Traktor ankurbeln?

Moin!
Hallo Jan, jetzt hast Du mich unsicher gemacht. Meinen F1L514/51 hab ich so angekurbelt bekommen. Motor so weit drehen bis er hinter den Verbrennungstakt ist, den roten Hebel nach unten ( Betriebsstellung ), die Kurbel so einstecken, dass man hoch zieht, Vorglühen natürlich und dann die knapp zwei Umdrehungen soviel Schwung holen, dass man über die Verdichtung kommt. Damit sprang er sofort an. Beim F1M414 bringt man Schwung und legt dann den Hebel um. Das habe ich eben auch am Knubbel probiert, nur ist die Führung der Kurbel nicht so gut wie beim Elfer - ging eher schlecht.
Darauf bin ich zu einem 15er ( späteres Baujahr mit den größeren Hinterrädern) im Ort. Der 15er ist für die Inspektion gerade auseinander. Und tatsächlich, egal wie der Motor steht beim Umlegen des Hebels wird kein Ventil ausgehoben - also keine Kompression verringert. Am 15er ist der Hebel nur für die Einspritzpumpe - zum Abstellen.

Chereeo

Zitat von Sierra

Klar gehe starte mit vorpumpe halbgas und las, aber ziehst Du oder drückst Du?

Ich ziehe immer,
Drücken ist anstrengender und gefährlich.

also ich stelle mich vorne rechts(in fahrt richtung) vor den schlepper und drücke die kurbel zwei mal nach rechts und schon läuft er...

aber was meinst du genau mit ziehen und drücken ???man zieht und drückt doch gleichzeitig

Zitat von Sierra

Gleichzeitig? Dann wärst Du ein physikalisches und antatomisches Wunder!

Wir gehen davon aus, daß der Motor im Uhrzeigersinn dreht. Wenn Du am rechten Vorderrad stehst, deine Brust zum linken Vorderrad gerichtet, die Kurbel vor Dir hast und die Keilriemenscheibe der Kurbelwelle mit einem Zifferblatt vergleichst, dann drückst Du von 12 - 6 Uhr (von Dir weg) und ziehst von 6 - 12 Uhr (zu Dir her). Der Griff der Kurbel ist hierbei der "Zeiger". So klarer ausgedrückt?

Jetzt ist nur die Frage, bei welcher Uhrzeit Dein OT liegt. Günstiger ist, wenn er zwischen 6 und 12 Uhr liegt, weil Du Dich mit mehr Kraft gegen den Boden stemmen kannst.

Gruß
Michael

ja also doch drücken und ziehen bei meinem 16er ist der OT ca. auf 3 uhr...

Dann solltest du den Stift auf der Kurbel einmal durchhauen. OT sollte immer auf 9 Uhr liegen.

uppps... fehler von mir, OT liegt natürlich bei 9 uhr

Das Problem hatten wir bei unseren ED 13 auch, da war die Kurbel mal falsch geschweißt worden, ich hab sie jetzt geändert, die Kompression kommt bei ungefähr 8 Uhr, da klappts auch besser mit dem Schwung wie um 180 Grad versetzt.

Bloß wenn der Eicher länger nicht gelaufen ist, schaff ich es manchmal ums verrecken nicht, ihn anzudrehen.

Zitat von Eicherbaum

aber was meinst du genau mit ziehen und drücken ???man zieht und drückt doch gleichzeitig

ACHTUNG!!!

Mir ist schon öfters aufgefallen das solche Fragen hier im Forum kommen. Hier ne kleine Beschreibung wie 1 Zylinder am sichersten anzukurbeln sind.

Alsooo... Was HelaDreizylinder damit sagen will ist, wenn ihr den Motor über die Kompression zieht und er schlägt zurück, dann rutscht euch die Kurbel aus der Hand. Aber wenn ihr ihn über die Kompression drückt, dann drückt ihr ja mit den Handballen die Kurbel runter. Wenn der genau dann zurück schlägt, wenn ihr mit mit eurem ganzen Gewicht auf die Kurbel drückt, kann es je nach Größe und Art des Motors zu schweren Knochenbrüchen kommen. Die Arme beim ankurbeln ganz ausstrecken ist absolut Tabu.

Habe solche Ratschläge auch mal belächelt, aber das tu ich nicht mehr seit ich von meinem 308ccm (4 PS) Deutz Stamo mal gut einen gepfeffert bekommen hab.

Noch was zum Thema ankurbeln. Bei manchen Motoren muss man Kurbeln als ob der hinter einem stehen würde.
Hab einen Deutz Stationärmotor mit 4020ccm. Wenn ich das nicht genau so machen würde mit dem , dann wüsste ich bis heute nicht wie der sich anhört.

Gruß Andy

Ich hab den Fendt F20 jahrelang angekurbelt.

Entweder : Als erstes den Vorglühschalter ziehen und mit einem kleinen Holzkeil festsetzen.
Oder : Zündfix (zur Not geht auch eine glühende Zigarette. Aber bitte ohne Filter !) in den Luntenhalter einsetzen.
Gemütlich nach vorne gehen.

Linke Hand zieht den Dekompressionshebel, festhalten,
rechte Hand fängt an zu kurbeln,
wenn genug Drehzahl vorhanden ist den Dekompressionshebel los lassen dabei noch eine oder zwei Umdrehungen weiter kurbeln

Die Schwungmasse hilft einem ganz locker die Kompression zu überwinden.
Wenn der Motor technisch in Ordnung ist wird er zu 100% zuverlässig anlaufen. Dabei ist ganz egal ob er warm oder kalt ist. Auch die Außenthemperatur ist unwesentlich solang sie über 0 Grad liegt. Wenn es noch kälter wird braucht man schon mal ein oder zwei Versuche mehr.

Sofort wenn der Motor läuft den Vorglühschalter wieder freigeben !

Einen Anlasser hatte der Fendt zwar, der wurde aber nie genutzt da er nicht zuverlässig ausspurte.

Der einzige Schlepper den ich nie angekurbelt bekommen habe war interessanterweise der kleinste Schlepper den ich je hatte. Ein Deutz F1L612. Trotz Dekompressionsknopf wehrte er sich beharrlich gegen das ankurbeln.