Bergung einer Raupe

  • ich habe jetzt mal ein paar Skizzen gemacht, um zu verdeutlichen, wie ich mir in meinem Spatzenhirn das Anlupfen der Raupe vorstelle.

    Also kein klassisches direktes Ziehen, denn in diversen Bergungsvideos hab ich gesehen, dass man da wirklich infernalische Kräfte braucht, denn ein totales Freigraben bis zum Ufer wird sehr schwer sein, also müsste man wie in den Videos, das Ding durch den Boden pflügen. Das wird von Hand mit den Sandankern bestimmt sehr schwierig. Daher die unkonventionelle Hochkipp-Idee mit anschliessendem Ablassen auf irgendeine Achse. Bitte nicht mit der Mikrometerschraube drangehen und meckern, dass die Achse 5mm mehr nach links oder rechts muss und dass der Kippwinkel 2,3456 Grad steiler soll. Das ist nur eine Prinzipdarstellung. An dem Gesamtprinzip darf natürlich herumkritisiert werden, dafür steht es ja hier zur Diskussion.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

  • Hallo,

    hast du mal überlegt die Raupe mit Hebekissen wie die von der Feuerwehr anzuheben und im Anschluss auf eine Art Kufen, Balken, dicke Bretter zu stellen und wie einen Schlitten zu ziehen. Wenn die Raupe auf Kufen oder ähnliche mal steht ist deine Reibung wesentlich geringer und du könntest die mit wesentlich weniger Kraft mit den Winden ziehen. Die Anker müssen auch nicht so groß dimensioniert werden und die Manöverschäden in der Sandgrube halten sich auch in Grenzen.

    Gruß Markus

    Bautz-Johnnyfahrer


    Bautz AS 120B (1955)
    Bautz AS 120D (1959)
    John Deere 1042 (1985)
    John Deere 940 S (1981)
    John Deere 3210 (1998)
    Merlo 26.6 LPT (2003)

  • Meine Vorgehensweise wäre:

    - Raupe freilegen (Ja, den Schlamm um die Raupe herum abtragen, das ist eine Scheißarbeit)

    - einen Art Schlitten vorne unterhalb der Ketten der Raupe platzieren

    - Raupe mit 12t Greifzug auf den Schlitten ziehen, ggf mit Hebekissen einseitig anlupfen, dass es leichter auf den Schlitten geht. Mehr Zugkraft würde ich nicht aufbringen, die Raupe gibts sonst ggf. nach.

    - Schlitten mit samt der Raupe ins trockene ziehen.

    Das lupfen mit dem Hebekissen hätte auch den Vorteil, dass das einsinken/ansaugen unterbrochen wird.


    Verankerung:
    Je nach den örtlichen Gegebenheiten und der Entfernung zur befestigten/befahrbaren Straße.


    Eine ganz große Bitte hätte ich noch: Bitte viele Bilder machen und davon berichten :)

    MfG

    Christoph

  • Bautz-Johnnyfahrer: Ja, das wäre eine Idee. Ich muss nur die Hebekissen drunterbekommen. Da habe ich gedanklich noch Probleme, wie ich das schaffen könnte. Ansonsten ist das natürlich ideal, auch in Verbindung mit einer Schleppe, Kufen etc.

    wink:

    Schlamm bzw. Sand abtragen: check!

    Schlitten vorne drunter: check!

    per Greifzug ( der fetteste den ich gefunden habe, kann 5,4 t - weisst du da mehr?) auf den Schlitten ziehen finde ich nicht so einfach,weil ich nach meinen Erfahrungen davon ausgehe, dass die Raupe den Schlitten wegschiebt. Ohne Anheben UND Schlittenfixierung, stelle ich mir das im Moment noch sehr schwierig vor.

    Wenn auf Schlitten, dann drauf ziehen: check!

    Und die Verankerung ist der Grund, warum ich den Thread hier eröffnet habe. Darum geht es im Wesentlichen: wie realisiere ich Sandanker,die genug Zugkraft aufnehmen können. Wenn ich das weiss, kann man mit entsprechen vielen Ankern skalieren.

    Danke für Eure Beiträge! Jede Idee hilft, selbst wenn sie dann zu was anderem führt.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

    • Offizieller Beitrag

    - Raupe mit 12t Greifzug auf den Schlitten ziehen, ggf mit Hebekissen einseitig anlupfen, dass es leichter auf den Schlitten geht. Mehr Zugkraft würde ich nicht aufbringen, die Raupe gibts sonst ggf. nach.

    Dann kannst du das auch gleich bleiben lassen. Klar ist schon, dass der Anschlagpunkt das aushalten muss. Aber 12t ist Spielkram, wie meine Videos eine Seite zuvor zeigen.

    Bautz-Johnnyfahrer: Ja, das wäre eine Idee. Ich muss nur die Hebekissen drunterbekommen. Da habe ich gedanklich noch Probleme, wie ich das schaffen könnte. Ansonsten ist das natürlich ideal, auch in Verbindung mit einer Schleppe, Kufen etc.

    Denk mal an einen großen Wasserball auf dem Wasser, auf den du dich setzen oder legen möchtest. Hörst du es schon platschen? Du wirst den Ball länger von unterhalb der Wasseroberfläche sehen als dass du stabil darauf liegst. Thema Schwerpunkt usw...

    Die Hebekissen für Wasserspiele haben Anschlagpunkte rundum. Wenn, muss die Raupe unter ihnen hängen. Sofern die Wassertiefe das zulässt. Der notwendige Auftrieb für das Reingewicht der Raupe lässt sich auch ganz leicht ausrechnen, den Auftrieb der Tragekissen ebenfalls. Dazu noch einige Tonnen nassen Sand, der überall drin sitzt...

    Guck dir mal handelsübliche Planierraupen aus den 1950er Jahren an, was für ein Volumen dort in den Laufwerken, auf dem Fahrerstand und in den Zwischenräumen frei ist. Dann geh ins Kieswerk und lass dir das winzige Volumen einer Tonne lagerfeuchten Kieses zeigen. Das ganze dann gedanklich auf deine Problemstellung anwenden, bedenken dass es mit Wasser getränkter Kies ist und nicht nur lagerfeucht, dann staunen...

    Dutzende Tonnen Hubkraft und dutzende Tonnen Zugkraft, darunter brauchst du nicht anfangen!

  • Zumindest in Bezug auf den letzten Absatz irrt GTfan: Das spezifische Gewicht von Sand ist 1,32. Das heißt, unter Wasser wiegt 1 Kubikmeter Sand nur etwas über 300 kg. Da helfen auch keine kernigen Worte.

    Das ganze ist reine lineare Physik. Die Situation in dem Video wird "männlich" mit roher Gewalt gelöst. Und nur, weil dort die Männer 25 Bagger und Traktoren herbeizitieren, heißt das nicht, dass an jedem Stahlseil 70 Tonnen zu ziehen waren.

    Wenn der Bagger dort, der übrigens in einem Schlammloch versank, X Tonnen wog, dann bedarf es gemäß dem Schwerkraftgesetz kaum mehr, um ihn senkrecht aus dem Loch zu heben - mit Geduld. Denn Schlamm und Sand fließen.

    Nur am Rande: Als wir unsere Zisterne seinerzeit unter der Terasse vergruben, wurde uns geraten, sie den Winter über mit Wasser zu füllen: Auch im Erdreich entwickelt eine leere Zisterne von 2 Kubikmeter einen Auftrieb von 2000 kg.


    Danke

    Johannes

  • Hier mal 2 Videos die ich letztes Jahr ebenso ca. zu dieser Zeit im Netz fand.

    Anschauen und genießen, besonders für die Popcorn Fraktion.

    Hier ist natürlich Maschinelle Kraft angewandt, Beeindruckend finde ich aber trotzdem das dieses mit m.M. nach relativ kleinen Maschinen und Seilen bewerkstelligt wurde, wenn man die Tiefe der im Erdreich versunkenen Maschinen beachtet.

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    Trotzdem wird dein Unterfangen gewiss nicht einfach wenn ich Bedenke welchen Zug Kraftaufwand ich benötige um alleine 2 voll Beladene 18T Anhänger von einem leicht Nassen Acker ziehen will.

    Das Gewicht ist die eine Sache, bedenke den Reibungswiderstand der ganzen Geschichte der nicht gering sein wird.

    Wie schon gesagt wird hier lange Geduld gefragt sein, z.b. Jeden Tag ein Stück mehr "ziehen".

    Zu deine Kipp Theorie, keine Schlechte Idee, ich gehe aber davon aus dass die Raupe am Kipp punkt noch weiter im Sand einsinken wird.

    Der "Pfeiler" zum Kippen bräuchte eine möglichst große Auflagefläche im Sand sonst gräbt sich dieser nur ein, oder man benutz die Raupe, diese wird dann jedoch noch weiter nach unten gedrückt.

    Sind die Antriebsketten der Raupe oberhalb noch zugänglich und Intakt? evtl wäre eine Möglichkeit den Seilzug oben an der Kette an zu bringen und zu ziehen. Vorausgesetzt der Antrieb dreht sich noch könnte man so evt. die Drehbewegung der Ketten beim Ziehen zum vorteil nutzen.

    mfg

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der Bagger dort, der übrigens in einem Schlammloch versank, X Tonnen wog, dann bedarf es gemäß dem Schwerkraftgesetz kaum mehr, um ihn senkrecht aus dem Loch zu heben - mit Geduld. Denn Schlamm und Sand fließen.

    Nur am Rande: Als wir unsere Zisterne seinerzeit unter der Terasse vergruben, wurde uns geraten, sie den Winter über mit Wasser zu füllen: Auch im Erdreich entwickelt eine leere Zisterne von 2 Kubikmeter einen Auftrieb von 2000 kg.

    Dann berücksichtige neben dem Schwerkraftgesetz auch die Viskosität. Wenn du ziehst, ziehst du ihn durch äußerst viskose Masse, dementsprechend hoch ist der Widerstand. Und der wiederum hat nichts mit dem Gewicht, sondern ganz viel mit dem Strömungswiderstand zu tun. Von einer Schrankwand zu sprechen ist in dem Zusammenhang vermutlich noch geschönt.

    Heben ist zudem bei dem schlammigen Loch ein lustiger Gedanke, jeder Kran verneigt sich davor.

    Die Zisterne wäre schließlich auch nicht wie ein Korken innerhalb weniger Stunden aufgeploppt.

  • GTFan: Danke für Deine Einschätzung. Das ist sehr hilfreich, denn Du hast, recht, man darf sich nicht verschätzen. Das mit den Hebekissen ist ein Problem. Bei geringer Wassertiefe ist dranhängen fast unmöglich. Grossflächig drunter zwischen den Ketten könnte Losbrechen erreichen, aber erstmal drunterkriegen. Wie vorher schon gesagt und auch Deine Nachredner sagen: Das mit dem geradlinigen Ziehen halte ich auch für sehr schwierig. Man sieht das an den Videos sehr gut. Darum auch meine Idee mit der Hochkipptraverse. Meine Hebekraft ist im Verhältnis zur Zugkraft hoch und, wenn einmal angelupt ist, kann ich was drunterlegen. Was spricht gegen diese Idee? Zusätzliches Sandgewicht wurde ja auch diskutiert. Ist nicht von der Hand zu weisen, wird aber "den Kohl nicht fett" machen. Denn das Wasser was im Sand/Kies sitzt, wiegt unter Wasser nix extra. Das ist einfach so. Das Gute ist, dass kernige Worte nix wiegen. Egal ob im Wasser oder an Land. Den Sand selber man einfach einkalkulieren, wenn man kann ist natürlich sehr vernünftig. Beim Abtransport ist das durchaus relevant, denn da wiegt jede Schippe Sand und jeder Eimer Wasser. Und was man entfernen kann, sollte man auch. Da ich den Typ nicht kenne, kenne ich auch kein tatsächliches Gewicht. Meine Gewichtsangabe ist eine reine Annahme. Bei der bleibt es auch, denn es macht keinen Sinn eine Tonne hin oder her zu diskutieren ohne dass man weiss, wovon man redet. Es bleibt geraten.

    jweitzel: Das sehe ich wie Du. Wenn man gerade durch den Dreck pflügt hat man einen enormen Widerstand. Siehe einen "leichten" Pflug, den ein Traktor durch den Acker zieht. Ganz schön viel Zugkraft erforderlich. Lege ich den Pflug auf eine Schleppe oder hebe ihn "nur" hoch dann sind die Kräfte um ein vielfaches geringer. Es geht darum, die benötigten Kräfte zu minimieren. Die Russen machen das wie immer: einfach dran reissen und wenns abreisst, einfach noch stärker reissen. Vielleicht reisst es dann noch schneller ab... Aber: die Jungs bekommen das raus, dass muss man ihnen lassen. Das mit Deiner Zisterne kenne ich, nur umgekehrt. Ich hab im Sommer für jemanden ne Grube gebaggert und 2000l Kunststoffbehälter als Abwasserauffang eingegraben. Ich wollte die im Erdreich verankern und mit Betongewichten sichern, weil der Grundwasserspiegel im Winter sehr hoch kommt. Der gute Mann wollte aber nicht und so ist es gekommen wie es kommen musste: Beim ersten Mal abpumpen kamen jetzt die Behälter aus dem Boden geploppt, zwar nicht schlagartig , aber als es soweit war doch recht zügig. Ein dummes Gesicht gabs dann natürlich. Jetzt liegen willenlos irgendwelche Betondrempel drauf und drücken das Ding wieder schief in den Boden. Sehr gut....

    ichne: wirklich beendruckend. Aber so ist es eben, wenn man einfach nur zieht. Da braucht es wahnsinnskraft. Darum bin ich bei der Kipptheorie. Du merkst sehr richtig an, dass man dem Kippbaum eine gute Auflage gönnen muss. Tatsächlich es es möglich, dass der Drehpunkt der Raupe einsinkt. Wenn man da was unterlegen könnte, wäre dieser Effekt vielleicht zu verringern. Ich weiss aber nicht ob ich da was drunter kriege. Vielleicht ein kleines Stück, was auch schon helfen würde. Ich gehe davon aus, dass die Kettenoberseite zugänglich ist. Ob die Ketten aber frei drehen, diese unbeschädigt sind, ob ein Gang drin ist usw. weiss ich nicht. Wenn die Drehen würden, wäre das natürlich insofern toll, als dass ich eine Zugbewegung direkt in eine übersetze Rollbewegung umsetzen könnte. Immer noch hoher Widerstand gegen den Sand aber wenn man vorne ein genügen langes Stück weggräbt, denn würde das Ding vielleicht sogar auf die so geschaffene Rampe fahren. Ist aber sehr schwer abzuschätzen, ob das rollt. Wenn nicht, dann hilft diese Vorgehensweise wenig und wenn man darauf gesetzt hat, ist man am Arsch. Trotzdem Danke, ein sehr interessanter Ansatzpunkt!

    JA, GtFan, darum ist durch die Mocke ziehen nicht so gut. Insbesondere durch Sand zieht man nix. Bei dem weichen Russenschlamm ist das was anderes. Immer noch schlimm aber das Zeug ist sehr weich. Wir haben aber Sand, darum lieber ankippen. Beim Ziehen, da bin ich bei Euch, werde ich die Kraft nicht aufbringen können.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

  • Moin,

    ich denke, Du wirst nicht umhin kommen und Dir eine Badehose anzuziehen und das Objekt etwas genauer anzuschauen. Dann wäre als erstes das Modell und das Gewicht bekannt. Und ich denke, wie oben schon beschrieben, ohne schweres Gerät geht es nicht.

    Aber mal dazu eine andere Frage: wie ist die Raupe dahin gekommen? Ergo müsste es dorthin doch eine Zufahrt geben.

    Kannst Du auch Fotos einstellen?

    Grüße

    Uwe

  • Aber mal dazu eine andere Frage: wie ist die Raupe dahin gekommen? Ergo müsste es dorthin doch eine Zufahrt geben.

    Kannst Du auch Fotos einstellen

    Das ist vermutlich recht einfach: hingefahren. Alte Steinbrüche laufen oft voll Wasser.

    Die Zufahrt kann inzwischen durchaus rückgebaut worden sein.

    MfG

    Christoph

  • Ein Bild der Situation wäre schon wirklich interessant.

    Wenn man über die Idee mit "anheben" philosophiert ... also die "Vorrichtung" an sich, die Stützpunkte dafür, das erwähnte Unterbaumaterial xy.

    Der ganze Spaß muss dann ja auch durch die Prärie händisch an den Ort des Geschehens.

    Ich weiß der Fragesteller will es nicht hören ... aber was ist der Hintergrund der "nicht befahren" Thematik.

    Ist das ein Spaß ala´... "ich schenk dir den Schrott der Sandgrube wenn du das unmögliche schaffst"?

    Auch im Eingangspost... wenn das gute Stück geborgen wäre, sollte es auf eine Achse oder Trailer/Tieflader etc. um dann wiederum das Transportmittel via Muskelkraft zu bewegen :D

    So oder so ... es macht keinen Sinn kein Bergefahrzeug zu verwenden da irgendwas immer einen Flurschaden verursachen wird und auch irgendeine Form von "Weg" erstellt werden muss.

    Ansonsten sinniert man hier nur über Möglichkeiten die meiner Meinung aufgrund des enormen Aufwandes, der hohen Anstrengungen und vermutlich auch der Kosten wegen wohl kaum realisiert werden ... wenn ich mich irre, freue ich mich sehr auf nen Bericht über die Aktion und ziehe meinen Hut ;)

    Ich glaub die Amis haben was mit zwei Rotoren, nennt sich Chinook ... der sollte gut was anheben können ... passt genau zu der ganzen Aktion, spart enorm Aufwand, kostet halt bissl mehr.

  • Uwestaktor: das wird nicht die Badehose sondern der Trockentauchanzug. Aber Du hast natürlich völlig recht, genauer anschauen ist Pflicht. Das hindert mich aber nicht daran, vorher die Sandankerfrage bis zum St.Nimmerlein zu diskutieren, bzw. bis ich brauchbare Ansätze habe, mit denen ich auch schonmal Versuche machen kann. Das Wissen was man dabei gewinnt, ist sehr wertvoll und selbst, wenn die Bergung am Ende nicht gemacht werden kann, dann hat man viel gelernt. Daher ist mir der genaue Typ usw. erstmal zweitrangig. Wenn das dann ermittelt ist, kann ich skalieren. Das ist die ganze Idee dahinter: Ein funktionierendes Ankersystem zu haben. Wenn man mehr Kraft braucht, dann gibts eben entsprechend mehr Anker. Das ist viel einfacher, also festzustellen, dass man eine größere Maschine bräuchte, wenns nicht klappt. Aber da eh kein Maschineneinsatz möglich ist, beleiben wir ohnehin bei den Ankern. Fotos siehe irgendein Post vorher. Das ist das einzige, dass es im Moment gibt bzw. das ich im Moment habe. Wenn es mehr gibt, dann poste ich auch welche. Es gibt eine Zufahrt aber die ist vom Liegeort eben zu weit entfernt um, die direkt nutzen zu können. Hilf einfach nix. Das ist als gegebene Randbedingung anzusehen. Ich kann leider keine Zufahrt hindiskutieren. Ausserdem kann das durchaus sein, dass es früher da andere Wege gab oder so. Sind aber nicht mehr da, also irrelevant.

    Ja Fendtman , der Raffel muss von Hand dahin gezerrt werden. Darum sind auch cluster aus vielen Ankern, vielen Rollen, Zügen, Winden was weiss ich einzeln einfacher dahinzutragen, als riesen schwere Maschinenteile. Ich darf nicht mit Maschinen drauffahren, damit ist alles gesagt, was man dazu wissen muss. Aber das ist ja auch das interessante. Ich glaube, wenn ich das Ding mit einem grossen Bager rausrupfen dürfte, würd ich das vermutlich gar nicht machen. Das wäre zwar auch eine Herausforderung, aber keine besondere. Ich find es interessant, das von Hand zu schaffen. Mir ist klar, dass manche das nicht verstehen wollen, aber das nehme ich einfach hin. Ich muss ja auch nicht alles verstehen, was andere warum machen. Das Transportmittel wird auch mit Muskelkraft bewegt aber selbstverständlich auch mit Ankern und Zügen. Solange bis man da ist, wo ein Aufladen auf ein straßenverkehrstaugliches Transportmittel, sprich LKW, möglich ist. Dauert, aber führt zum Ziel. Bergefahrzeug wird es keins geben. Dass es keinen Sinn macht, spielt keine Rolle. Wenn mir jemand sagt, diese oder jene Anker- oder Windenkonstruktion macht keinen Sinn und gibt Verbesserungsvorschläge, dann ist das natürlich sehr interessant.

    Ach was, ich ruf bei den Russen an, die haben noch viel bessere Helikopter. Ist aber auch zu einfach, gäbe aber schöne Bilder und wäre somit auch ne Alternative. Dann kommt aber ein Filmteam mit....

    Zurück zu den Ankern. Zu dem ob und wenn und aber und warum und warum nicht, ist genug gesagt. Es geht nur um technische Lösungen. Um das warum muss sich niemand den Kopf zerbrechen.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

  • Besteht denn eine Möglichkeit die Raupe trocken zu legen? Also eine Art Damm (wie schon vorher gesagt) zu bauen, oder macht dieses zu viel Aufwand?

    Mit dem Abgepumpten Wasser, (ob mit oder ohne Damm für die Trockenlegung) kann man auf alle fälle ein Schönes Gegengewicht zum ziehen Bilden.

    Eine Möglichkeit wäre z.b. 1000L Behälter aus Stahl zu nehmen an welche man noch Art Pfähle/Anker anbringt.

    Diese gibt es Relativ Kostengünstig, oder sogar beim besagte THW fragen.

    Mit paar Leuten relativ einfach zu bewegen, sind diese mit dem Wasser aus der Kuhle gefüllt bilden sie schon einen schönen Zug punkt von mindestens einer Tonne, wenn man das Gewicht und die Reibung der je nach Größe angebrachten Anker betrachtet theoretisch noch deutlich mehr.

  • trockenlegen, wäre tatsächlich ausgesprochen aufwändig. Da müsste man schon Spundwände setzen und das wäre von Hand sehr schwierig. Aber die Fässer an sich als Anker mit Wasser aus dem Baggersee zu füllen wäre nicht schlecht. Ist zwar nicht so schwer wie Sand aber dafür sehr einfach rein und wieder rauszubekommen. Tauchpumpe mir Kabel zu einem Generator wäre nutzbar. Sind zwar gross die Dinger aber da müsste man drüber Nachdenken.

    Danke für diese Idee!

    ... und grausig gutzt der Goltz...

  • Moin Norbert,

    oh, klasse. Das sind ja so Anker wie sie in den Weinbergen benutzt werden aber in einer Ausführung, die ich noch nicht kannte. Eben mit zwei Gewindestücken drauf. Sehr interessant. Danke für den Link! Ich muss man sehen, was die kosten und was die können. Könnte ich sogar selber herstellen aber je nachdem lohnt das gar nicht und fertig kaufen ist der bessere Weg. Ich hab da mal angefragt.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

    Einmal editiert, zuletzt von murksburger (23. Oktober 2019 um 14:36)

  • "Es geht um die Schönheit der Aktion.".., schöner Satz für ein echt außergewöhnliches Projekt!!

    Es wird hier viel über das eigentliche Bergen sinniert... ich würde mir erstmal die größeren Gedanken darum machen, wie ich die Raupe stabilisiere und daran hindere, weiter einzusacken, wenn "Bewegung" in die Sache kommt!

    Ich hatte direkt mich als Kind vor Augen, wie ich in Gummistiefeln am Rand eines kleinen Teichs in unserer damaligen Sandkaute rumgeturnt bin. Je näher ich ans Wasser kam, umso tiefer sackte ich ein und nicht weit von der Wasserkante war´s das dann mit den Gummistiefeln. Wenn man den erforderlichen Kraftaufwand, ein paar Gummistiefel aus dem Schlick zu ziehen mal auf zwei waschechte, halb im Sand versunkene Raupenketten hochrechnet, würde ich mich glaube ich von dem Prinzip des "Ankippens" verabschieden. Auch bei einem hohen Aufwand zur Absicherung des "Druckstabs" gegen das Einsinken, wird dieser das trotzdem tun, bevor sich bei der Raupe etwas bewegt. Ich denke, das Prinzip "horizontaler Zug + Zeit + Nachspannen" wird einfacher umzusetzen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei Deinem Plan und hoffe, Du berichtest hier irgendwann von der erfolgten Umsetzung! :thumbs:

    '57er Eicher ED13/I

    '59er Porsche-Diesel Standard 218 V

    '63er Mercedes-Benz Unimog 411.120

    Einmal editiert, zuletzt von Hessmann (23. Oktober 2019 um 15:23)

  • Hessmann, danke für Deine ermunternden Worte. Du hast Recht, das Erlebnis mit den Gummistiefeln, das schon jeder hatte, ist tatsächlich ein Schreckgespenst. Aber gerade darum favorisiere ich das Ankippen, denn ich verspreche mir eine Art Abschäleffekt. Vergleich das mal mit dem Lösen eines Aufklebers. Und jeder, der das Gummistiefelproblem schon mal hatte, wird auch zu berichten wissen, dass, wenn man anstatt zu versuchen den Stiefel senkrecht nach oben zu ziehen - wobei der Stiefe oder der Stiefel mit Fuss da bleibt, wo er ist - , zu versuchen den Stiefel nach vorne oder hinten aus dem Matsch zu kippen, das sofort deutlich besser geht. Natürlich hat Du auch Recht, dass die reinen Scherkräfte im Sand geringer sein werden als die Gegenkräfte zum senkrechten Zug. Aber ich sehe das Problem dabei eher, dass die Schwierigkeiten erst anfangen, sobald sich die Raupe bewegt und sich in den Sand pflügt. Dieser Effekt hängt auch stark vom Zugwinkel ab. Die Videos, in denen das deutlich zu sehen ist, zeigen alle recht ungünstige Zugwinkel. Kann man von einem stark erhöhten Punkt aus ziehen, dann hat man einen ordentlichen Kraftvektor nach schräg oben, was das Pflügen eher in ein "auf dem Schlamm gleiten" verwandelt.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

  • Aus den vielen Hinweisen die ich bekommen habe und aus eigenen Recherchen habe ich mal eine Variante einer möglichen Anordnung von Sandankern skizziert. Das basiert auf dem in den USA vielfach erwähnten picket anchor 1-1-1. Hierbei wird die Kippbewegung des vordersten Ankers, die durch den Zug erzeugt wird, durch Abspannen des Ankeroberteils gegen den Fuss eines dahinter angeordneten Ankers abgefangen usw. Das Prinzip ähnelt dem System, dass die deutschen Feuerwehren benutzen in gewisser Weise, verzichtet aber auf die Stahlschiene auf dem Boden. Mit scheint es daher flexibler im Aufbau und einfacher zu fertigen zu sein. Wer mag, darf gerne Kritikpunkte daran äussern. Selbstverständlich muss da ein Test gemacht werden, der zeigt, wie die tatsächlichen Tagkräfte im Sand sind.

    ... und grausig gutzt der Goltz...

    Einmal editiert, zuletzt von murksburger (24. Oktober 2019 um 16:05)

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