Betriebstemperatur ggf. durchflussreduzierendes Thermostatventil

  • An die alten Hasen:

    Ich habe einen wassergekühlten 50er-Jahre-Schlepper (Güldner ADN). Dieser erreicht keine wirklich hohen Betriebstemperaturen und braucht gerade bei kalten Temperaturen natürlich sehr lange um warm zu werden. Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, das es nur den großen Kühlkreislauf gibt und der Lüfter natürlich permanent angetrieben wird. Bei kalten Temperaturen stelle ich mir meist eine Pappe vor den Kühler, damit der Motor überhaupt warm wird.

    Es gibt natürlich diese tollen Thermostatventile für einkreisige Kühlsysteme, die nur durchflussbegrenzend wirken. Wie denkt ihr darüber? Meine Geanken dazu: Macht es überhaupt Sinn? Wie kritisch ist die Fehlerquelle? Schadet die niedrige Betriebstemperatur überhaupt?

    Ich vermute der Motor meines Güldners (2DN) hatte einmal ein Ventil im Kopf - der Kühlwasserflansch sieht danach aus.

  • Moin,

    Thermostate hatten die meisten Nutzfahrzeugmotoren erst ab den 1950er Jahren, davor setzte man auf die klassische Kühlerjalousie.

    Schadet die niedrige Betriebstemperatur überhaupt?

    Ob das nun schadet, gute Frage. Kaltlauf ist ein Wort mit mehreren Bedeutungen. Einerseits bedeutet es, dass die Maschine nicht auf Betriebstemperatur ist (z.B. Thermostat zu), andererseits bezeichnet man damit die Zeit unmittelbar nach dem Start, also die verschleißintensive Kaltlaufphase in der Passungen noch nicht stimmen usw. Das hat in erster Linie mit kalten Kolben zu tun, die werden jedoch schneller wärmer als das Kühlwasser. Wie auch immer: Du hast, gerade bei wassergekühlten Kammermotoren, bei kaltem oder nicht genügend warmen Wasser, einfach keine saubere Verbrennung. Das macht sich mit Blaurauch oder Weissrauch bemerkbar. Die Motoren laufen auch akustisch nicht so toll.

    Daher habe ich den letzten LKW-Vorkammer-Motor ohne Thermostat auf ein Standard-Bypass-Thermostat umgerüstet. Die Bypassleitung wird über ein T-Stück vor der Wasserpumpe zurückgeleitet. Ergebnis ist, dass der Motor binnen kurzer Zeit 80 Grad Wassertemperatur erreicht. Ich möchte mir auch einbilden, dass die Maschine seit dem einfach schöner läuft.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Nachdem der 2DN wohl der kleinere Vorgänger von meinem 2BN ist und die beiden Motoren auf Fotos auch recht ähnlich sind würde ich mal behaupten das Thermostat ist auch so aufgebaut sein könnte wie bei mir. Bei meinem sitzt es im Krümmer direkt am Kopf. Ich habe dort ein QT1001776 verbaut.

    Einen zusätzlichen Flansch gab es wohl, ich habe den auch dran, braucht man da nur wenn eine Anzeige verbaut werden soll. Hat mit dem Thermostat so nichts zu tun.

    Im Endeffekt ist es das gleiche wie ein nachgerüstetes Einkreisthermostat.

    Fotos dazu vom Florian findest du hier: Thermostat Güldner ABS (2BN)

    Ich würd das Teil mal wegschrauben und reinschauen. Man sollte den Krümmer recht problemlos wegbauen können da kommt vermutlich nicht viel Wasser raus. Da sollte dann eine runde Nut vorhanden sein in die der gebördelte Rand vom Thermostat passt (Durchmesser 54mm). Vielleicht ist ja sogar ein Thermostat drin aber defekt?

    MfG
    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Moin,

    was Rudi schreibt ist richtig. Der Thermostat sitzt im Kopf, direkt im Wasseranschluss. Das Thermostat sollte bei 80-85°C öffnen. Ein Leitungsthermostat mit Bypass hatten erst die letzten Motoren, wie zum Beispiel der 2BS im AB.

    Der DN ist übrigens nicht der Vorgänger vom BN, sondern lediglich ein kleinerer Motortyp für Leistungsschwächere Schlepper. Der DN hat eine 85er Bohrung, der BN eine 95er.

    Gruß Sven

    Meine Schlepper

    Güldner A20 Baujahr 1940

    Güldner AFN Baujahr 1953

    Güldner ADN Baujahr 1959

    Güldner G45AS Baujahr 1968

    :trecker6:

  • Na klar, der ABS hat den 2BS Motor. Dieser hat eine Kurbelwellenlagerung mit Geleitlagen. Dadurch kann er eine höhere Drehzahl fahren und dem entsprechend eine höhere Leistung. Das gleiche beim 2DNS.

    Gruß Sven

    Meine Schlepper

    Güldner A20 Baujahr 1940

    Güldner AFN Baujahr 1953

    Güldner ADN Baujahr 1959

    Güldner G45AS Baujahr 1968

    :trecker6:

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die reichlichen Rückmeldungen. Dann muss ich mir das wohl doch mal genauer ansehen...

    Na klar, der ABS hat den 2BS Motor. Dieser hat eine Kurbelwellenlagerung mit Geleitlagen. Dadurch kann er eine höhere Drehzahl fahren und dem entsprechend eine höhere Leistung. Das gleiche beim 2DNS.

    Gruß Sven

    Das ist so nicht richtig. Das "S" an der Motorkennung hat nichts mit dem "S" in der Typenbezeichnung zu tun.

    Das "S" als Zusatz an der Motorenkennung sagt tatsächlich aus, dass es sich hier um die überarbeitete Version mit Gleitlagerung handelt, die wegen weniger Verlusten generell eine höhere Leistung hat.

    Das "S", statt dem "N" in der Typenbezeichnung bedeutet bei ABS und AFS das es sich um die gedrosselte Version handelt. Bei dem nur 1 Jahr gebauten ADS war es eine Version mit einem PS mehr Leistung (Jedoch mit Wälzlagern). Meines Wissens nach wurden die Leistungsunterschiede der Typen durch die Einspritzung vorgenommen.

    Auf der Seite "fahrzeugseiten.de" findet man eine ordentliche Übersicht.

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