Eicher EM300d - Vorwärmanlage im Ansaugrohr wirft immer wieder Hauptsicherung

  • Hallo Traktorhof-Gemeinde,

    ich bin mit der Restauration meines Eicher EM300d Königstiger schon recht weit fortgeschritten.

    Jetzt gehe ich die Elektrik mal durch.

    Dabei ist mir aufgefallen, dass mein Königstiger wohl eine Winterausstattung hat, denn neben einer ausgekleideten Motorhaube ist auch eine Vorwärmanlage im Ansaugrohr verbaut.

    Eicher EM300d Vorwärmung Ansaugkanal

    Die war über einen Kippschalter direkt mit der Batterie verbunden (was mir nicht gefällt).

    Daher habe ich mal schnell einen neuen Zugschalter eingebaut, den ich vom Zündschloss her (15) mit Spannung versorgt habe.

    Eicher EM300d Armaturenbrett

    Beim Einschalten habe ich nun den Effekt, dass mir jedes Mal die Hauptsicherung (aktuell 25A statt der 40A aus den alten Eicher-Unterlagen) ex geht.

    Muss ich da tatsächlich eine 40A-Sicherung reingeben?

    Hat sonst noch jemand von euch so eine separate Vorwärmanlage bei einem Eicher verbaut?

    Liebe Grüße,

    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

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    Die Leistung die benötigt wird um die Ansaugluft zu erwärmen ist jetzt auch nicht wenig. Selbst bei 40A * 12V werden nur 480W Leistung umgesetzt. Wenn man das mal mit einem Haartrockner (ca. 2000W) vergleicht (wirklich nur um ein Gespühr zu bekommen), kann man sich vorstellen, wie hoch die Leistung sein müsste um einen ordentlichen Effekt zu erzielen.

    Vielleicht war die Vorwärmung, wegen der benötigten Leistung, wirklich ohne Sicherung vorgesehen (wie beim Anlasser)?

  • Moin,

    Vorglühanlagen sind bei den alten Schleppern meist nicht über den Sicherungskasten abgesichert, bzw. sind nicht abgesichert. Angesteuert werden die Vorglühanlagen vielfach über den Zuganlassschalter, mit dem auch der Starter betätigt wird. Aber eine Glühkerze an einem Königstiger hab ich noch nie gesehen. An dem Ansaugstutzen ist allerdings ein Angusspunkt, sieht original aus. Ob es vielleicht mal eine Flammvorglühanlage war? Denn eine Glühkerze alleine reicht sicherlich nicht zum starten aus. Oder Du hast hier einen Prototypen geangelt...

    Grüße aus dem Landunter Eicher Norden

    Uwe

  • Hallo Sam 67

    ich kennen diese aus den 06 er Serien von Deutz. In den F3L912 sind Heizflansche verbaut, der Kabelquerschnitt beträgt hier 1.5 mm2 (weisses Kabel).

    Diese haben den gleichen Funktionshintergrund wie deiner, die Luft im Ansaugrohr zu erwärmen und wird durch den Anlasszugschalter in Betrieb gesetzt.

    Du kannst den Widerstand des Heizflansches, so nenne ich ihn jetzt mal mit einem Multimeter messen. Dadurch erhältst du einen Anhaltswert. Es kann aber sein, dass du den Wert 0 misst.

    Das kann aber vielmehr an dem Multimeter liegen, da so kleine Widerstände schwer zu messen sind. Ich würde es aber erst mal so versuchen.

    Mit der Formel I = U/R kannst du dir dann deinen Strom ausrechnen.

    Alternativ kannst du deinen Heizflansch mit einer Scheinwerferglühbirne in Reihe schalten ( Spannungen addieren sich, Stromstärke ist gleich). Du musst natürlich wissen, welche Leistung deine Glühbirne hat. Nimmst du eine H7 (55W), kannst du dir ausrechnen welcher Strom hier durchfliesst. (55 W/ 12 V = 4.5 A). Dann kannst du die Spannung über den Heizflansch messen (Spannungsmessung erfolgt parallel zum Verbraucher). Mit dem Spannungsabfall und deinem Strom errechnest du dir deinen Widerstand (R = U/I).

    Ich habe mal von einem Kollegen gehört, dass dieser Heizflansch im Deutz einen Widerstand von ca. 0.6 Ohm hat. Das wären ohne Berücksichtigung des Spannungsabfalls der Leitungen I= 12 V / 0.6 Ohm = 20 A.

    Wie du in dem Bild siehst, ist dieser Heizflansch durch keine Sicherung abgesichert. Die grösseren Deutz der 06 er Serie haben eine Flammglühkerze, da der Luftvolumenstrom um einiges grösser ist und der durch eine kleine Wendel nicht mehr hinreichend erwärmt werden kann. Der Heizflansch ist der Nummer 16 zugeordnet.

    Das sind meine Überlegungen. Sollte ich falsch liegen, bitte korrigieren.

    Gruss und gute Fahrt

  • Ich hab noch etwas vergessen.

    Wenn du den Widerstand des Heizflansches errechnet hast,kannst du dir mit den 12 Volt (Leitungsverluste unberücksichtigt) deinen Strom ausrechnen.

    Ich denke aber, dass die 40 A Sicherung nicht verkehrt ist.

    Gruss

  • So Leute,

    ich habe neue Informationen.

    Ich habe mir im Keller eine Teststellung mit Ansaugrohr, Sicherungskasten, Zugschalter und Batterie aufgebaut.

    Dazu dann noch eine Handvoll 25A- und 40A-Torpedosicherungen bereitgestellt.

    Ich habe mit der 40A-Sicherung angefangen, denn mich interessierte es, ob die die Leistung aushält.

    Vorwärmanlage in einem Ansaugrohr eines Eicher Königstiger

    Die Heizwendel im Ansaugrohr wurde richtig schön rot...

    Vorwärmanlage in einem Ansaugrohr eines Eicher Königstiger

    Das hat also funktioniert.

    Dann bin ich hergegangen und habe dasselbe mit einer 25A-Sicherung gemacht.

    Zu Beginn hat das auch funktioniert. Ich war wirklich verwundert. Was hatte ich am Traktor falsch gemacht.

    Doch wie ich mich so wunderte geschah was gänzlich anderes...

    Vorwärmanlage in einem Ansaugrohr eines Eicher Königstiger

    8|

    Nach dem Entfernen der geschmolzenen 25A-Sicherung habe ich sofort wieder die 40A-Sicherung reingetan und den Test wiederholt.

    Das hat funktioniert.

    Nochmal eine 25A-Sicherung rein, den Stromkreis geschlossen und das Ding ist dahingeschmolzen wie Schnee im Frühling.

    Ich erkläre mir das so, dass je höher die A-Zahl einer Sicherung ist, desto höher auch die Wärmebeständigkeit einer Sicherung sein muss.

    Jetzt weiß ich, dass ich meinen KöTi mit einer 40A-Sicherung ausrüsten muss und alles ist gut.

    Liebe Grüße,

    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300

  • Hallo, ich denke es verhält sich etwas anders. Eine Schmelzsicherung wird ja so ausgelegt, dass sie, wenn sie mit einem zu hohen Strom belastet wird, durch ihren eigenen elektrischen Widerstand so heiß wird, dass sie schmilzt. Dabei wird sie aber so gewählt, dass ihr elektrischer Widerstand ungleich zum Widerstand des eigentlichen Verbrauchers steht. In deinem Fall ist der Widerstand der 25A Schmelzsicherung wohl ähnlich hoch, wie der der Heizwendel. Daraus resultiert, dass ein Teil der angelegten Spannung schon in der Sicherung abfällt, die Leistung aber nicht reicht um die Sicherung zu schmelzen. Die entstehende Hitze reicht aber um den Schicherungsträger zu schädigen.

    Fazit (aus meiner Sicht): Die Sicherung ist mit 25A zu klein gewählt, da die Leistung ja möglichst vollständig in der Heizwendel anliegen soll und bei Kurzschluss im System auch die 40A Sicherung schmelzen wird.

    Gruß

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