Hallo Zusammen, Zeit für einen Bericht.
Vorgeschichte: Der Schlepper kommt vom Hof meines Onkels. Dort wurde er 1962 von meinen Großeltern neu gekauft, damals war er der stärkste Schlepper auf dem Hof (neben einem EKL15 und einem 25PS Schlüter). Hat dann lange Zeit schwer gearbeitet, musste den angehängten Mähdrescher ziehen usw. war eben der „Hauptschlepper“. Mein Vater kennt da so einige Geschichten (im Verlauf des Threads mehr hierzu).
Der ED310 war zu seiner Zeit der stärkste Eicher-Schlepper, und da es noch keinen EDK4 gab, kam ein ED3b (110mm Bohrung, 150mm Hub, 4,3l) zum Einsatz, gepaart mit einem ZF A216-Getriebe (leider moch nicht das A216 II sondern der Vorgänger).
Ab Anfang der 80er war er dann nur noch sporadisch im Einsatz (Wald, kleinere Transportaufgaben usw.), Ende der 90er bekam er neue Kolben und Ringe, die Buchsen wurden geschliffen.
Dann das große Unglück: im Wald hat es meinem Onkel das Ölfiltergehäuse weggerissen. Der Eicher wurde nach Hause geschleppt und im Schuppen abgestellt (hier die Geschichte etwas ausführlicher: http://www.traktorhof.com/forum/viewtopic.php?f=1&t=17357). Es wurde dann nochmal ein Versuch von meinem Onkel und seinem LaMa unternommen. Ergebnis: kein Öldruck. Thema erledigt.
Vor einigen Jahren habe ich schonmal nach dem Schlepper gefragt, aber da war noch nichts zu machen.
Vor zwei Wochen aber (und vielen Nachfragen im Voraus) war die Zeit dann reif, er kam zu mir. Eine besondere Transportgeschichte gibt es nicht, der Bauernhof ist ca. 500m am anderen Ende des Dorfes (ja, das Dorf ist so klein ;)). Daher wurde er kurzer Hand einfach mit Schleppstange geholt:
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Und hier steht er nun:
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Dass er schon viel gearbeitet hat, sieht man ihm durchaus an. Gut nur, dass er immer überdacht (und meistens im Schuppen) gestanden hat, die ca. 15 Jahre Standzeit sowieso. Leider wurde er auch schonmal überpinselt, der „neue“ Lack blättert vielerorts ab. Darunter kommt ein gräulicheres Blau hervor.
Welche Farbe das genau ist? Bitte um Aufklärung. Überpinselt wurde er in Alpenblau, oder einem ähnlichen Farbton.
So ganz hab ich mich noch nicht festgelegt, aber zu 95% wird er nicht lackiert, wenn dann konserviert, auch wenn es keine Patina im klassischen Sinn ist, aber er gefällt mir so wie er ist.
Es wird definitiv kein reiner Sonntagsschlepper, er soll schon noch zum Holzmachen und kleineren Transporten (mal ein bisschen Kies oder Erde fahren usw.) eingesetzt werden.
Deshalb wird er erstmal „nur“ technisch instandgesetzt.
Soviel erstmal zur Vorgeschichte, jetzt geht’s los.
Der Schlepper steht bei mir in der Garage. Da ich den Platz eigentlich nur im Sommer haben kann, müsste er bis Oktober/November wieder fahrbereit sein. Dass bis dahin sicher keine vollständige Überarbeitung drin ist, ist mir klar. Aber sowas wie Lenkung, Vorderachse, Hydraulik usw. sind schöne Arbeiten für den Winter. Dazu muss der Schlepper nicht unbedingt zu Hause stehen.
Der Plan sieht folgendes vor:
Schlepper so gut es geht reinigen. Da er nicht fahrbereit ist, kann ich ihn nicht zum nächsten Waschlaptz fahren. Zuhause fehlen mir die Möglichkeiten, bzw. ist die Sauerei zu groß. Also viel Kaltreiniger und andere Mittelchen…;)
Danach erstmal Bestandsaufnahme. Ein Teil ist schon erfolgt. Ich habe mal Wartungsöffnungen am Block aufgemacht, Pleuelschrauben gelöst und siehe da: Riefen/Kratzer in Pleuelzapfen und Lagerschalen.
Lager 1:
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Lager 2 sieht am übelsten aus:
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Hier schimmert sogar schon was kupferfarbenes durch.
Beim zweiten Lager hat es sogar schon Aufschmierungen zur Seite herausgeschmolzen.
Lager 3 dann wieder so ähnlich wie Lager 1:
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Nach vielem hin und her, denke ich doch, das Beste wäre es die Kurbelwelle zum Instandsetzer zu geben, schleifen zu lassen und neue Untermaßlager zu verbauen. Wie es mit den Mittenlagern aussieht weiß ich noch nicht.
Wer kennt einen guten Instandsetzer im Großraum Augsburg-München-Nürnberg? Woher beziehe ich passende Untermaßlager?
Daher sollte im kommenden halben Jahr folgendes passieren:
Schlepper trennen, Kurbelwelle instandsetzen lassen, Dichtungen wechseln. Das Gleiche am Getriebe: Kraftheber runter, begutachten, Dichtungen erneuern. Und eben je nach dem, was da sonst noch auf mich zukommt. Evtl. steht auch noch ein Schnellgang an.
Sportlicher Plan, sollte aber machbar sein. Die komplette Überholung wird wohl Schritt für Schritt die nächsten Jahre passieren.
Soweit mal der Einstieg, morgen gibts mehr, es ist schon ein bisschen was passiert!
Gruß,
Andi