Zapfwelleneinstellung am Eicher EM 200b

  • Guten Abend,
    ich hoffe mein Problem passt in diese Kategorie, sollte dies nicht der Fall sein, bitte ich vielmals um Entschuldigung.
    Der EM 200b hat (laut Betriebsanleitung) drei verschiedene Zapfwellengeschwindigkeiten/-Einstellungen: eine Wegzapfwelle, abhängig vom eingelegten Gang (bzw. von den Hinterradumdrehungen, Position 1); eine 558er-Zapfwelle (Pos. 2) und eine 1116er-Zapfwelle (Pos. 3). Dazwischen jeweils Leerlauf.


    Nun ist es bei mir so, dass ich zwar die Wegzapfwelle (Hebel ganz vorn) und die 1116er-Zapfwelle (Hebel ganz hinten) einstellen kann, aber es gibt einfach keine Position für die 558er. Ich hatte zwar mit meinem Vater mal versucht, diese einzulegen, aber es ging nicht. Mein Vater hielt den Hebel in Position 2 und ich ließ die Kupplung langsam kommen, doch der Gang geht einfach nicht rein, sondern rutscht wieder in Leerlauf-Stellung.
    Normalerweise müsste man ja auch spüren oder hören, wenn man den Gang einlegt bzw. aus dem Gang rausgeht. Da hört man doch für gewöhnlich so ein einrastendes *Klack*, oder? Zudem kann ich den Hebel ohne Abstufung von Pos. 1 zur Pos. 3 bewegen.

    Könnt ihr mir weiterhelfen? Woran kann das liegen, ist da was im Getriebe kaputt?

    Ein Bild direkt vom Schlepper und dem Hebel reiche ich morgen nach. Habe leider heute versäumt, eins zu machen.

    Einen schönen Abend noch und viele Grüße
    Christian

  • Da hast du etwas falsch verstanden. Entweder hast du die Kombination 540/1000 oder 540/Wegzapfwelle. Beides zusammen geht nicht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo Traktorfreunde,
    ihr seht mich mittelschwer verwundert. Zum einen wundert es mich, dass Eicher drei verschiedene Zapfwellen-Einstellungen in der Beschreibung angibt, wenn es doch nur zwei tatsächlich gibt.
    Nun zu dem, was mich am Meisten ins Grübeln bringt: der Vorbesitzer meinte, der Eicher hätte die 540er und die 1000er Zapfwelle, weil er mit letzterer die Kreissäge angetrieben hat. Die 540er ginge wohl etwas schwer rein. Nun habe ich heute nochmal mit Vater zusammen rumprobiert. Zunächst nur im Stand. Also vordere Position eingelegt, Kupplung kommen lassen, nichts. Demnach Wegzapfwelle. Dann die hintere Position eingelegt, Kupplung kommen lassen und schon fing der Kartoffelroder an zu rütteln und zu rappeln. Mein Vater ist sich sicher "das ist die große (1000er) Zapfwelle!" Also Hebel wieder noch vorne, wieder nichts. (Jetzt wird es vielleicht etwas komplizierter: ) Ich war der Meinung: die hintere Position ist die 540er (weil bei vorderer Position im Stand nichts passiert ---> Wegzapfwelle ---> Wegzapfwelle/540er-Kombination) und mein Vater könne das gar nicht richtig einschätzen. Der Roder war nämlich sonst hinter unserem Claas dran und lief bei der Ernte so mit 250-300 U/min. Meiner Ansicht nach hatte mein Vater diesen Geschwindigkeitsbereich im Kopf und würde daher 540 U/min als die 1000er Zapfwelle interpretieren.
    Jetzt war mein Vorschlag, doch die Wegzapfwelle mal im Fahren zu testen. Dann hätten wir Gewissheit, welche Kombination wir haben. Also kleinsten Ackergang eingelegt und gefahren. Und siehe da: der Roder/die Zapfwelle bewegte sich sehr langsam. Dann wieder im Stand die hintere Position eingelegt, Kupplung kommen lassen und...hä? Auf einmal bewegte sich der Roder in der Geschwindigkeit, wie er laufen soll (also in der 540er-Einstellung). Die Geschwindigkeit war aber wesentlich langsamer als bei der vorher im Stand getesteten hinteren Position :?: Den Hebel nach vorn eingelegt, Kupplung kommen lassen, wieder hintere Position geschaltet, wieder richtige Umdrehungszahl. Bestimmt das ganze drei, vier mal im Stand getestet, alles top. Interessanterweise funktionierte beim erneuten langsamen fahren die Wegzapfwelle nicht mehr.
    Eine weitere Vermutung wäre, dass beim anfänglich genannten Test der Roder aus Grund XYZ mehr gerattert hat und dadurch der Eindruck entstand, er würde mit der 1000er laufen, was in Wahrheit aber doch nur die 540er war.

    Ich bin mir zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht mehr sicher, welche Einstellungen der Eicher hat und welche nicht. Ob Wegzapfe, 540er oder 1000er oder doch alle drei? Ist das Getriebe vielleicht so ausgenudelt, dass es Glück ist, wenn man die 540er einlegt? Aber warum dann in der Position, wo doch eigentlich die (von zwei Personen) vermutete 1000er Zapfwelle sein sollte.


    Ich höre fast euren ratlosen Blick nach dem Lesen dieser Zeilen :wink: Ich hoffe, ich hab euch nicht zu sehr verwirrt. Bin wahrscheinlich genau so ratlos wie ihr, dennoch hoffe ich, ihr konntet meinen Gedankengang verfolgen. Würde gerne eure Ansichten erfahren

    Viele Grüße und einen schönen Abend
    Christian

    • Offizieller Beitrag

    moin moin,

    Zitat von EicherChristian

    Der Roder war nämlich sonst hinter unserem Claas dran und lief bei der Ernte so mit 250-300 U/min. Meiner Ansicht nach hatte mein Vater diesen Geschwindigkeitsbereich im Kopf und würde daher 540 U/min als die 1000er Zapfwelle interpretieren.

    selbst wenn der Claas eine 540E-Zapfwelle hat, so sind doch weiterhin alle Zapfwellengeräte darauf ausgelegt, mit mindestens 540 U/min betrieben zu werden. Ist das ein Schwingsiebroder?

    mfG
    GTfan

  • Zitat von EicherChristian

    Zum einen wundert es mich, dass Eicher drei verschiedene Zapfwellen-Einstellungen in der Beschreibung angibt, wenn es doch nur zwei tatsächlich gibt.

    Warum? Die Wegzapfwelle war immer Sonderausstattung. In der BTA muss diese nun mal auch erklärt sein.
    Die 540er schaltet nach vorne, die 1000er nach hinten. Wie in der BTA beschrieben. Dass du Probleme beim Schalten der 540er hast, kann viele Ursachen haben. Die einfachste Variante wäre, dass beim Schalten Zahn auf Zahn steht. Ggf. schalte die 540er Welle mal mit nicht komplett getretener Kupplung ein, dann bekommst du (dank Krachen) zumindest ein Gefühl dafür, bei welcher Hebelstellung eingeschaltet wird.

    Ein Defekt (z.B. durch Verschleiß) ist natürlich auch denkbar. Allerdings wäre das nicht billig - selbermachen ist am Getriebe ohne einschlägiges Fachwissen nicht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo GTfan, hallo 3085
    bei besagtem Roder handelt es sich um einen Schwingsiebroder (der Marke Kuxmann). Ich gehe zumindest davon aus, dass Zapfwellengeräte für gewöhnlich auf 540 U/min ausgelegt sind.

    Es scheint mir, als müsse ich mich nochmal genauer mit der Schaltung befassen und ausprobieren. Der Vorbesitzer und mein Vater behaupten, dass in der hinteren Stellung die 1000er Zapfwelle ist. Gestern beim ausprobieren ergab es sich aber, dass die Zapfwelle in der hinteren Position mit 540 U/min dreht. Ganz vorne sollte dann ja die Wegzapfwelle sein. Hat sich gestern bei langsamer Vorwärtsfahrt zunächst bestätigt, funktionierte kurze Zeit später aber wieder nicht (vermutlich nicht richtig eingeschaltet).

    Ich werde übern Tag nochmal testen und werde heute Abend noch einmal berichten.

    Vielen Dank für die bisherigen Tipps und Ratschläge und viele Grüße
    Christian

  • Zitat von EicherChristian

    Es scheint mir, als müsse ich mich nochmal genauer mit der Schaltung befassen und ausprobieren. Der Vorbesitzer und mein Vater behaupten, dass in der hinteren Stellung die 1000er Zapfwelle ist. Gestern beim ausprobieren ergab es sich aber, dass die Zapfwelle in der hinteren Position mit 540 U/min dreht. Ganz vorne sollte dann ja die Wegzapfwelle sein. Hat sich gestern bei langsamer Vorwärtsfahrt zunächst bestätigt, funktionierte kurze Zeit später aber wieder nicht (vermutlich nicht richtig eingeschaltet).

    Warum glaubst du, dass es anders als in der BTA ist?
    540er nach vorne, 1000 nach hinten. Wegzapfwelle hat der Schlepper nicht. Ganz vorne gibt es auch nicht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Guten Abend zusammen,
    wie bereits erwähnt, habe ich heute nochmal die Zapfwelleneinstellungen ausprobiert. Ich bin mir jetzt zu 100% sicher: dieser Eicher hat die Wegzapfwelle/540er-Kombination. Es gibt keine 1000er Welle.
    Drückt man den Hebel nach hinten, ist die 540er eingeschaltet. Bewegt man den Hebel mit etwas mehr Druck nach in die vordere Position, schaltet man die Wegzapfwelle ein. Dazwischen ist die Zapfwelle ausgeschaltet.

    Ich entschuldige mich in aller Form, sollte durch meine eventuell ungenaue Beschreibung Verwirrung aufgetreten sein oder falls zwischen den Zeilen Unglaube meinerseits mitschwingen sollte. Ich gebe zu, dass ich manchmal ein Dickkopf sein kann und ich nicht eher etwas glaube bzw. auf eine Aussage vertraue, bis ich es nicht selber herausgefunden habe.

    Einen guten Start ins Wochenende und viele Grüße
    Christian

  • Also jetzt nochmal, habs bei meinen dreien jetzt extra nochmal ausprobiert;

    Du hast entweder 540 & 1000 U/min oder 540 & Wegzapfwelle.
    Wie die in der BTA drauf kommen, das man 2x Neutral hat, verwundert mich ehrlich gesagt stark.

    Auf dem Knopf am Hebel, mitwelchem du die Zapfwellengeschwindigkeit vorwählst steht normal N - 0 - S


    NORMAL = 540
    0 = Neutral
    Schnell = 1000

    Bei Wegzapfwelle stand da anstatt einem S ein W.

    Stellungen des Hebelwerks;

    Normal in Fahrtrichtung, 0 senkrecht, Schnell oder Wegzapfwelle gegen die Fahrtrichtung.

    Bei 1000er Zapfwellenausführung war diese ab Werk mit einer Schraube außen am Schaltdeckel gesperrt, bei Wegzapfwelle nicht.


    Hoffe es ist nun aufgeklärt. Es gibt keine anderen Varianten, außer es wurde selber was rumgebastelt, was eher unwahrscheinlich ist, oder es ist irgendwas faul an deiner Zapfwellenschaltung.

    Hier noch zur Verdeutlichung

    http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=…-1471077472.jpg

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Guten Tag Tobi,
    ich danke Dir für deinen Einsatz, um mein Problem bzw. meine Frage aufzuklären. Nachdem ich nun deine Beschreibung mit meinem Schlepper verglichen habe, komme ich zu dem Schluss, dass jemand schon mal im Getriebe rumgerührt hat oder etwas in der Zapfwellenschaltung faul ist.
    Sitze ich auf dem Schlepper und bewege den Zapfwellenhebel in Fahrtrichtung, schalte ich die Wegzapfwelle ein. Gegen die Fahrtrichtung wird die 540er-Welle einlegt. Zwischen diesen Stellungen ist der Leerlauf (wie in der BTA beschrieben, nur dass keine 1000er-Zapfwelle vorhanden ist).
    Die Schaltung der Zapfwelle funktioniert soweit sehr sauber und zuverlässig, obwohl sie anscheinend nicht derer der anderen Eicher-Schleppern entspricht.

    In der Betriebsanleitung wird davon ausgegangen, dass der Schlepper eine Dreier-Kombination für die Zapfwelle hat (Weg, 540, 1000), daher werden wahrscheinlich auch zwei Leerlaufpositionen angegeben (Weg, Leer, 540, Leer, 1000).

    Meine anfängliche Verwunderung rührte daher, dass in der Anleitung eine Dreier-Kombination angegeben wird, es in Wahrheit aber nur zwei Schaltmöglichkeiten gibt. Zudem kommt hinzu, dass das Schaltschema an meinem Schlepper genau umgekehrt zu eurer Zapfwellenschaltung ist.

    Für mich wäre die ganze Angelegenheit soweit geklärt. Ich danke allen Mitgliedern, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Wäre mein Eicher nicht so "andersrum" was die Zapfwellenschaltung angeht, wäre die Sache wesentlich schneller geklärt gewesen.

    Ich wünsche noch einen schönen Rest-Sonntag.
    Viele Grüße
    Christian

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