit. Dahinter sah es verständlicherweise nicht so rosig aus. Hier haben die Jahre ihre Spuren hinterlassen. Aber halb so wild. Ist halt so, wenn 20 Jahre ins Land gehen und nichts bewegt sich.
    Als nächstes löste ich die zwei Zuleitungsschrauben des ersten Kraftstofffilter und die zwei Befestigungsschrauben des ersten und zweiten Kraftstofffilters und konnte sie so beide abnehmen. Als weiteres musste die Kraftstoffpumpe ausgebaut werden. Dies geschah durch das lösen von drei Befestigungsschrauben. Auch diese ließen sich problemlos lösen. Die kompletten Zuleitungen beließ ich an der Pumpe.
    Als letztes, bevor ich den Zylinderkopf demontieren konnte, löste ich die Schrauben des Krümmers. Auch hier hat sich der Rostlöser "Brunnox" Klasse bewährt. In handumdrehen waren auch hier die Verschraubungen gelöst, wobei hier die letzte Schraube fehlte.
    Nach dem Werkstatthandbuch sollten für das Lösen des Zylinderkopfes 19 Kopfschrauben gelöst werden. Ist ja seltsam. Ich zählte zwei weniger. Nun gut, so ließ ich zwei fehlen, hielt mich aber dennoch an die Reihenfolge beim lösen und löste die erste Schraube. Kein Problem, alles läuft wie geschmiert. Nun die Kopfschraube zwei. Und jetzt zeigt sich der Teufel im Detail in seiner vollen Pracht. Ließ sie sich doch einfach nicht lösen. Zuerst eine Verlängerung der Hebelkraft gesucht und natürlich auch gefunden und schon konnte es los gehen. Erst vorsichtig, dann mit etwas mehr Kraft und schon kam das AUS. Die Verlängerung der Knarre drehte sich ab, so dachte ich. Aber nein, es war nicht die Verlängerung sondern der Kopf der Knarre. Ärgerlich.
    Nachdem ich auch mit der Nuss und einem Knebel erfolglos war, sah ich mich gezwungen zuerst mit der Schraube drei weiterzumachen. Alle Schrauben konnte ich lösen. Als letztes nun die Schraube zwei. Auch diese löste ich nun im Endeffekt.
    Nun stand der Motor ohne Anbauaggregate vor mir. Der Zylinderkopf löste sich schon leicht von der Auflagefläche des Motorblocks. Nun, schlau wie ich war, hatte ich zwei Tage zuvor meinen geliehenen Kettenzug wieder zurückgegeben. Also nach altägyptischer Pharaonenmethode hebelte ich den Zylinderkopf durch mehrmaligeswechseln von Vorne und hinten vorsichtig nach oben und legte immer wieder einen Abstandshalter dazwischen bis ich die Höhe erreichte und den Kopf dann mit körperlichem Einsatz hochzog und auf Krümmerseite auf den Tisch ablegen konnte.
    Was ich jetzt sah verschlug mir erst einmal die Sprache. So hatte ich den Zustand nicht erwartet. Nachdem im oberen Bereich der Nockenwelle und im unteren Bereich der Lagerschalen die Ansicht ja zufriedenstellend ausschaute, so unansehlicher lagen jetzt die Kolben und Ventile in voller Pracht vor mir.
    Die Kolben, die ich im Vorfeld mit Röstlöser füllte (Brennkammer), lagen nun, nachdem ich mit einem Saugsystem den Rostlöser abgepumpt hatte, wie eingeschmolzen in den Brennräumen. Nun hatte ich ein Einsehen, warum sich der Motor nicht dreht.
    Es bleibt mir nichts übrig als den kompletten Motor zu überholen. Nachdem mir dies klar wurde, legte ich mein Werkzeug an die Seite und musste erst einmal sacken lassen,was da gerade auf mich eingeschlagen ist.
    Nun sitze ich hier und schreibe diesen Bericht und freue mich schon auf morgen, wenn ich die ganze Sache noch einmal begutachten kann und alle Teile archivieren werde.
    Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig auch meine Empfindungen mit deutlich machen. Die folgenden Photos sprechen ihre eigene Sprache.

    Ich freue mich euch auch bei meinem nächsten Bericht wieder hier zu treffen und hoffe ihr habt Spaß an den Photos, die ich in mehreren Posts einsetzten werde.

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