Claas Columbus - ein grüner Silberfisch in meiner Werkstatt

  • Hallo Uwe,

    wichtig wäre für mich zu sehen, wie das Blech zum Entgrannen unterhalb der Dreschtrommel aussieht. Ich hatte über Kleinanzeigen mit dem Mann gesprochen, er meint sogar er hätte das Blech noch. :)

    Danke für den Tipp, auf die Anzeige sind wir wahrscheinlich sogar zeitgleich gestoßen.

    Der Auspuff ist bei mir genauso, ich dachte villeicht das du an den Krümmern in RIchtung Hydrauliktank mehr Schutz hast.

    Gruß

  • Moin,

    na dass ist doch prima! Dann ist Dein Columbus wieder komplett. Die Entgrannereinrichtung ist bei meinem Drescher echt schwer zu sehen. Nach der Ersatzteilliste handelt es sich um ein Entgranner-Block, der unterhalb des Dreschkorbes umgeschwenkt wird. Also ein ganz anderes Prinzieb als bei Deinem Modell. Ist vielleicht seitlich eine "Einschubmöglichkeit" ? Denn von oben würde das Blech nicht an der Dreschtrommel vorbei passen. Geschweige die Bastelei dabei...

    Zwischen Krümmer und Hydrauliktank ist in der Tat nicht viel Platz. Aber thermisch scheint es kein Problem zu sein. Die Farbe am Hydrauliktank ist noch nicht verfärbt. Nach der Ersatzteilliste gab es aber auf der "Rückseite" des Motors ein Schutzblech zwischen Auspuffkrümmer und Bowdenzug. Bei mir ist auch da kein Schutzblech und der Bowdenzug ist dort auch noch intakt.

    Grüße aus dem verregneten Norden

    Uwe

  • Hallo,

    es war wieder soweit, unser Columbus hat dieses Mal ca. 5ha gedroschen. Das Gelände war am Hang, der Boden war weich und es handelte sich um Gerste und Hafer. Wir haben an einem Tag von 11:00h morgens bis 23:15h abends dursch gedroschen. Am Mähdrescher selbst hat alles funktioniert, ich habe mich nur einmal richtig fest gefahren und einmal war der Mähdrescher komplett verstopft.

    Insgesamt mit Hin- und Rückfahrt ist der Columbus knapp 30h gelaufen und hat dabei ungefähr 140 Liter Benzin verbraucht. Für diese Leistung finde ich das absolut okay. Wir haben mindestens schätzungweise den Korntank 40 mal entleert.

    Nachts musste ich dann mehrmals duschen, bis irgendwann klares Wasser gekommen ist. :D Alles in allem war es sehr hektisch, da dieses Jahr das Wetter eine Katastrophe war. Spät Abends im dunkeln konnte man die Auspuffkrümmer glühen sehen. Jedenfalls hat es sehr Spaß gemacht und die alte Technik hat ihr können bewiesen. Ein großes Lob an den kleinen 29PS VW Motor.

    Jetzt gehts ans saubermachen vom Columbus.

    Hast du mit deinem Oldtimer auch gedroschen?

  • Moin,

    es hat leider etwas gedauert. Der Columbus war auch bei mir fleißig, wobei dieses Jahr nicht so viel h gedroschen wurde. Wir hatten Unterstützung von einem Claas Mercator und einem Claas Super Automatic, gezogen von einem Eicher Mammut HR (Bilder folgen noch). Das Wetter war dieses Jahr für die Ernte eine Katastrophe. Wir mussten das Dreschen mehrmals verschieben. Aber es hat dann sehr gut geklappt. Columbus hatte es nicht leicht. Es war viel Kraut im Bestand und der kleine Käfermotor musste alle seine 39 Pferde einspannen. Naja, sind vielleicht nur noch 30, er ist ja nicht mehr der jüngste. Aber er hat sich gut durchgearbeitet und konnte mit seinen "Kollegen" gut mithalten. Das Dreschergebnis war sehr gut. Allerdings kann ich den Verbauch nicht genau sagen. Ich versuche es nach zu rechnen.

    Wir hatten auch die Strohpresse ausprobiert. Vielleicht hätte ich noch ein wenig nachstellen müssen. So kamen lauter kleine "Bannanen" aus dem Presskanal. Wahrscheinlich hätte das untere Bremsrad stärker abgebremst werden müssen. Aber hat sonst gut funktioniert. Eigentlich wird die Presse nicht gebraucht aber sie bleibt angebaut. Ist so original. Und außerdem sieht es lustig aus, wie sich dei Komponeten drehen und Bewegen.

    Lustiger Weise waren genau gegenüber auf dem Feld auch drei Mähdrescher. Zwei Claas und ein New Holland. Alle mit (oder über) 12m Schnittbreite. War schon ein schräges BIld: Alt gegen neu. Natürlich hatten die keine Chance gegen uns :lol:.

    Für unsere Eicherfreunde: Mammut und Königstiger haben die Abfuhr des Korns übernommen.


    Grüße aus dem nebeligen Eicher Norden

    Uwe

  • Moin,

    dieses Jahr war eine echte Herausforderung. Da es zwischenzeitlich immer wieder geregnet hatte, war ein Termin für das Dreschen schwer zu finden. Man saß schon fast auf "heißen Kohlen". Die Vorbereitungen waren so weit abgeschlossen. Und die große Frage, die sich zumindest bei mir stellte: springt klein Käfermotor überhaupt an? Hält er durch? Noch ein paar Tage zuvor wollte der kleine Motor nur wiederwillig anspringen, da machten sich schon ein wenig merkwürdige Bauchgefühle breit. Denn, wie schon weiter oben beschrieben, er ist überholungsbedürftig. Aber wie das immer so ist: zu wenig Zeit zu viele andere Projekte. Während des dreschenens immer wieder die Ohren gespitzt. War das Geräusch vorhin auch schon? Immer wieder Luftkühlung, Öl und Temperatur kontrolliert. Aber er hat sich wacker geschlagen, das kleine Käferlein.

    Und zum Guppenfoto bitte etwas zusammenrücken. Mercator, Columbus und Super Automatic. Super Automatik hat sich ein wenig hinter Mammut versteckt. Ob er etwas schüchtern war?

    Eicher Mammut wartete geduldig am Feldrand...

    ... während Eicher Mammut HR und Claas Super Automatik stufenlos fleißig droschen.


    Königstiger freute sich über Besuch von Columbus.

    Wilde Verfolgungsjagt auf dem Feld. Staubwolkenvorteil seitens Mercator.

    Kurze Verschnaufpause.


    Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

    Alles in allem hat es sehr gut geklappt. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Kein Mähdrescher ist ausgefallen. Wir hatten einen riesen Spaß. Und viele Autos haben am Starßenrand angehalten um zu schauen. Drei Oldtimer Mähdresher und drei Eicher auf einem Feld ist inzwischen auch sehr selten geworden. Zumindest in unsere Gegend, in der eher etwas größere Mähdrescher die Felder dominieren.

    Grüße aus dem sonnigen Eichernorden

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    wie sieht es dieses Jahr bei dir aus?

    Unser Columbus muss wieder in den Einsatz: 5ha stehen für den armen, kleinen VW Motor an.

    Damit er nicht ganz so leiden muss, bekommt er einen Zusatzölwanne von 1,5 Litern.

    Das soll die Öltemperatur etwas herabsenken und die Kühlung verbessern. Immerhin sind es dann 4 Liter Öl satt 2,5 Liter.

    Die Kühlrippen sind schon wieder gereinigt, die Elevatorkette muss etwas an den Gummis repariert werden.

  • Moin,

    jo, der Columbus wird dieses Jahr auch wieder dreschen. Es stehen Gerste und Weizen an.

    Über die Kühlung hatte ich auch nachgedacht. Da gibt es einiges an Zubehör für Käfermotoren, vom Zusatzkühler bis hin zu veränderten Kühlerlüfter. Mehr Öl ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Mehr sorgen macht mir der 3.Zylinder. Ich habe den 1,6L Motor und vor dem diesem Zylinder ist der Ölkühler. Das heißt, er bekommt vorgewärmte Luft ab, eine ungünstige Konstruktion. Auf jeden Fall werde ich einen Temperaturfühler nachrüsten, der dann am 3. Zylinder sitzen wird.

    Ich bin leider bisher an dem Columbus nicht weiter gekommen, als geplant. Zu viele Baustellen. Aber es haben sich ein paar Kleinigkeiten im Laufe der Zeit ergeben: Ich habe über einen guten Freund einen originalen Häcksler bekommen, der an die Strohpresse gehängt werden kann. Und einen Ersatzmotor, der wird aber erst nach der Ernte umgebaut, dafür reicht die Zeit jetzt nicht mehr. Dann werde ich hoffentlich auch wieder etwas dazu schreiben können.


    Grüße aus dem Eicher und Claas Norden

    Uwe

  • Moin,

    der 1200er und 1600er Motor haben den Ölkühler alle vor dem 3. Zylinder sitzen, das war oft der Tod für die VW Motoren.

    Man bemerkt es meistens, wenn das Spiel vom Auslassventil an diesem Zylinder kleiner wird und es muss nachgestellt werden. Meistens ist es dann noch früh genug.

    Die Zylinderkopftemperaturen betragen oft 200 Grad und mehr.

    Durch die höhere Ölmenge wird das Öl vermutlich nicht ganz so heiß werden und damit bekommen die Zylinder vielleicht etwas weniger Hitze ab.

    Der Ölkühler und Gebläsekasten "Hundehütte" genannt passt leider nicht beim Columbus, da dahinter einfach der Platz fehlt.

    Ich hatte ja ein Ölthermometer eingebaut, mehr als 90 Grad wurde es glaube ich nicht. Man muss jedes Jahr die Gebläsehaube herunter bauen und alles ordentlich reinigen, vor allem den Ölkühler.

    Wie viel Öl geht in deinen Motor rein? Bei meinem 27 PS gehen nur 2,5 Liter rein.

    Der 1600er Motor wahr thermisch instabiler als der 1600er aufgrund der höheren Verdichtung und Leistung.

    Super ein Häcksler, ich wusste gar nicht, dass es den dafür gab.

    Anderseits hat der Käfer Motor schon viel ausgehalten.... So schnell gibt er nicht auf.

    Ich würde an deiner Stelle den Ersatzmotor öffnen, Ventile, Führungen, Kolben genau ansehen. Meistens sind die Motoren verheizt.

    Ob früher die Bauern die Kühlrippen sauber gemacht haben? Vermute eher nein.

    Grüße

  • Moin,

    zu reinigen ist der Käfer Motor in der Tat etwas ungünstig konstruiert. Ich habe bisher die Lüfterhaube ab montiert und von oben die Kühlerrippen mit einem Staubsauger gereinigt. Es ist allerdings sehr aufwändig. Ich hatte mir hier auch schon überlegt, ob es irgendwie möglich wäre, eine Art Klappe o.ä. ein zubauen um die Kühlerrippen leichter zu reinigen. Auch bei dem Thema Temperaturfühler hab ich etwas recherchieren können. Bei den letzten Motoren waren an dem Zylinderkopf am 4. Zylinder ein Temperaturfühler eingeschraubt. Allerdings sind bei den alten Motoren keine Angüsse, also wäre das nicht ohne weiteres machbar. Dann gibt es noch die Variante, direkt zwischen der Zündkerze und dem Zylinderkopf ein Thermoelement zu setzen. Das hätte den Vorteil, das am Zylinderkopf nichts umgebohrt werden müsste.

    Grüße aus dem Eicher Norden

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    ich habe mir nun die Zusatzölwanne montiert und 4l statt den originalen 2,5l eingefüllt. Vor die neue Alu Ölwanne kommt noch ein Elektro Lüfter, der das Öl zusätzlich runter kühlen soll. Den Ölansaugstutzen muss man dann um die entsprechende Länge verlängern.

    Es bleibt abzuwarten ob es klappt oder ob es ein Staubfänger wird. Bei Bedarf kann ich den Lüfter dann zu- oder abschalten.

    Das Getreide ist bei uns aufgrund der Hitze leider sehr schlecht gewachsen und Korn ist fast keines drin.

    Ich mache beim VW Motor immer die Gebläsehaube mit Lichtmaschine runter und blase die Kühlrippen erst von oben und dann von unten überall frei. Wir haben anschließend unten einen Eimer drunter gehalten und mit einem Gartenschlauch den Rest aus den Rippen gespült. So sind die Kühlrippen wirklich restlos sauber geworden.

    Anschließend ist natürlich der Motor laufen gelassen worden, damit das Wasser verdunstet, das geht aber beim Käfer Motor sehr schnell.

    Hoffentlich wird es nicht beim Dreschen so heiß, mache mir um die Kühlung schon etwas Gedanken.

  • ich habe mir nun die Zusatzölwanne montiert und 4l statt den originalen 2,5l eingefüllt. Vor die neue Alu Ölwanne kommt noch ein Elektro Lüfter, der das Öl zusätzlich runter kühlen soll.

    Moin,

    die zusätzliche Menge ist sicher keine schlechte Idee, zusätzlich ein Lüfter installieren kann aber kontraproduktiv sein. Du solltest erst mal prüfen, ob du eine Temperatur von ca. 80° C erreichst. Man darf nicht ganz vergessen, dass für eine perfekte Schmierung auch gewisse Temperaturen nötig sind. Es ist ja ohnehin schon zu erwarten, dass deine um 60% gesteigerte Ölmenge weniger stark aufgeheizt wird. Sollte nun durch Einbau eines Lüfters zusätzlich Wärme abgeführt werden, kann das am Ende nach hinten losgehen.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • "Du solltest erst mal prüfen, ob du eine Temperatur von ca. 80° C erreichst.

    Man darf nicht ganz vergessen, dass für eine perfekte Schmierung auch gewisse Temperaturen nötig sind. Es ist ja ohnehin schon zu erwarten, dass deine um 60% gesteigerte Ölmenge weniger stark aufgeheizt wird. Sollte nun durch Einbau eines Lüfters zusätzlich Wärme abgeführt werden, kann das am Ende nach hinten losgehen."

    Da brauchste dir keine Gedanken zu machen Johannes. Als alter VW-Bus Fahrer, der auch eine Batterie von Messinstrumenten im Cockpit hatte, kann ich dir versichern: An einem Tag wie heute liegt Öltemperatur in einem Fahrzeug, also mit zusätzlichem Fahrtwind, reichlich oberhalb von 150 Grad. Und bei Außentemperaturen an die 50 Grad in der Sahara erreichst du auch den Anschlag der Instrumente oberhalb von 180 Grad. Wenn du den Motor abstellst, kluckert das wie in einer Friteuse.

    Von daher macht die zusätzliche Ölkühlung absolut Sinn.

    Beste Grüße +Matthes+

  • Danke für die Antworten :)

    Hat der Motor 150 Grad Öltemperatur überlebt? Das ist ja der Wahnsinn....

    Der Lüfter bringt leider nicht so viel Leistung wie ich dachte, aber vielleicht besser als gar nichts.

    Der 3. Zylinder ist ja der, welcher am Meisten zu leiden hat

    Nach kurzer Zeit kommt schon mächtig heiße Luft von Zylinder 3 und 4 heraus, bei Zylinder 1 und 2 ist es noch deutlich weniger.

    Der VW Motor auf einem Mähdrescher ist vielleicht nicht die beste Wahl gewesen. :D

  • Hat der Motor 150 Grad Öltemperatur überlebt? Das ist ja der Wahnsinn....

    Das ist bei luftgekühlten Motoren nahe der Belastungsgrenze eher die Regel als der Wahnsinn.

    Der VW Motor auf einem Mähdrescher ist vielleicht nicht die beste Wahl gewesen. :D

    Es war mit Abstand die günstigste Wahl seinerzeit, zehntausende (!) Mähdrescher mit dem Motor haben problemlos ihren Dienst damit verrichtet, so schlecht kann das nicht gewesen sein.

    Zweifellos führt ein VW-Motor ein hartes Leben auf dem Mähdrescher, die allermeiste Zeit bei Nenndrehzahl (mit dem Heinzmann Einstufenregler wie auch mit dem Claas-eigenen Regler kaum anders möglich), hoher Last und tropischen Temperaturen. Aber andere Mähdreschermotoren haben bei mangelhafter Pflege ebenso gut gebrannt, grundsätzlich sind auch verschlissene Motoren bei den Mähdreschern der 50er/60er Jahre mangels Leistungsreserven sehr häufig anzutreffen.

    Frisch überholte Austauschaggregate aus dem VW-Werk (Baunatal) waren ebenfalls sehr günstig und sind auch nicht selten anzutreffen. Auf dem Gebläsekasten findet sich dann ein eingeschlagenes "A" auf dem Typenschild.

    MfG

    Fabian

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