Servus Leute
Bin dabei bei einem Eicher EM200 (Tiger) neue Laufgarnituren und überholte Kopf zu verbauen.
Es sollte doch möglich sein das Spaltmaß zu berechnen in dem man die Länge vom Zylinder und bei dem das Maß von Kolbenboden zum oberen Punkt vom Kolbenbolzen misst. Davon abzüglich am Zylinderkopf die Nuttiefe vom Sitz der Zylinderkopfdichtung und deren Stärke.
Wo dann mit dem Maß am oberen Totpunkt Oberkante vom Kolbenbolzen zum Motorblock verrechnet wird.
m.f.G.Harald
Und wie fließen die Länge des Pleuels und Radiusabweichungen der Kurbelwelle mit ein?
Ganz ehrlich: mach's wie im WHB geschrieben. Alles andere ist Mist in meinen Augen.
Guten Morgen,
Die Idee ist Bullshit und muss sofort verworfen werden. Spaltmaß kann man nur mit einem Tiefenmaß unter Zuhilfenahme einer Spannpratze im eingebauten Zustand messen. Alles andere geht nicht, bzw. ist völlig ungenau.
Zudem erschließt sich mir überhaupt nicht, was der Zylinderkopf damit zu tun haben soll.
Harald,
wie willst du Toleranzen von wenigen Zehnteln durch die Addition mehrerer Messungen hinreichend genau bestimmen, wenn diese Messungen schon jede für sich nur eine Auflösung Zehntelmillimetern haben?
Vereinfacht dargestellt:
Du misst eine Beilagscheibe, der Messschieber zeigt einen beliebigen Wert. Du kannst den Wert nur schwer als tatsächlichen Wert annehmen, eher mit einer Unsicherheit von einem halben Zehntel. In beide Richtungen. Also hast du schon da eine Unsicherheit von einem Zehntel.
Die nächste Beilagscheibe genauso.
Nur was ist dann die tatsächliche Stärke beider Scheiben in einem Stapel? Von beiden Scheiben die Minimalwerte? Oder die Maximalwerte?
Wenn du dann noch ein Zylinderrohr hast, das sich beim Anziehen der Spannpratze womöglich leicht verzieht, wird es endgültig bunt...
Du willst hier sogar noch das obere Maxima einer Kurvenbahn zweifelsfrei an einem Radius aufs Zehntel bestimmen (Kolbenbolzen auf dem Weg aus dem Motorblock heraus), das für sich selbst ist schonmal aufgrund der vielen Freiheitsgrade und möglichen Winkelfehler unmöglich. Auf 2-3 mm ließe sich das wohl hinkriegen, aber mehr nicht.
Wer es etwas trockener und tiefer braucht:
https://home.uni-leipzig.de/prakphys/pdf/Messunsicherheit.pdf
MfG
Fabian
Servus Leute
Ihr habt ja Recht im Nachhinein ist mir das mit der Aufsummierung der Toleranzen auch klar.
Denn nach den Distanzscheiben von den alten Laufgarnituren kann ich eh nicht gehen da diese nicht gepasst haben.
Denn nach dem ich die Koben von den gröbsten Ablagerungen sauber hatte konnte man Abdrücke von den Auslassventilen sehen.
Mir ging es eigentlich nur um mal ganz grob einen Anhaltspunkt zu haben was unter zu legen ist.
Habe für den Eichermotor kein Handbuch zur Hand, werde es dann so wie beim Deutzmotor mit einem Stück Lötzinn als Bleifadenersatz machen.
Bräuchte da nur noch den Wert von dem Spaltmaß.
m.f.G.Harald
Hi Harald,
Bitte besorg dir unbedingt den Rep. Leitfaden für den EDK.
Hier steht alles genau drin.
Hab bei meiner Motorreparatur einen ausführlichen Bericht geschrieben.
Da ist das Einstellen des Spaltmaßes auch gut beschrieben.
Es gibt auch sonst viele Berichte über das Spaltmaß vom EDK.
Würde kein Risiko eingehen und es genau nach Anleitung machen.
Beste Grüße
Andreas
Habe für den Eichermotor kein Handbuch zur Hand, werde es dann so wie beim Deutzmotor mit einem Stück Lötzinn als Bleifadenersatz machen.
Das kannst du vergessen. Mit Lötzinn ist ein Eicher-Motor de facto nicht einstellbar. Es gibt zwar auch hier Spinner, welche das Gegenteil behaupten. Wenn die mal nach der vom Hersteller vorgeschriebenen Methode mit Spannpratze messen würden, hätte sich das Thema "Lötzinn" auch für diese Besserwisser ganz schnell erledigt. Zur Info: Lötzinn weicht variabel von 0,2 bis 0,5mm ab. Dein Spaltmaß beträgt aber nur 0,8mm.
Es gibt einen vorgeschriebenen Messpunkt. Je nachdem welche Kolben du einbaust sind auch unterschiedliche Spaltmaße einzustellen. Ich gehe mal davon aus, dass du keine Nachbau-Kolben bestellt hast und vorgeschriebene kurze EDK-Kolben (für EM200 99,89mm) verwendet werden.
ja, wenn man weiß wie es geht ist es recht einfach.
Wichtig ist, dass man genau und sauber arbeitet.
Die Brücke zum niederspannen des Zylinders ist auch unabdingbar.
Anzugsmomente beachten.
Am Kolben selbst gibt es eine bestimmte Stelle zum messen, bitte auch beachten.
Maße und eine kurze Anleitung findest du auch auf der Verpackung der Zylinder...
Ja eine digitale Tiefenlehre ist auch nicht notwendig, aber ich hatte nur eine digitale... 😃
Viel Erfolg
Sg Andreas
Servus Leute
Wollte heute die neuen Kolben verbauen dass die neuen Kolben etwas kürzer sind erklärte sich durch die Anleitung auf der Verpackung vom Zylinder.
Daher war ich unangenehm überrascht dass die Aufnahme im in dem neuen Kolben um 5mm enger ist als bei dem alten Kolben und daher nicht passt.
Laut der Anleitung sollten die neuen Kolben ab Baujahr 1959 passen der Schlepper ist Baujahr 1962 sollte demnach als passen.
m.f.G.Harald
Hast du neue Pleuelbuchsen drin? Es sieht so aus als stehen die Buchsen über.
Moin,
Änderungen am Pleuel aus der Zeit deines EDK-Motors sind mir nicht bekannt. Man hat erst ab 1981 schwerere Pleuelstangen verbaut, diese aber nur mit stärkeren Wandungen versehen. Es schaut auf den Fotos so aus, als wären da falsche Buchsen drin. Normal stehen diese nämlich nicht über, sondern sind bündig.
So oder so ist es mit Nachdruck anzuraten, die Pleuelbuchsen beim Einbau neuer Laufgarnituren grundsätzlich zu tauschen. Ich habe noch keine Guten ausgebaut, auch ist das Einbauspiel nur minimal (0,07mm zulässig).
Achtung: Das ist eine Arbeit für Motoreninstandsetzer! Pleuelstangen müssen nach Wechseln der Buchse grundsätzlich gewinkelt werden, da sich die Pleuel beim Ein- und Auspressen der Buchse verbiegen.
Servus
Vom Maß her sind die aktuell verbauten Buchsen noch innerhalb der Toleranz.
Nun dass bei dem Schlepper Eignes verbaselt ist ist nicht überraschend nur wenn wie in diesem Punkt mehr als ärgerlich.
Von der Breite vom Pleuel her würden die Kolben dann auch passen.
Achtung: Das ist eine Arbeit für Motoreninstandsetzer! Pleuelstangen müssen nach Wechseln der Buchse grundsätzlich gewinkelt werden, da sich die Pleuel beim Ein- und Auspressen der Buchse verbiegen.
Nun gerade aus diesem Grund wollte ich da die Finger weg lassen denn mir fehlt da die Ausstattung der Werkstatt.
Hier gerate ich an meine Grenzen.
m.f.G.Harald
Die Büchsen sollten so oder so immer gewechselt werden. Zudem gibt es eine verbesserte Version seitens Eicher, das kam auch Anfang der 1980er Jahre.
Also: Buchsen bei Eicher bestellen und Pleuel mitsamt Kolbenbolzen und Lagerschalen zum Instandsetzer bringen. Falls du keinen an der Hand hast, kann ich dir via PN auch die Adresse meines Motorenbauers nennen.
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