Motoröl wie am besten auffangen?

  • Hallo. Ich heiße Lukas, und habe von meinem Opa einen Güldner G30 geerbt. Das ist mein erster Traktor und ich habe kaum Erfahrung was die Technik angeht. Möchte mir aber die grundlegenden Handgriffe und Kenntnisse aneignen, damit ich an dem Traktor wenigstens einen Ölwechsel vornehmen kann. Leider bin was Werkzeug usw. angeht noch schlecht ausgestattet und möchte mir jetzt nach und nach die grundlegenden Werkzeuge zulegen, damit ich auch mal Kleinigkeiten selbst erledigen kann. Das geht bereits beim Ölwechsel los. Ich möchte mir gerne eine Auffangwanne zulegen, bin mir aber nicht schlüssig wie die sein soll. Ihr werdet jetzt vermutlich denken, "kauf dir einfach eine". Es gibt ja aber von bis. Welches Fassungsvermögen sollte die Wanne z.B. mindestens haben?

    Ich habe mir vorläufig die von KS-Tools ausgesucht. Die hat 17 Liter. Reicht das? https://www.amazon.de/KS-Tools-150-9…&language=de_DE*

    Eine Frage noch. Wo kann ich das alte Motorenöl entsorgen wenn ich mir z.B. welches im Internet bestelle? Der Autoteile Händler um die Ecke wird mir das ja vermutlich nicht abnehmen, wenn ich es nicht bei ihm gekauft habe oder?

    Danke und einen guten Rutsch zusammen.

    Lukas

  • Hallo Lukas,

    willkommen im Traktorhof.

    Der G30 ist ein schöner Schlepper, viel Spaß damit. Zu deinen Fragen:

    - Ölwechsel: Ich nehme einfach einen 10l Eimer zum Auffangen, die Ölwannen sind nur interessant für Fahrzeuge mit niedriger Bodenfreiheit (Autos).
    Das abgelassene Öl füllst du dann in einen leeren Kanister (Trichter!) und bringst ihn zur halbjährlichen Sondermüllsammlung deiner Gemeinde. Evtl
    gibt es auch einen netten Landwirt mit einem Altölfass der es dich bei ihm entsorgen lässt.

    - Werkzeug: mind. ZWEI Maulschlüsselsätze bis 22mm, du wirst auch noch größere Schlüssel brauchen. einen vernünftigen Ratschekasten bis mind. 32mm
    (1/2 und 1/4 Zoll Ratschen), mind 500g Hammer und noch größere Fäustel, 5t Wagenheber sowie ausziehbare Stützen, LKW Radwagenkreuz,
    Schraubendrehersätze (Schlitz und Kreuz), Gasflasche mit Brenner, Schiebelehre, Gewindeschneidset, Fühlerlehre, Holzklötze jeglicher Größe zum
    Unterlegen und Abstützen, vernünftige Werkbank, sauberer Arbeitsplatz mit vernünftigem Boden, ..... da gibt es kein Ende.

    Am Besten langsam Anfangen und nach Bedarf die Werkstatt erweitern. Wobei ich die ersten zweieinhalb Zeilen als absolute Grundausstattung sehen würde.

    Gruß Andreas

  • Moin Lukas

    Die du dir da ausgesucht hast finde ich gar nicht so schlecht.

    Grundlegend genügt da ein Maurereimer. Aber das sichere ausleeren in einen Kanister zur Entsorgung ist schon was tolles. außerdem ist ein Eimer im Baumarkt auch nicht wirklich preiswerter.

    Ich benutze eine Von Rothewald Allerdings nicht für meinen Bulldog das wechseln des Öles da anders funktioniert als bei anderen Traktoren.

    Nimm dich selbst nicht so ernst, andere tun das auch nicht!

  • Servus Lukas,

    bei sowas ist es meistens ne gute Idee, nachzuschauen, wie viel Öl du auffangen musst. Einen groben Anhaltspunkt bietet Wikibooks auf der Seite zu deinem Schlepper, da gibt es neben allerhand technischen Daten auch die Füllmengen. Als Communityprojekt ist das aber nur mit Vorsicht zu genießen, manche Angaben sind falsch oder unvollständig. Außerdem wurden unsere Schätzchen in ihrem Arbeitsleben häufig modifiziert, z.B. mit Zusatztanks für Hydrauliköl.

    Die Auflistung von Andreas würde ich an erster Stelle um einen Nachdruck der Bedienungsanleitung, und vor größeren Baustellen auch der Ersatzteilliste ergänzen.

    Bilder sind auch jederzeit gern gesehen ;)

    Grüße,

    Clemens

  • Also, wenn Du noch völliger Anfänger bist, wage ich noch was zum Ölwechsel zu sagen. Wie die Vor-Poster bereits erwähnten ist es sehr wichtig, dass Du Dir vorher im Klaren bist wieviel Öl in dem Kärren herumzuschwimmen pflegt. Bei meinem wären es 24 Liter - und das finde ich eine beängstigende Menge, um sie mit irgendwelchen Eimern aufzufangen. Wenn Dir das im schlimmsten Fall dann in die Regen-Auffangrinne vor der Garage läuft, bist Du ein armen Mann für die nächsten -zig Jahre. Ich finde das Gemansche mit Altöl furchtbar. Ein Eimer ist entweder dann randvoll oder Du musst, während die Brühe läuft und läuft auch noch den Eimer wechseln. Dann will man schnell die Schraube zurück schrauben, um seiner "Gewinnsträhne" Einhalt zu gebieten, findet aber den Gewindeansatz nicht. Dann fällt Dir die Ölablasschraube ivorzugsweise in den vollen Eimer - und dann ist es vorbei.

    Ich habe schlichtweg eine Raiffeisen-Werkstatt meines Vertrauens, die man früher oder später ganz sicher allemal braucht, und da fahre ich den Karren aufs Gitter und lasse das Altöl einfach laufen. Da kann ich auch für Umsonst noch das Rasenmäher-öl hinbringen, ölige Lumpen und Pappen entsorgen usw. Denn sowas in die Restmülltonne zu tun ist eine Straftat. Alles, was mit Öl in Kontakt kommt (wie die Eimer etc.) fängt jedes Staubkorn und Sandkorn ein, was herum schwebt. Die Eimer sehen nach 2 Jahren aus wie paniert und überhaupt ist das alles eine Sauerei.

    Ich konzentriere mich lieber auf's Schrauben, Aufhübschen, Kabelbaum, Verkleidung, Motor und Zylinder und was weiß ich, als mit Altöl herumzupanschen.

    Nun allen noch ein gutes 2021 von Herzen! Mensch, Kerle, bleibt gesund.

    Johannes

  • Ok, bei 9,5l Motoröl ist ein 10l Eimer defintiv zu klein! Bei den niedrigen Wannen sollte man allerdings bedenken, dass am Anfangs zumindest das Öl recht weit spritzen kann da es doch eine recht weite Strecke von oben runter fließt. Natürlich sollte man vorher wissen, wie viel Öl da raus kommt und dann auch wieder rein kommt. Wenn wir dann schon dabei sind: Nimm einfaches 15W - 40 Öl. ( hier: https://www.gueldner-traktoren.de/data_g30.pdf gibt es auch Infos, das ersetzt aber keine Betriebsanleitung!)

    Schönes neues Jahr

    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lukas,

    jeder Händler von Ölen ist verpflichtet, Altöl auch wieder zurück zu nehmen. Das gilt auch für seriöse Internet-Händler, diese haben dann oftmals Vereinbarungen mit irgendwelchen Filial-Werkstätten oder ähnlichem. Einfach mal beim Anbieter nachfragen vor dem Kauf.

    Bei einem nicht mehr fahrbereiten Schlepper wusste ich vor der Getriebe-Kur, dass mir knapp über 60l Öl entgegen kommen würden. Da hat dann eine neue Maurerbütt/Maurerkübel gute Dienste geleistet. Natürlich nach vorherigem Ausmessen der Bodenfreiheit des Schleppers, um sicher zu stellen dass der Kübel da auch drunter passt. Denn leere Auffangwannen lassen sich schnell hin und her schieben, aber volle Wannen sind bedeutend schwerer, wenn man das dann merkt, wird es meist hektisch. Daher ist der Tip oben mit dem von vornherein ausreichend großen Gefäß Gold werd!

    Vor dem Schrauben ist wie oben schon erwähnt der Kauf einer Bedienungsanleitung und einer Ersatzteilliste sehr wichtig und stets hilfreich. Erste Wartungsarbeiten lassen sich dann schon mit einem Satz Ring-Maul-Schlüssel von 8-24mm Schlüsselweite erledigen, haushaltsübliche Schlitz- und Kreuzschlitzschraubendreher sowie je ein Knarrensatz in 1/4" und 1/2" sind dann auch schon hilfreich.

    Wenn es von Wartungs- hin zu Reparaturarbeiten geht, wächst die Werkzeugliste. Sofern kein Zeitdruck herrscht, lohnt sich da dann oft die Anschaffung nach zuvor erkanntem Bedarf. Ansonsten ist man für einen semiprofessionellen Rundum-Sorglos-Satz schnell über tausend Euro los, wenn man auch mit Abziehern usw ausgestattet sein will. Aber das hat wie gesagt sicher noch Zeit, sofern du überhaupt so tief in Reparaturarbeiten einsteigen möchtest und der technische Zustand es erfordert.

    MfG

    Fabian

  • Servus Lucas,

    vieles ist ja schon geschrieben worden, bei meinem Eicher sind es nur ein paar Liter, das kommt aber in hohem Bogen raus, den musst du bei entsprechneder Bodenfreiheit beim Eimerunterstellen dazu rechnen. Ich stelle den Eimer deshalb immer noch in ein altes Unterteil von einem Meerschweinchengehege. Weil Altöl ist für mich die materialisierte Umwelsauerrei.

    Da Öl kaufe ich im 20 l Kanister bei der BayWa (Lagerhas mit Werkstätte, das hat einen moderaten Preis und die alte Plörre wird wieder problemlos zurückgenommen. Und Einweghandschuhe tragen, erstens ist Altöl nicht gesund und außerdem spart es hinterher die Trauerränder unter den Nägeln.

    VG Leines

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!