Notwendigkeit, aber wenig Ahnung

  • Hallo Leute,

    ich habe mir vor ein paar Jahren aus Naivität und romantisierter Vorstellung einen großen, alten Deutz D50.1s gekauft und wollte damit Freude an alter Technik mit Nutzen verbinden. Leider steht das eine oft dem anderen im Weg, nicht zuletzt, weil ich wenig Ahnung habe. Grundsätzliche KFZ-Technik ist vorhanden. Hydraulik ist unbekanntes Neuland. Ich möchte den Deutz abgeben und etwas moderneres kaufen, weil ich es brauche.

    Anforderungen:
    - Kleintraktor
    - Schaufel
    - Gabel für Paletten
    - Kehrmaschine
    - Wildkrautbürste

    Ich muss ca alle 3 Wochen 250m Gosse und einen sehr breiten Gehweh in gleicher Länge freimachen. Da der Weg riesige Fugen aufweist, Chemie verboten ist und das Amt mir ständig auf die Nerven geht, muss das regelmäßig angepackt werden.

    Eine Neuanschaffung wird finanziell nicht drin sein, also müsste es ein Modell sein, von dem man auch Gebrauchte findet.

    Welcher Kleintraktor lässt sich für die o.g. Aufgaben verwenden? Es geht grundsätzlich ersteinmal darum, einen zu beschaffen, der theoretisch für alles vorbereitet ist, also die Anschlüsse und Steuerelemente hat. Die Anbaugeräte muss ich dann sukzessive kaufen. Dann muss halt anfangs noch mit dem Besen gekehrt werden. :S Habt ihr ein paar Tipps, wo ich anfangen kann zu suchen?

    Beste Grüße!

  • Guten Tag,


    da gibts die bekannten Marken: Carraro, Iseki, Kubota, John Deere, um die bekanntesten zu nennen. Gibt sicher noch mehr. Der Gebrauchtmarkt erschließt sich über Plattformen wie Traktorpool und Technikbörse mit entsprechendem Suchfilter ganz gut. Wenn du es auf ein Modell abzielst, kannst du auch über ebay Kleinanzeigen gut suchen.

    Gruß
    Maik

    Allgaier: erprobt-bewährt, beliebt-begehrt

  • Danke dir. Auf einige dieser Namen bin ich gestoßen. Gibt es denn eine PS-Zahl, die mindestens für die o.g. Aufgaben erforderlich sind?

    Und ich habe öfter von diesen KAT-Zahlen gelesen. Ich weiß, dass mein großer Deutz Kat3 hat. Haben Kleintraktoren Kat1-Kat2? Inwiefern ist das relevant?

  • Tja. Gute Frage. So einen Strohballen werde ich damit nicht anheben können, denke ich. Aber das brauche ich so selten. Da haben die Nachbarn meist ausgeholfen. Ansonsten 200kg? Ist das realistisch. Für Sand u.ä. kann man ja mehrmals fahren. Wäre kein Problem.

    Geil wäre natürlich vorne Wildkrautbürste und hinten gleich Kehrmaschine. keine Ahnung, ob sowas mit so einem Kleinen geht.

  • Kehrmaschine und Wildkrautbürste brauchen beide nicht soo viel Leistung - nur dafür sollten 25 PS reichen.

    Wenn mit dem Frontlader 1-2 Schubkarren Sand=100-200kg bewegt werden sollen, reicht die Leistung auch.

    Kippeligkeit kann bei Klein- oder Schmalspurschleppern ein Problem sein: mit erhobenem Frontlader +Last "mal schnell" gewendet, legt sich der Kleine samt unerfahrenem Pilot schnell auf die Seite.

    Es muss kein MF 130, oder Ford Dexter sein, aber von Größe und Leistung würde etwas wie die bei besserer Kippstabilität passen.

    Alternativ ohne Schlepper geht auch Freischneider mit Faden für Wildkräuter, Propanbrenner für deren Nachwuchs und anschließend Laubbläser.

    Gruß,

    Patrick

  • Ich habe gerade bei einem Traktorhandel angerufen. Er sagte, dass eine Wildkrautbürste das Öl zu heiß mache und somit das Getriebe gefährde, weil diese das gleiche Öl verwenden. Frontzapfwellen, falls es Wildkrautbürste Kat1 überhaupt mit rein mechanischen antrieb gibt, seien bei Kleintraktoren wohl kaum auffindbar.

    Man müsste einen eigenen Ölkreislauf aufbauen. Wiedermal ein Overkill.

  • Was wird an Hubkraft von dem Frontlader erwartet? Bis jetzt sind alles Anbaugeräte für den Frontlader ob Da ein Radlader oder Hoflader das sinnvollere ist.

    Ich finde den Gedanken bezüglich eines kleinen Rad- bzw. Hofladers äußerst charmant.

    Anforderungen:
    - Kleintraktor
    - Schaufel
    - Gabel für Paletten
    - Kehrmaschine
    - Wildkrautbürste

    Für einen Kleintraktor spricht nur, dass er den ersten Punkt erfüllt. Die anderen vier gehen in meinen Augen an einen Rad- bzw. Hoflader.

    @TE: Wäre das keine Idee?

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Der Radlader ist dafür konstruiert und ausgelegt. Der Radlader ist für diese Arbeiten gedacht.


    Am Traktor ist der Frontlader Zubehör, der Traktor ist nicht für diese Arbeiten konstruiert. In der Regel sind die Vorderachsen bei den älteren Baujahren nicht darauf ausgelegt, erhöhter Verschleiss. Mit dem Frontlader hebt man die Hinterachse aus, also Allradtraktor oder Heckgewicht, mit Allrad schränkt man dann wieder die Wendigkeit ein da der Lenkeinschlag geringer ist.

  • Bezüglich Frontladerarbeiten habt ihr völlig recht, das kann der Hoflader bei ähnlich schmaler Bauweise besser.
    Das kleine große Aber: Der Preis!
    Die guten alten Atlas gehen bei 8.000€ netto los, sind aber breiter als ein Gehweg.
    20 Jahre alte Hoflader bekommt man ab 15.000€ netto, aber Hydraulikleistung ist von denen nicht zu erwarten...Preise für halbwegs moderne Hoflader besser gar nicht anschauen.


    Nun weiß ich nicht, wie breit der "sehr breite Gehweg" ist, vielleicht funktioniert das auch mit einem "normalen" Radler wie einem alten Kramer, Atlas, Zettelmeyer etc. Günstig sind die aber wie gesagt auch nicht, Hydraulikleistung ist zu prüfen und aufpassen mit den Aufnahmen für die Geräte, da kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Ohne Adapterrahmen auf Euroaufnahme geht nichts, die sind aber nicht teuer.

    Gruß
    Maik

    Allgaier: erprobt-bewährt, beliebt-begehrt

  • Najaaa. Zu breit, als dass ich das mit nem Spaten oder ner Motorsense alle zwei Wochen sauber machen kann. 250m mal 2,5m etwa. Das Schlimme sind die großen Fugen und Unebenheiten. Da wuchsen schon Bäumchen drin, als wir herzogen. Das Amt ist scharf.

    Die Arbeitsfläche der Maschine ist sekundär. Dann fahre ich halt zwei-drei mal drüber.

    Ich stelle fest, dass es Kleintraktoren so gut wie nie mit Frontzapfwelle oder Fronthydraulik ausgestattet sind. Kubota und so.

    Die Hoflader sind tatsächlich teurer und noch seltener in angemessener Größe zu finden.

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