Tag zusammen,
Möchte euch mein aktuelles Projekt vorstellen. Beschäftige mich schon seit längerer Zeit mit dem Umbau von Hanomag Eckhaubern von Verteilereinspritzpumpe auf Reiheneinspritzpumpe (beide Bosch). Auslöser war hier die kaputte Verteilerpumpe vom Brillant 601-S, der aktuell noch in Restauration ist. Diese Pumpe brachte nicht mehr die nötige Startmenge und lieferte auch nur noch einen sehr geringen Einspritzdruck. Nach Prüfung durch Fachmann war hier nur noch eine Tauschpumpe die Lösung. Nach mehreren Angeboten von instandgesetzten Verteilerpumpen und vergleichbaren Verteilerpumpen mit mechanischer Regelung fiel die Wahl ganz klar auf die Reihenpumpe. Mit den Reihenpumpen wurden in den letzten Jahren viele Eckhauber (vorallem die Typen 701/901) nachträglich ausgestattet. Grund ist hier die hohe Zuverlässigkeit und Robustheit der Pumpen. Sie zeichnen sich zudem durch ihr sehr gutes Startverhalten und ansprechende Leistungsentfaltung aus.
So hat mein Kumpel, dem der 601 gehört, diese Pumpe beschafft, da er ja Ersatz benötigt hatte. Bereits bei dem Anblick bin ich ebenfalls "schwach" geworden und habe mir für meinen 901er auch eine bestellt (die VA Pumpe tut noch sehr gut ihren Dienst, wurde mal überholt und steht irgenwann zum Verkauf). Bei unserem 501E ist die Einspritzpumpe zwar von der Leistung noch sehr gut, aber die Startmenge ist nicht mehr die beste. (wie es auch bei vielen anderen Marken wie Güldner (speziell die Typen G45/60/75), Deutz F6L912 (teilweise), IHC...oft nach den Jahren das Problem ist). So liegen jetzt drei Reihenpumpen zum Einbau bereit.
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Die Pumpen besitzen den original Flansch der Verteilerpumpe, welcher durch einen Adapter auf die Reihenpumpe erweitert wurde. Grund ist das andere Lochbild. Die Verteilerpumpe besitzt nur zwei Löcher zur Befestigung, die Reihenpumpe vier.
Da mein 901er ein Saisonkennzeichen hat, wurde bei dem Fahrzeug begonnen. Hier mal ein Bild von der Ausgangssituation mit montierter Verteilerpumpe:
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Zunächst wurde alles notwendige demontiert. Dabei habe ich neben der Einspritzanlage auch die Wasserpumpe demontiert.
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Diese wurde durch die Baumaschinen-Variante mit größerem Schaufelrad ersetzt, die eine bessere Druchmischung des Kühlwassers gewährleistet. Hier war in der Vergangenheit oft ein thermisches Problem am sechsten Zylinder zu beobachten. Auch mein 901er hatte bei der Motorinstandsetzung auf dem sechsten Zylinder deutlich Verschleiß und auch starke Fressspuren, während die anderen weniger Verschleiß zeigten.
Nun wurde die Reihenpumpe montiert (ersteinmal provisorisch). Es muss nämlich noch einiges angepasst und angefertigt werden, da so einiges nicht ganz passte...
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Z.B.
Kraftstofffilter zu weit rechts und oben; Abstellzug zu lang und an falscher Stelle; Gasgestänge zu lang; Pedalweg passte nicht zum Pumpenhebelweg; Kraftstoffleitungen zu lang; Leckölleitung nicht einfach an Pumpe anschließbar
So wurde dies alles nach und nach angepasst. Halter von Kraftstoffilter wurde einfach gedreht, tiefer gesetzt und verlängert; Halter von Abstellzug umgestaltet und Abstellzug angepasst; Gasgestänge verkürzt; Hebel von Betätigung verlängert (noch nicht zu sehen); Leckölleitung mit Doppelhohlschraube am Rücklauf am Filter angeschlossen...
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Als nächstes wurden die Einspritzleitungen angefertigt. Dafür wurden ungebogene Leitungen in der Länge 600mm beschafft. Diese wurden anhand eines Bildes nachgebogen. Bei dem Bild handelt es sich um eines von einem D161/162 Stationärmotor, der ab Werk mit einer Reihenpumpe ausgestattet war (seltene Ausführung wohl). Dafür wurde eine sehr einfache, preiswerte Biegezange mit Biegeradius ca. 25mm verwendet.
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Die restliche Anpassung wurde mit Zange und Kunststoffhammer durchgeführt. Denke das Ergebnis kann sich sehen lassen für das erste Mal Einspritzleitungen biegen...
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Die nächste Zeit mal auf den vorgeschriebenen Förderbeginn einbauen, Pumpe abstützen, Einspritzleitungen verbinden, Verschlauchung fertig stellen, Kompressor hochsetzen und die erste Probefahrt machen.
Dann kann man am 601er weitermachen...