• Hallo,

    ich habe jetzt schon ein paar mal gelesen, das man angerostete Metalteile am besten mit Leinöl konservieren kann. Das möchte ich jetzt auch mal ausprobieren. Allerdings habe ich keine Ahnung wo man Leinöl kaufen kann. Gibt es auch noch unterschiede zwischen Leinöl für Werkstatteinsätze und Leinöl für die Küche?
    Wer kann mir da einen Rat geben?

    Grüße
    Dirk

  • Hallo Dirk,
    wenn es nur kurzfristig sein soll reicht es schon mit dem verölten Putzlappen vom Treckerputzen die betreffenden Teile einzureiben. Das Motor- oder Getriebeöl verharzt nicht und wird daher nach einer bestimmten Zeit vom Regen abgewaschen.

    Das Leinöl verharzt nach einer gewissen Zeit und bildet so eine klebrige Schicht die sich nicht mehr ohne weiteres entfernen lässt. Später nach Jahren verliert diese Schicht ihre Klebrigkeit.
    Du kannst dafür aber auch stinknormales Speiseöl nehmen, ebenso Speisefett (aus der Fritteuse) es erfüllt den gleichen Zweck.
    Probe: Schau mal oben auf den Küchenschränken nach wo man nicht so oft putzt. Klebriger Schmier. Das gleiche hast Du dann bei den mit Leinöl behandelten Sachen.

    Gruß Lutz

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Hallo Lutz,

    auf die Idee mit den öligen Putzlappen kam ich auch schon. Von der Optik ist das auch prima nur halt nicht sehr langlebig.

    Vom Leinöl habe ich halt gehört, das es eben keinen babbigen Film bilden soll sonder lackartig aushärten soll.
    Ich habe mir ein paar alte Wagenräder als Deko für den Garten besorgt. Da wollte ich die Metalteile damit behandeln, damit sie nicht so rostig aussehen. Wenn ich da mit Speiseöl/fett drann gehe, dann habe ich da lauter Fliegen und Gräser dran kleben, das sieht dann nicht so toll aus.

    Grüße
    Dirk

  • Hi

    Leinöl klebt nur wenn es zu dick aufgetragen wird. Am besten auftragen, einziehen lasen u dann mit einem Lappen den Überschuss abnehmen. Ob du nun reines Leinöl das als Futtermittel angeboten wird nimmst oder aber Leinölfirnis (Farbengeschäft) ist anscheinend egal.

    Ich nehme immer Leinölfinris da hier bereits noch sogenannte Trockner mit beigefügt sind. Dieses trocknet halt etwas schneller - danach ist die Oberfläche wirklich ähnlich einer Lackfläche. Gegebenenfalls muss man nach einiger Zeit mit einem getränkten Lappen wieder mal etwas nachölen.

    Ich schreibe es halt immer wieder in Bezug auf Leinöl

    Die Lappen immer entweder offen im Freien aufhängen oder aber sicher in einer Blechbüchse aufbewahren. Diese können sich nämlich unter Umständen selbst entzünden. Schon so manche Schreinerei ist wegen Leinöl abgebrannt.

  • Generell sollte man Leinölfirnis nehmen. Ich habe meinen im unrestaurierten Zustand befindlichen Normag NG15 auch mit Leinölfirnis behandelt. Erstens trocknet sie viiiiel schneller wie Leinöl, zweitens riecht der Trecker nicht Tagelang als wenn er in einer schlecht belüfteten Pommesbude gestanden hätte und drittens braucht man nicht gleich wegen eventuellem Rost in Panik zu geraten wenn es mal anfängt zu regnen. Leinölfirnis ist wasserabweisend, dringt sehr gut in die alte poröse und meist verblasste Farbe ein und frischt diese wunderbar auf. Viele Hochglanz neulackierte Trecker würden, meiner Meinung nach, besser aussehen wenn man sie im ehemaligen Originalstand mit Leinölfirnis behandelt hätte. Deshalb bleibt meiner auch in dem Zustand den er sich in 57 Arbeitsjahren erworben hat.
    Ach so: Kaufen kann man Leinölfirnis übrigens in der Farbabteilung eines jedem Baumarktes. Und das mit dem trocknen des Lappens bzw. der Aufbewahrung in einem luftdichten Behältnis sollte man sich wirklich zu Herzen nehmen.

    Grüße aus dem schönen Leinetal :lol: von Frank-Olaf

    Normag NG15 - 17 PS - Baujahr 1951
    Güldner G25 - 24 PS - Baujahr 1967
    Deutz F1L 514/50 - 15 PS - Baujahr 1950

    Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft!

  • @ Normag NG 15

    ich muss dir recht geben. Ich habe auch ein Faible für "geölte" Schlepper. Hätte mein Pampa eine bessere Grundsubstanz bzw nicht so viele verschiedene Farbschichten gehabt hätte ich ihn evtl. auch so gemacht.
    Jetzt sind halt wenigstens die ganzen Schrauben u einige Teile mit Leinölfirnis behandelt

  • Hallo,

    ich empfehle zur dauerhaften Konservierung eine Behandlung mit Kadosin und Owatrol.

    Ich würde zur langfristigen Konservierung folgende Schritte vorschlagen :

    1) Teile kärchen / abbürsten (entfernt losen Rost und Dreck)

    2) Einpinseln mit Kadosin treibt die Feuchtigkeit aus jeder Pore (Kadosin ist ein Abfallprodukt aus der Wollwäsche)

    3) einpinseln mit Kadosin - Owatrol Gemisch (am besten mehrfach, dabei bei jeden Anstrich den Owatrolanteil erhöhen)

    4) Anstrich mit reinem Owatrol

    Dabei entsteht eine leicht glänzende feste Ölschicht die auch problemlos mit Farbe überstrichen werden kann.

    Grüsse

    Fauli

    Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche !
    Che Guevara

  • Hallo,

    ich hätte auch noch ein paar Fragen zum Leinöl.

    Kann man es auch bei den jetzigen Temperaturen verarbeiten oder muss es dazu wärmer sein?

    Kann man das Leinöl direkt auf Rost auftragen oder sollte man den Rost mit der Drahtbürste wegschleifen?.......Ich meine in diesem Fall keinen Oberflächenrost sondern einen, der schon ziemlich tief eingedrungen ist.

    Muss anderes Öl, Fett, Diesel... komplett entfernt werden oder zieht das Leinöl auch so ein?

    Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen.

    mfg Maxe´

    P.S. Der Grund, warum ich das alles wissen will, ist, weil ich zur Zeit einen Eicher L22 technisch ein bisschen auf Vordermann bringe und ich den super Orginalzustand konservieren möchte.

    Schlepper:

    Fendt Dieselroß F24LA Bj. 1954
    Holder A20 Bj. 1963
    IHC 724 A Bj. 1974

  • Also im Prinzip machen die niedrigen Temperaturen dem Leinöl nichts aus. Was ein Nachteil ist, dass das Öl sehr zähflüssig wird wenn es kalt ist. Daher kriecht es nicht so gut bzw zieht schlechter ein. Vielleicht kannst Du es ein wenig mit Terpentinersatz oder Petroleum verdünnen. Anwärmen ist auch ne Möglichkeit wobei es halt durch den kalten Schlepper sehr schnell abkühlt.
    Achte auf jedenfall darauf dass du nur dünn aufträgst. Sonst gibt es wie bei anderen eine klebrige Schicht. Hier wird oft der Fehler gemacht dass viel zu dick aufgetragen wird. Ich lasse immer eine Weile einziehen und nehme dann den ganzen Überstand mit einem Lappen ab - das gilt übrigens auch fürs Holz. Da gibt es sonst die selben Probleme. Nur mal so am Rande.....

  • Hallo Zusammen, Hallo "Fauli"

    bin Neu hier und arbeite in einer Firma die Leinölfarben herstellt (LeinölPro.de).

    Ich bin durch ein Restaurator auf das Kadosin aufmerksam gemacht worden, finde es aber leider nicht zum Kauf..?? die Suchmaschine hat nur diese Seite gefunden.

    Wenn jemand eine Leinölfarbe benötigt die in einem RAL Ton, oder einem anderen (nach Befund, Rest-lack Brocken, kleines Bauteil) angemischt werden muss, kann er sich gerne melden.

    Ich arbeite dort als Colorist und mische Schwerpunkt mäßig für Altbauten ( Holzteile) aber auch für Metall ( Beschläge u.ä.). Wer seine Holz Bauteile ( Anhänger) und Metall mit eingefärbten Leinöl streichen möchte kann uns / mich gerne kontaktieren...

    kleiner TIP am Rande:

    Leinölfirnis aus dem Baumarkt ist so günstig, weil man minderwertiges Leinöl ( schlecht gefiltert, viele Schleimstoffe ( höhere Schimmelgefahr ) mit Verdünnung ( oft nicht natürlichen Ursprung) streichfähig macht.

    Aus diesem Grund ist es so günstig und so gibt es auch Allergiker die auf Leinöl reagieren.

    Bei Interesse kann ich ja mal bisschen mehr schreiben...

    GUTE FAHRT

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