Fricke KM 166 Kreiselmähwerk an Deutz D40.1S?

  • Hallo alle miteinander,

    wir haben bei uns ein paar Hektar Wiese, die größtenteils als Pferdeweide genutzt werden und relativ selten mal gemäht werden. Bisher hat das immer ein lokaler Bauer gegen Gebühr gemacht, letztes Jahr dachten wir uns dann kurz entschlossen ein Mähwerk zu kaufen, um das bei Bedarf selbst machen zu können. Dabei handelt es sich um eine Fricke Kreiselmähwerk KM 166. Der Kauf war fast spontan, weil Bekannte von uns das Mähwerk nicht mehr bräuchten und ebenfalls einen Oldtimer davor gespannt hatten.

    Jetzt wollten wir es das erste Mal mit unserem Deutz D40.1S ausprobieren, weswegen ich mir nochmal etwas mehr Gedanken darüber gemacht habe. Im Grunde habe ich schon alle Meinungen dazu gelesen oder gehört, manche sagen das wäre in der Kombination gar kein Problem, manche sagen das geht stark auf den Verschleiß, wieder andere dass es gar nicht funktioniert. Allerdings auch niemand dabei, der sich mit solchen Maschinen auch wirklich auskennt. Daher einfach mal hier die Frage in die Runde - passt das Mähwerk an den Deutz und wenn ja, ist das empfehlenswert?

    Wenn es nicht geht wäre das auch kein Beinbruch, dann verkaufen wir das Mähwerk an jemanden weiter der es gebrauchen kann und sehen uns nach etwas passenderem um.

    Viele Grüße

    Ferdinand

    Schlepper: Deutz D40.1S NF

    Hoflader: ST04E

  • Wird funktionieren, mit Drehzahl. Ob der Traktor das mag, wenn er schön Öl hat und du auf die Temperatur achtest - was soll sein.
    Wenn euer Gelände flach ist und die Maschinen beide gut gewartet sind, speziell das Kreiselmähwerk freut sich, wenn es leicht läuft...
    also alles Öl und Fett hat und die Lager nicht fertig sind ;)

    du kannst ja den Stress für den Traktor selbst bestimmen, indem du nicht zu schnell fährst.
    Das merkst du ja selber, ob er sich quält.

    gruss

  • Hallo Ferdinand,

    ich sehe das ganz ähnlich wie Mammutle - das wird funktionieren, und Du wirst Dir bei fachgerechter Fahrweise weder

    den Traktor noch das Mähwerk zerlegen!

    Mich würde mal interessieren, wie diejenigen, die behaupten, dass das nicht geht und großen Verschleiß verursacht, das

    begründen!

    Ich kann ein 165 PZ Mähwerk mit meinem 108er Fendt bei 1000er Zapfwelle mit ca. 1/3 der Nenndrehzahl sehr gut fahren.

    Und wenn der Fendt ca. 800 Motorumdrehungen macht, dann hat der auch keine 40 PS, sondern vielleicht 25.

    Wenn Dein Schlepper, Mähwerk und Gelenkwelle in Ordnung sind, dann machst Du nichts kaputt, das Ganze kann sogar gut

    funktionieren. Und wenn der am Berg von der Drehzahl runter geht, musst Du halt mal einen kleineren Gang nehmen.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hier bei uns im bergigen Odenwald mäh ich mit dem Fahr KM 22 an einem 65 PS Eicher mit Allrad.
    Früher mähte ich das mit dem 55 PS Eicher (Perkins Motor) mit Allrad. Beides kein Thema aber wie F20GH schrieb,

    am Berg nicht übertreiben, da merke ich auch, dass er mehr Kraft braucht aber kaputt geht da nichts....
    Allrad mach ich nur rein, wenn nötig und das ist bei uns teilweise so, wenn es arg steil ist....

    gruss

  • Vielen Dank für die Hinweise, das macht mir auf jeden Fall Mut. Ich habe das Mähwerk am Samstag mal angehängt und bisschen entstaubt, leider konnte ich es aber nicht in Betrieb nehmen, da die Zapfwelle noch gekürzt werden muss. War wohl beim Vorbesitzer ein anderer Abstand zwischen Mähwerk und Traktor.

    Was nur noch ein Problem werden könnte ist die Tatsache, dass das Mähwerk beim Ausklappen in die Arbeitsposition über den Boden schleift. Also quasi am Ende, sodass ich es nicht komplett ausklappen kann, oder nur wenn ich es manuell anhebe und wieder absetze. Theoretisch dürfte das doch daran liegen, dass die Heckhydraulik es nicht weit genug hochgehoben hat, richtig? Oder muss ich die vorher umbauen, sodass man höher heben kann? Meine Vermutung ist, dass die Heckhydraulik (vermutlich jahrelang nicht gewartet) nicht die volle Hubkraft entwickelt und deswegen das Mähwerk zu tief ist.

    Schlepper: Deutz D40.1S NF

    Hoflader: ST04E

  • Zumindest ich verstehe Deine Frage und Beschreibung nicht ganz: Schleift das Mähwerk, selbst wenn Du ausgehoben hast, immer noch am Boden oder setzt es beim Ablassen sehr früh als erstes mit dem Außenkreisel auf? Sind die Zugstreben für die Unterlenker völlig verstellt? Unter normalen Umständen hebt eine Heckhydraulik mehr oder weniger parallel zum Boden aus. Bei richtiger Einstellung des Oberlenkers stehen die Arme der Dreipunktbrücke des Arbeitsgerätes bei Arbeitsstellung senkrecht. Aus meiner Sicht müsstest Du also kontrollieren, ob am Mäher selbst noch etwas eingestellt werden kann; ob der Oberlenker/die Unterlenker richtig eingestellt sind - und schließlch leider, ob irgend welches Gestänge und Bolzen so ausgelutscht sind, dass die Gesamt-Geometrie von Heckhydraulik-Dreipunkt und Anbaubrücke Mäher eine korrekte Arbeitsstellung nicht mehr zulassen.

    Wenn ich richtig liege, setzen die Trommlen beim Arbeiten auf dem (ebenen!) Boden auf, das ganze Gerät wird aber normalerweise durch starke Federn "in der Schwebe" gehalten. Die Trommeln sind ja nicht zum Einebnen von Schermaushügeln da. Die Messer der Trommeln sollen an der Vorderseite und an der Hinterseite der Trommel den gleichen Abstand zum Boden haben (Trommeln also weder in Fahrtrichtung [noch seitlich] gekippt). Das wird eben über den Oberlenker auf einer sehr ebenen Fläche eingestellt.

    Mehr kenne ich mich nicht aus, weil ich die Option eines Trommel-/Scheibenmähwerks vor Jahren verworfen habe. Diese Mähwerke zerstören zu viel Kleinlebewesen und Kitze in heutiger Zeit.

    Grüße von Johannes

  • Ich bin noch nicht so lange mit Landmaschinen im Gang, daher entschuldigt wenn ich nicht alle Begriffe richtig verwende oder verstehe. Im Prinzip ist es so: Ich hänge das Mähwerk hinten in Transportstellung an und hebe es so hoch es geht. Dann versuche ich es auszuklappen, komme aber nicht komplett rum, weil dann die Vorderseite unten aufsetzt (auf dem Hof ausprobiert). Es steht dann auch schräg, was ich durch Verlängerung der oberen Halterung an der Dreipunktaufnahme zwar beheben kann, allerdings liegt es dann auch auf, nur gerade. Ich hoffe das ist verständlicher.

    Schlepper: Deutz D40.1S NF

    Hoflader: ST04E

  • Wie jweitzel schon geschrieben hat, wird die Position des Mähwerks zum Boden über den Oberlenker eingestellt.
    Vielleicht ist der bei dir auch zu lang. Wenn der passt, stellt der genau das ein, dass das äussere Ende des Mähwerks in Schwebe bleibt...

    Mach doch mal ein Foto?!

    gruss


    Mehr kenne ich mich nicht aus, weil ich die Option eines Trommel-/Scheibenmähwerks vor Jahren verworfen habe. Diese Mähwerke zerstören zu viel Kleinlebewesen und Kitze in heutiger Zeit.

    Da gebe ich dir Recht, was ist deine Alternative?
    Ich mähe jetzt seit ca. 10 Jahren hier, meist die gleichen Stücke, habe noch nie ein Reh, aber sicher viele Kleintiere erwischt.
    Wegen der Rehkitze laufe ich vorher durch die Flächen, was natürlich nur geht, da diese zusammen nur ungefähr 2-3 HA haben.....

    Einmal editiert, zuletzt von mammutle (24. Mai 2022 um 14:53) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von mammutle mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich muss mal sehen wann ich das nächste Mal dazu kommen, dann mache ich ein Foto und hoffe es damit besser darstellen zu können.

    Was die Tiere angeht - das fände ich auch sehr tragisch, allerdings ist bei uns - zumindest auf Rehe bezogen - die Gefahr nicht zu groß. Die Fläche ist keine 3 ha groß und an einer Seite grenzen überall Wohngrundstücke an, weswegen sich die Rehe sehr selten auf die Weiden wagen. Häufig sind dort ja auch 24h die Pferde drauf, und da gehen die Rehe soweit ich das beobachten konnte nur äußerst ungern hin. Zur Not ist es auch problemlos möglich den entsprechenden Bereich zu Fuß abzugehen, da wir ohnehin nie die ganze Fläche auf einmal mähen. Insofern hoffe ich, dass da traurige Überraschungen ausbleiben.

    Schlepper: Deutz D40.1S NF

    Hoflader: ST04E

  • Da gebe ich dir Recht, was ist deine Alternative?

    Da bleibt nur ein Doppelmessermähwerk. Führende Fachzeitschriften testen diese auch immer mal wieder: Ergebnis: die Technik ist ausgereift, aber sehr wartungsintensiv, was die Kosten pro Hektar im Vergleich zu einem Scheibenmähwerk deutlich nach oben schießen lässt. Zumindest im professionellen Bereich ist man damit völlig unwirtschaftlich unterwegs.

    Übrigens: Rehkitze oder kleinere Lebewesen sind von Doppelmessermähwerken (oder Fingerbalken) ähnlich gefährdet wie bei Scheiben- oder Trommelmähwerken. Eine signifikante Verbesserung gibt es jedoch im Bereich Insekten.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Danke für Deine Antwort. Wie ich jetzt auf anderen Bildern gesehen habe, darf der Anbaubock beim KM 166 in Arbeitsposition *nicht* senkrecht stehen, er ist deutlich nach hinten geneigt, da die Löcher für den Oberlenkerbolzen quasi in Verlängerungslaschen sind. Also korrigiere ich mich: Die Bolzenlöcher für den Oberlenker und die Unterlenkerbolzen sollten – bei Arbeitsstellung des Gerätes – wohl senkrecht in einer Ebene sein.

    Ein Foto sagt mehr als 1000 Worte. Mache doch mal ein paar übersichtliche Fotos und stelle die hier ein. Es hört sich von Dir an, wie wenn halt irgendwas vergurkt ist. Neigt sich der ganze Kram beim Einschwenken runter zur Seite?

    Grüße von Johannes

  • Hallo Ferdinand,

    das mit dem über den Boden schleifenden äusseren Teller kenne ich auch von meinem PZ 165 und dem 108er Fendt.

    Erstmal ist das ja nicht schlimm, da die Teller ohnehin beim Mähen aufliegen MÜSSEN, aber beim Klappen in Mähposition ist

    das schon lästig. Das Einstellen mit dem Oberlenker hilft hier kaum - soviel holst Du damit nicht raus.

    Das ist allein die Summe aller ausgeschlagenen und ausgewaschenen Lagerstellen am Heckhubwerk, Gerätebolzen,

    Kipp- und Drehpunkten vom Mähwerk.

    Das einzige, was Du versuchen kannst wäre, die Hubstrebe auf der Seite wo das Mähwerk hin klappt ganz kurz zu drehen.

    Bzw. die andere Seite ganz lang. Das könnte ggfs. etwas helfen.

    Dauerhaft lösen kannst Du das nur, wenn Du die Lagerstellen alle überarbeitest.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo Ferdinand,

    genau wie Jörg sagt. Rechte Hubstrebe kurz, linke Hubstrebe lang drehen. Wenn das immer noch nicht reicht, kannst du die rechte Hubstrebe in die hintere Bohrung am Unterlenker befestigen. Dann hebt der rechts etwas höher aus.

    Beste Grüße +Matthes+

  • Ich hab mal zwei Bilder angehängt, wie es sich verhält. Ich habe auch genauer aufgepasst und gemerkt, dass ab einem gewissen Punkt ca. bei der Hälfte des Ausklappens das ganze Mähwerk leicht nach rechts kippt, vermutlich wegen der angesprochenen ausgeleierten Lager.

    Ich muss mal testen ob ich die Hubstreben noch verstellen kann, das scheint mir alles ganz schön eingerostet da hinten. Und verstehe ich das richtig, dass das Mähwerk beim Mähen auf dem Boden aufliegen muss? Ich dachte immer es schwebt in einem gewissen Sicherheitsabstand darüber.

  • Die unteren Teller deines Mähwerks berühren den Boden, darum sind die auch nicht fest am Rest vom Mähteller sondern separat gelagert...
    Es gleitet auf den unteren Tellern über den Boden...

    Deine Hubarme würde ich gängig machen, Geduld und Oel, Fett helfen, damit du alles wieder einstellen kannst...

    Macht Sinn, seitliche Einstellung und Höhen sind wichtig, damit du die Maschinen schonst, die da dranhängen - und das Bulldogl.

    und ich würde doch behaupten, dass du durch den Oberlenker (kürzer gedreht) das gesamte Mähwerk höher bekommst...
    das kannst du z.B. auch mit einem guten Spanngurt testen, falls dein Oberlenker nicht mehr rein geht....
    also nur im Trockendock, nicht im Betrieb...


    ;)

  • ... Und beim mähen die Transportsicherung nach hinten klappen, damit sich das Mähwerk optimal dem Boden anpasst.

    Guter Hinweis! Ich hatte es zwar schon vermutet und aus verschiedenen Anleitungen so hergeleitet, aber es konkret zu wissen ist natürlich besser.

    Schlepper: Deutz D40.1S NF

    Hoflader: ST04E

  • Ich habe es jetzt geschafft das Mähwerk anzuhängen und so auszurichten, dass ich davon ausgehe, dass es vernünftig mähen sollte. Das einzige was jetzt noch nicht klappt, ist die Kupplung für die Zapfwelle. Ich vermute das ist so eine Art Kupplung, wo man zur Hälfte kuppelt um die Gänge zu schalten und bis zum Anschlag, um die Zapfwelle zu kuppeln. Stimmt das (siehe Bild)? Ich hab mir das mal von der Seite angeschaut, wenn man komplett durchtritt bewegt sich der Kupplungshebel, der nach hinten führt, kaum (wenige Grad, geschätzt). Das wird vermutlich der Hebel für die Kupplung der Zapfwelle sein? Kann man das unkompliziert reparieren oder behelfsmäßig anderweitig kuppeln, um das Mähwerk anzuschalten?

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