Welche Zapfwellendrehzahl für Bodenfräse?

  • Hallo,

    ich bin zur Zeit dabei die Bodenfräse für meinen Hummel A9J Knicklenker wieder herzurichten.
    Da die Welle sich nun wieder dreht (Getriebeöl bewirkt Wunder) könnte ich einen ersten Probelauf wagen. Leider habe ich aber keine Ahnung welche Zapfwellen Drezahl die richtige ist. Der Hummel hat 540 und 840 u/min zur Auswahl. Zur Fräse kann ich nicht viele Angaben machen. Der Hersteller ist mir nicht bekannt. Sie ist ca. 80 cm breit und hat 4 Hackreihen mit jeweils 4 Hackmessern.
    Habe in meinem Leben noch nie gefräst, bin euch daher für jeden Tipp dankbar.

    Grüße
    Dirk

  • Die meisten Geräte aus der Zeit laufen mit den 540.

    Mit einer langsameren Drehzahl kannst du nichts falsch machen. Das Bodenergebnis ist halt dann vielleicht nicht das erwünschte. Aber wenn dir das Ergebnis passt würde ich es lieber langsamer betreiben als zu schnell.Wirkt positiv auf Lebensdauer und Lagerbelastung.

    Hast du die Übersetzungwerte der Zahnräder? Oder kannst du an diesen das Verhältnis abschätzen?
    Dann könntest du das ausrechnen.
    Für moderne Forstmulcher (AHWI/FAE) und die Rodefräsen werden Schnittgeschwindigkeiten von 35-55 m/s gefahren.

    Zum Fräsen selbst würde ich etwas rumprobieren und die Geschwindigkeit und den Tiefe so einstellen, dass du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
    Für den Gemüsegarten fahre ich mit 3-4 km/h und gehe soweit runter wie möglich.

    Gruß vom Bodensee
    Ruffdrag87

    Ich habe einfach Spaß an Dingen, die fossile Brennstoffe verbrauchen!
    -Fendt Farmer 2D 1961
    -Eicher EKL 15/II 1957
    -Fahr D130 1957
    -Holder ED II 1955

  • ...

    Zitat

    werden Schnittgeschwindigkeiten von 35-55 m/s gefahren.


    Gemeint sind hier sicher [m/min]!

    Zitat

    Mit einer langsameren Drehzahl kannst du nichts falsch machen.....Wirkt positiv auf Lebensdauer und Lagerbelastung.

    Das stimmt leider gar nicht, denn wenn Du die volle Motorleistung bei 540 Zapfwellenumdrehungen überträgst, ist die Belastung für ALLES im Antriebsstrang HÖHER, als wenn Du mit 840 oder 1000 1/min fährst!

    Kann man sich aber auch selber ausrechnen und überprüfen:
    Md = 9550*P/n (P in kW, n in 1/min)

    Und wenn Du an der Gelenkwelle oder Antriebswelle noch soetwas wie eine Überlastkupplung / -sicherung haben solltest, dann ist es sehr wichtig, mit der vom Hersteller gewünschten Drehzahl zu fahren.


    Dirk: guck mal auf das Getriebe der Fräse, ob da ein Hersteller oder Typ verzeichnet ist.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Nein ich meine wirklich m/s.
    Ich habe viel mit diesen Mulchern zu tun... wir fahren tatsächlich diese Schnittgeschwindigkeiten... (Rotoraußendurchmesser)

    Da hast du recht, habe hier nur an die Drehzahlen gedacht.

    Gruß vom Bodensee
    Ruffdrag87

    Ich habe einfach Spaß an Dingen, die fossile Brennstoffe verbrauchen!
    -Fendt Farmer 2D 1961
    -Eicher EKL 15/II 1957
    -Fahr D130 1957
    -Holder ED II 1955

  • Hallo,

    erst mal Danke für eure Antworten.
    Das mit der Schnittgeschwindigkeit habe ich nicht ganz verstanden. Du willst doch nicht etwa sagen, das Du bis zu 55 Meter Land in der Sekunde fräst? Dann wärst Du ja mit 200 Sachen auf dem Acker unterwegs. Respekt!!!
    Das Übersetzungsverhältnis kenne ich jetzt nicht, würde jetzt so aus der Erinnerung behaupten, eine Zapfwellenumdrehung macht eine Rotor Umdrehung. Kann aber auch etwas weniger sein.
    Eine Überlastkupplung hat die Fräse nicht. Sie besteht nur aus einem Zapfwellenstummel, Getriebe und Welle mit den Fräsmessern sowie einem Gehäuse außenrum.
    Leider sind mir bisher keinerlei Beschriftungen (Firmenschilder, Firmenlogo oder Gusszeichen) aufgefallen. Es sind lediglich noch Fragmente eines Aufklebers vorhanden. Von dem kann ich entnehmen (Bild), das die Fräse wohl mal für einen Einachser gedacht oder zumindes nutzbar war.
    Die ursprüngliche Farbe war wohl mal grün.
    Die Bauzeit schätze ich auf Anfang der 60iger Jahre.

    Grüße
    Dirk

  • Dann solltest du dir eine Gelenkwelle mit Rutsch- oder Reibkupplung besorgen, damit du eine Überlastsicherung hast.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Zitat von Ackergaul

    Hallo,

    erst mal Danke für eure Antworten.
    Das mit der Schnittgeschwindigkeit habe ich nicht ganz verstanden. Du willst doch nicht etwa sagen, das Du bis zu 55 Meter Land in der Sekunde fräst? Dann wärst Du ja mit 200 Sachen auf dem Acker unterwegs. Respekt!!!

    Die 55m/s beziehen sich auf die Umfangsgeschwindigkeit der Häckselmesser.

    Eine Häckselmesser mit Gesamtdurchmesser (Welle + 2mal Messer) von 300mm würde sich also mit 58 Umdrehungen/s oder 3500/Minute drehen.

    Die Fahrgeschwindigkeit ist wie oben geschrieben ca. 3-4km/h

    MfG

    Christoph

  • Hallo Dirk

    Die kleinere Zapfwellengeräte sind für die Normdrehzahl 540U/min ausgelegt.
    Und wenn du die Fräse dan mit 840U/min betreibst führt das früher oder später zur Überlast würde ich nicht machen.
    Dies sogenannter Sparzapwellen machen z.B. bei einer Feldspritze oder Holzspalter Sinn wo kein hohen Motorleistungen zu übertragen sind. Sondern nur die Drehzahl mit gedrosselter Motordrehzahl erreicht werden soll.
    Mein Güldner G30hat auch eine 1000er Zapfwelle und am Traktometer ist auch ein Markierung bei welcher diese 540 U/Min hat um damit solche Geräte anzutreiben.
    Nur hat der Motor bei gerdosselter Drehzahl nicht wirklich auch die volle Leistung welche man für die Fräse braucht.

    m.f.G.ihcpower

  • ich habe einen Einachser mit Fräse. die Zapfwelle ist mit 600 U/min angegeben. Die Fräse ist wie hier im Forum schon erwähnt mit 4 Hackmesserreihen versehen und hat eine Arbeitsbreite von 60 cm. Wenn ich fräse, muß ich für entsprechendes Fräsergebnis im 1. Gang fahren, sonst wird es zu grob. Der Motor (Diesel) läuft dann mit ca. 3600 U/min und hat 6PS (5,5 SAEPS), alles Herstellerangaben, also gemessen habe ich das nicht. Dabei stelle ich die Tiefenführung so tief wie möglich; der Motor scheint auf Vollast zu regeln :musik: ohne Gehörschutz wird es schon unangenehm laut; das Fräsgetriebe wird dabei warm; es wird mit speziellem Getriebefließfett geschmiert und soll jährlich gewechselt werden. Da ich aber nicht viel zu fräsen habe, mache ich das lediglich alle 2 - 3 Jahre und gebe stattdessen dem frischen Getriebefett noch Liqui Moli Additiv hinzu. Die Fräse ist nur für bereits vorbearbeiteten Boden geeignet, also gepflügt sollte schon sein. Die Fräse arbeitet sich nicht von selbst hinein wie eine Motorhacke. Große Steinbrocken mag so eine Fräse natürlich auch nicht. Hoffe, daß ich damit helfen konnte.

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