Hanomagmotor drückt Öl raus...

  • Hallo zusammen,

    bei meinem Hanomag R 324 E Bj. 1959 wird am Deckel vom Öleinfüllstutzen bei laufendem Motor etwas Öl rausgedrückt. Zuerst hatte ich gedacht, ich müsste den Einfüllstutzen samt Deckel austauschen. Dann hat mir ein „Experte“ folgendem Tipp gegeben:

    Ich sollte oben am Ventildeckel ein kleines Loch bohren und von dort einen Schlauch entweder zum Ölbadluftfilter oder zu einem selbst eingebauten Überlaufbehälter führen. Dann wäre das Problem gelöst. Bei einem anderen Einfüllstützen würde ich das gleiche Problem wieder haben, da bei alten Motoren aufgrund des Verschleißes das Öl sich wieder eine neue Stelle suchen würde.

    Was haltet Ihr von dieser Lösung ?

    Ich freue mich auf die Antworten.

    Gruß Frank

  • Hallo,

    also wenn es das Öl schon zum Einfüllstutzen rausdrückt dann ist der Motorenverschleiß schon ziemlich fortgeschritten. Evtl. sind auch eine oder mehrere Kolbenringe defekt/gebrochen. Ich würde mal auf allen Zylindern die Kompression messen. Je nach Werte wird dann wohl eine Überholung fällig sein.Ich denke in diesem Zustand wird der Motor wohl sehr schlecht anspringen.
    Gruß
    Jürgen

    Kramer KL 400
    Kramer KL 11
    Bautz AS 120

  • Hallo
    das Öl heraus drücken ist normal. Macht mein R27 mit neuem Motor auch schon. Ist so eine Hanomag Krankheit. An den späteren Modellen wurde der Ölstuten auf den Ventildeckel verlegt. Das hat das dann einwenig vermindert. Die Hanofaherer die ich kenne machen einen Lappen drum oder wischen das Öl öfters weg. Hier im Forum wurde das schon öfters gebracht. Less mal den Res-Bericht von Danny. Der hat damit auch zutun gehabt. Irgenwo in einen Beitrag hab ich und andere sich auch schon dazu geäußert.
    Eine Möglichkeit ist, einen Lappen zusammenrollen und in das Sieb stecken. So hab ich das gemacht. Dann hat man eine Zeit Ruhe bis der durchtränkt ist.
    Mich stört das mittlerweile weniger. Wie gsagt, mein R27 macht das auch schon, obwohl der Motor neu ist und des Ventil im Decklfunktioniert. Am Anfang hat man es beim Laufen noch klackern gehört, mittlerweile ist es zugeölt und funzt auch nicht mehr richtig. Einen Motor deswegen zu überholen würd ich mir gut überlegen. Wie gesagt Krankheit. Kommt auch zum Teil vom Überdruck den die Kolben beim herunter gehen erzeugen. Der ist ja nicht vermeidbar. Nur verschliesen darf man dies nicht. Dann drück er aus allen "Knoplöchern". Die Methode die du beschrieben hast funzt auch. Hab diese aber noch nicht gesehen oder gebaut.

    MFG
    22er

    Meine Hanomag´s
    R19 Bj.54, R22 Bj.55,
    R27 Bj.55, R28 A Bj.52 mit Frontlader,
    R28 B Bj.52, R45 A Bj.52
    Deutz MAH711 Bj. 48
    Herford Typ BS, Bj. Nachkrieg

  • Zitat von Hanomag R22


    Mich stört das mittlerweile weniger. Wie gsagt, mein R27 macht das auch schon, obwohl der Motor neu ist und des Ventil im Decklfunktioniert.
    MFG
    22er

    hmm...ist in dem Deckel denn wirklich ein Ventil?

    Profil wird nur noch zum Mitlesen genutzt.

  • hallo, also das problem ist allgemein bekannt, mein r 19 pustet dort auch öl heraus, hab mir einen verlängerten öleinfüllstutzen besorgt, ca. 12 cm und schon war das problem gelöst, er pustet zwar noch überdruck heraus, aber ohne öl. den stutzen hab ich zufällig über ebay ersteigert.
    gruß hanofreund

  • Hallo
    keine Ahnung wie ich es nennen soll. Eine Scheibe die Öffnet und schließt. Das nichts von Außen herein kommt.

    MFG
    22er

    Meine Hanomag´s
    R19 Bj.54, R22 Bj.55,
    R27 Bj.55, R28 A Bj.52 mit Frontlader,
    R28 B Bj.52, R45 A Bj.52
    Deutz MAH711 Bj. 48
    Herford Typ BS, Bj. Nachkrieg

  • Hallo zusammen, vielen Dank für die Rückmeldung. Nach der Antwort von Schrubi war ich zuerst doch ein wenig geschockt. (Der Motor springt allerdings super an). Die anderen Antworten haben mich dann aber beruhigt. Die Idee mit dem Lappen werde ich mal sofort umsetzen.

    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    wollte dir mit Sicherheit keine Angst machen.
    Ich hatte auch mal so ein Problem mit einem Deutz Motor. Der hat auch das Öl zur Entlüftung rausgehauen und nicht wenig.
    Habe alles versucht neue Membrane (Flatterventil neuer Kolben und Zylinder) es war jedoch keine Besserung vorhanden. Dann habe ich mal die Membrane rausgenommen und den Motor laufen lassen. Das Spritzöl der Kurbelwelle kam dann auch in das Gehäuse der Membrane. Also habe ich dann den Seitendeckel vom Motor abgenommen und den Blechdeckel der hinter der Membrane sitzt abgeschraubt. Und siehe da, kleiner Fehler große Ursache!. Hinter dem Abdeckblech war ein kleiner Ablaufschlitz der das Spritzöl wieder in das Kurbelgehäuse hätte leiten sollen. Dieser Schlitz war jedoch so verdreckt daß sich das Öl im Gehäuse sammelte bis es aus dem Entlüftungsrohr herausgelaufen war. Nach Reinigung dieser Kerbe ist das Problem nie mehr aufgetreten!

    Gruß
    Jürgen

    Kramer KL 400
    Kramer KL 11
    Bautz AS 120

  • Hallo Schrubi,

    wenn ich das richtig verstanden habe, ist Dein Motor dann schlecht angesprungen, oder ? Mein Hano springt an, als ob der gerade in Hannover gebaut wurde. Auch der Motor läuft super und hat konstant 3 bar Öldruck.

    Gruß Frank

  • Hallo,
    ich nehme mal an Dein Motor hat den Öleinfüllstutzen seitlich am Motorblock?

    Bei meinem R435 hat ein Vorbesitzer eine kluge Vorrichtung eingebaut:

    Er hat jeweils ein kleines Röhrchen am Ansaugrohr und am Einfülldeckel angelötet. Das ganze mit einem Schlauch verbunden und so gibt es eine funktionierende Kurbelgehäuseentlüftung mittels Unterdruck.

    Bei mir ist allerdings der Öleinfüllstutzen auf dem Ventildeckel. Ich empfehle Dir, wenn Du so eine Vorrichtung machen willst, den Schlauchstutzen oben auf dem Ventildeckel anzubringen.

    Gruß Lutz K

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Hallo Lutz,

    bei mir ist der Einfüllstutzen wie Du richtig vermutet hast auf der linken Seite des Motorblocks. Da ich noch nicht so ganz der Motorenexperte bin nun noch eine blöde Frage an Dich:

    Welches Ansaugrohr meinst Du ?

    Gruß Frank

  • Hano-Frank

    Hallo,
    ich meine das Verbindungsrohr zwischen Luftfilter ind Einlaßkrümmer.
    Bei Dir sitzt der Luftfilter unter der Haube vor dem Kühler.

    Vorschlag:
    Das Röhrchen da am besten an einer "strategisch" günstigen Stelle plazieren wo es bei geschlossener Motorhaube nicht auffällt und man den Schlauch leicht verlegen kann.

    Gruß Lutz K

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Zitat von Schraddelmag

    Er hat jeweils ein kleines Röhrchen am Ansaugrohr und am Einfülldeckel angelötet. Das ganze mit einem Schlauch verbunden und so gibt es eine funktionierende Kurbelgehäuseentlüftung mittels Unterdruck.


    Gruß Lutz K

    Hallo Lutz,

    kannst Du vielleicht mal ein Bild von der Konstruktion einstellen?
    In einem anderen Tread wurde zwar auch schon mal über dieses Thema geschrieben und ich glaube dazu gab es auch ein Bild, aber das sah nicht sehr profesionell aus, wenn ich das denn noch richtig in Erinnerung habe.

  • Hallo zusammen,

    Ich bin neu hier und muss das alte Thema nochmal kurz aufgreifen. Ich werde mich in Kürze auch vorstellen :)

    Hanomag R22 schrieb, dass das Öl rausdrücken aus dem Öleinfüllstutzen beim R22 / D21, der den Öleinfüllstutzen unten am Motor hat, normal sei. Das beruhigt mich schon mal.
    Wenn ich aber den Öleinfülldeckel abschraube muss ich echt in Deckung gehen; da kommt im Standgas ein Druck raus das es einem fast die Mütze vom Kopf haut.

    Ist das denn wirklich normal in dem Maße?

    LG und danke - Kai

  • Hallo Kai,

    den oben genannten, teilweise nun schon mehr als 15 Jahre alten Beiträgen kann ich nicht vollumfänglich zustimmen.

    Richtig ist, dass beim R22 mit seinem besonderen Dreizylindermotor konstruktionsbedingt ein Luftstrom erheblich stärker bemerkbar ist als bei den Zwei- und Vierzylindern oder auch bei den späteren Dreizylindern.

    Aus eigener Erfahrung möchte ich behaupten, dass ein starker Ölauswurf in Verbindung mit Dampf/Qualmentwicklung aus der Kurbelgehäuseentlüftung ein Zeichen für verschlissene Kolbenringe und/oder Zylinder sind. Ein wenig tropft da schon mal raus, auch bei guterhaltenem Motor.

    Aus der Entfernung ist es wohl schwer zu beurteilen, wie groß der Verschleiß bei deinen R22 ist.

    Gruß, Hendrik

    He who dies with the most toys wins!

  • Danke Hendrik.

    Das mit dem Raustropfen war beim mir anders:


    Im Standgas habe ich den Öleinfülldeckel entfernt; nach einem Schreck von dem entweichenden Druck hatte ich recht schnell 5 bis 7 Ölspritzer im Gesicht.

    Ich werde die Tage mal eine Kompressionsmessung machen. Danach muss ich mich langsam entscheiden, ob ich ihn nun kaufe oder einfach grade zurück gebe.


    Das ist in Summe irgendwie alles zuviel. Die gerissene Membran der ESP habe ich schon erneuert; sämtliche Filter erneuert. Zudem wird er beim Bergauffahren auch zu heiß (Kühler kocht). Dafür, dass er noch nicht mir ist und ich eigentlich nur eine Bestandsaufnahme nach Anzahlung machen wollte, reicht mir das eigentlich schon. Auch wenn ich mich in den R22 verliebt habe so wie er da steht.

    Gruß, Kai

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!