Ölfilterumbau, Wechsel Einbereichsöl auf Mehrbereichsöl

  • Hallo zusammen


    Ich habe ja bereits einen EM 200. Dieser wurde aber schon damals auf Mehrbereichsöl umgestellt, zudem gibt es von Eicher ja auch eine Freigabe. Verbaut ist hier eine Ölfilterpatrone mit Adapterplatte (Wechselfilter).


    Hintergrundinfo :

    Der Hauptdarsteller ist ein alter Schlüter AS 15. Baujahr 1953.

    Er hat einen verbauten Spaltfilter. Der Traktor wurde vor zwei Jahren auseinander genommen (Motor etc.). Pleuellager, Laufbuchse, Kolben alles überprüft und gereinigt.

    Eingefüllt wurde damals ein Einbereichsöl 20W20. Öldruck kalt 3.5 bar. Warm 2 bis 2.5 bar. Nach dem wieder Zusammenbau.


    Zu meinen Fragen:

    Ist der Öldruck im warmen Zustand i.O. ? wenn ich meinen Eicher anschaue mit 3.000 Stunden ist der bei 4 bar warm wie kalt. (Neues Manometer)

    Der Ölwechsel erfolgt bei mir innerhalb max. 200 Stunden (wenn nichs sogar 150 oder weniger) spätestens alle zwei Jahre (TÜV).

    Ist es hier sinnvoll auf ein Mehrbereichsöl umzusteigen, mit der Umrüstung auf eine Filterpatrone ?

    Oder weiterhin bei dem Einbereichsöl zu bleiben und den Spaltfilter eben öfters reinigen ?

    Kann man das SAE 20 auch im Sommer fahren ? oder muss man den Wechsel zwischen SAE 30 und 20 durchführen ?


    Danke euch

    Gruss

    Mo

  • Hallo Ri

    zu deinen Fragen ob Einbereich oder Mehrbereichsöl

    Der Wechsel auf mineralisches Mehrbereichsöl wird keine Probleme bereiten

    Motoren die von wenig legierten Öl auf HD Öl umgestellt wurden waren vorsichtshalber innen zu reinigen

    Öle für Vorkriegsmotore hatten keine Reinigungsadditive

    HD Öle schon

    wenn bei einer Motorreperatur Semi Lager verwendet wurden ist ein moderner Ölfilter Pflicht (diese Lager haben keine weiche Laufschicht )

    ist der Motor sauber und wird das Öl öfter gewechselt kann kann auch ein Spaltfilter bleiben

    mit einem modernen Filter steigt die Lebenserwartung schon

    zu den Öldruckwerten

    bei Leerlaufdrehzahl oder Höchstdrehzahl abgelesen

    warm im Leerlauf ca 0,7 bar bei Drehzahl ca 3 Bar bei warmen Motor sind noch unbedenklich

    einfach beim Ölfilterservice den Schlamm im Filter auf Späne kontrollieren

    bei plötzlicher Öldruckveränderung besser nachsehen was los ist


    Gruß Martin

  • Moin,

    Eingefüllt wurde damals ein Einbereichsöl 20W20.

    Ähm... Du weisst schon, dass 20W20 ein Mehrbereichsöl ist? Deswegen verstehe ich deine Frage nicht. Fahr das Ding mit 15W40 und gut ist.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Moin moin,


    der Wechsel auf ein Mehrbereichsöl bietet sich bei allen Nachkriegsfahrzeugen nahezu immer an. Ganz unabhängig von der Filterausstattung.


    Reinigende Additive sind in den Motorölen seit Mitte der 1950er absoluter Standard. Egal ob nun Ein- oder Mehrbereichsöl. Dein Schlepper hat das also quasi sein gesamtes Arbeitsleben schon erhalten. Mit dem bisherigen Filter ist der Schlepper immerhin schon 70 Jahre alt geworden, und das bei zwischenzeitlich sicherlich schlechterer Pflege als heutzutage. Das Bessere ist natürlich stets des Guten Feind, ein moderner Filter wird niemals schaden, hab ich bei dem Schlepper mit der höchsten Laufleistung hier auch nachgerüstet.


    Wirklicher Dreck entsteht im Motor nicht mehr, seit schwefelfreie Kraftstoffe Standard sind. Die heutige schwarze Suppe beim Ölwechsel ist im Vergleich zu früher harmlos. Und deine Wechselintervalle sind ja auch sehr gründlich.

    Den Öldruck solltest du so oder so immer im Auge behalten, solange Werte von über 1 bar erreicht werden ist alles im Lot. Viele Motoren laufen auch mit wesentlich weniger Öldruck im Standgas noch viele Jahre .

    wenn bei einer Motorreperatur Semi Lager verwendet wurden ist ein moderner Ölfilter Pflicht (diese Lager haben keine weiche Laufschicht )

    Mir ist kein Nachkriegsmotor mit gegossenen Pleuellagerschalen im Schlepperbereich bekannt. Und gerade die auswechselbaren Halbschalen bestehen häufig aus mehreren Schichten, hart und weich.


    Du kannst es natürlich eher anders herum ausdrücken: Ölfilter kamen überhaupt erst nach dem Krieg auf, selbst wenn es anfangs "nur" Spaltfilter waren. Vor dem Krieg gabs nur Ansaugsiebe unter der Ölpumpe...


    MfG

    Fabian

  • Gibt es in diesem Zusammenhang (Umbau von Spalt- auf Patronenfilter) eigentlich auch noch andere Anbieter

    ausser Herrn XXX bekannt? Mit seiner Preisgestaltung kommt ich persönlich nicht parat.


    Gruß, Jörg.

    Der hier erwähnte Händlers darf in unserem Forum namentlich nicht genannt werden.

    /Admin

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Moin,

    Ähm... Du weisst schon, dass 20W20 ein Mehrbereichsöl ist? Deswegen verstehe ich deine Frage nicht. Fahr das Ding mit 15W40 und gut ist.

    Oder vielleicht ein mineralisches 20W50 ?

    Nicht, dass ein 15W40 zu dünnflüssig ist, wenn in der Ba ein 20er Einbereichsöl steht.

    Gruß,

    Patrick

  • Oder vielleicht ein mineralisches 20W50 ?

    Nicht, dass ein 15W40 zu dünnflüssig ist, wenn in der Ba ein 20er Einbereichsöl steht.

    Bitte mal mit Ölen beschäftigen und nicht irgendein Blödsinn nachplappern: 15W40 ist im warmen Zustand wesentlich dickflüssiger als ein 20er Einbereichsöl.

    Einbereichsmotorenöl der SAE-Klasse 20 meinte ich, sorry.


    Nimm ein 15W40 und gut ists. Das muss nicht mal ein teures Markenöl sein.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Bitte mal mit Ölen beschäftigen und nicht irgendein Blödsinn nachplappern: 15W40 ist im warmen Zustand wesentlich dickflüssiger als ein 20er Einbereichsöl.


    Nimm ein 15W40 und gut ists. Das muss nicht mal ein teures Markenöl sein.

    Danke für den Tipp, aber hier wurde nichts nachgeplappert, das waren Praxiserfahrungen:

    Ein Harleymotor mit üblichem 20W50 brauchte kaum Öl, aber soff 15W40, als geradee kein 20W50 zur Verfügung stand.

    Ein alter MF168 mit gut 10k Betriebsstunden soff sein übliches 15W40, aber brauchte deutlich weniger 20W50.

    Und ein verschlissener OM314 soff reichlich 15W40, aber deutlich weniger SAE20!

    Bei Mehrbereichsölen gibt die kleinere Zahl die Viskosität bei niedrigen Außentemperaturen an.

    Die Größere die Hitzefestigkeit.

    Also von wegen nachplappern und SAE20 sei dicker, als 15W40.:wink:

    Gruß,

    Patrick

  • Es ist immer wieder spannend, wie angebliche "Praxiserfahrungen" physikalische Fakten widerlegen sollen. Das geht aber de facto nicht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo


    So wie ich das verstanden habe gibt es bei dem Mehrbereichsöl zwei Parameter:

    Die erste Zahl (Bsp.15W) (SAE-Klasse Winter)

    Diese gibt die Temperatursklasse an, bis zu welcher Temperatur das Motorenöl durch eine Ölpumpe noch als förderbar bezeichnet werden kann. (Der Grenzwert liegt hier bei 60.000 mPa*s (Physik Exkurs, das sollen Millipascal *Sekunde sein, wichtig für die Tabelle und kein Meterpascal * Sekunde ) ( Als Faustformel nimmt man hier 40 - die erste Zahl = Minustemperatur bei welcher das Öl noch als förderbar gilt). (Hier ist es 40 - 15 = 25 -> Das Öl ist bis zu -25 °C Aussentemperatur noch förderbar (ich denke hier geht es um den Kaltstart und die sich bereits angeglichene Öltemperatur an die Umgebung).


    Die zweite Zahl (Bsp. 40) (SAE-Klasse Sommer)

    Diese Viskosität wird bei einer Öltemperatur von 100 °C getestet.

    Um in der Kategorie 40 zu landen, muss das Öl eine Mindestviskosität von 12,5 mm2/s aufweisen.

    Je höher diese Zahl, umso dickflüssiger ist das Öl bei 100 °C. (Bsp. SAE 50 mind. 16,3 mm2/; SAE 20 hat hier mindestens 6,9 mm2/s).


    ArtEinheitDefinition
    dynamische Viskosität Pa*sVerhältnis von Schubspannung und Geschwindigkeitsgradient senkrecht zur Strömungsrichtung
    kinematische Viskositätmm2/sQuotient der dynamischen Viskosität zur Dichte


    Viskosität wird mittels eines Rheometers (Auf Grund einer bestimmten Kraft auftretende Verformung) oder eines Viskosimeters. Bei Schmierfetten ist es die Walkpenetration ( Bei Oest GOC 190 sind es z.B. 265/295)


    Gruss

  • Es ist immer wieder spannend, wie angebliche "Praxiserfahrungen" physikalische Fakten widerlegen sollen. Das geht aber de facto nicht.

    Fakt ist, der MF168 soff pro Tag vor dem Pflug 2-4 L 15W40, aber 'nur' 1-2L 20W50.

    Nur gut, dass der alte Schlepper keine Ahnung von Physik hatte.

    Gruß,

    Patrick

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