Kaufempfehlung für Mulcher

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mir dieses Jahr einen Mulcher kaufen und wäre dankbar für Kaufempfehlungen. Die Fläche ist ca. 1ha groß und soll 2 mal im Jahr gemulcht werden.

    Der Mulcher sollte vereinzelte und kleine Gehölze mit maximal ca. 3cm Durchmesser auch noch bewältigen können.

    Der Traktor ist ein Ford 2000 mit 34 PS.

    Danke und viele Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg,

    hab mir vor Jahren einen Bowell EFGC 155 zugelegt. Ein Chinamulcher an dem ich bis jetzt nichts auszusetzen habe, von der Leistung sollte der auch bei Deinem Ford 2000 passend sein. :wink:

    Läuft bei mir vor einem Granit 501 E mit 48 PS, kam aber auch schon problemlos vor einem Fendt Farmer 2 oder einem Güldner G35 beide mit 35 PS zum Einsatz. :bauer:


    Gruß Womag

    HANOMAG - zuverläßiger, kräftiger, stärker den je !

  • Ich habe mich bereits vor ca. 15 Jahren dafür entschieden, aus Naturschutzgründen vom Mulchen auf Mähen umzustellen. Letztes Jahr kam aus über 100 km Entfernung eine Lanschaftsökologin -zig mal angefahren, um sich die mittlerweile entstandenen Flächen genau anzuschauen. 54 verschiedene Wildbienenarten, -zig Grashüpferarten, Käfer über alles, Orchideen und andere sehr seltene Pflanzen. Letzten Oktober hielt ich einen Vortrag, wo dargestellt wurde, dass ein Mulcher zwischen 85 und 98% aller Kleinlebewesen auf der Fläche einfach durch den Mixer dreht. Da bleibt kein Auge trocken. Und die Fläche verödet immer mehr, weil sie sich überdüngt. Ich arbeite mit einem Balkenmähwerk. Beim Balkenmähwerk sind es zwischen 5 und 15 %. je nach Mähhorizont geschädigte Tiere. Ein Teil der Fläche wird als Heu mit Kusshand von einem nahen Pferdehof geholt, denn "noch mehr Bio" geht überhaupt nicht. Den Rest könnte man verfüttern, wenn nicht so viel Hunde reinscheißen würden. So nehme ich das Material auf oder lasse es aufnehmen und fahre es zur Grünkompostanlage. – Der Mulcher kommt nur noch für Wege-Ränder noch nicht mal jedes Jahr zum Einsatz. Alle, die darum wissen, sind begeistert, bis rauf zu den (kommunalen) Naturschutzverbänden.

    So geht's auch.

    Grüße von Johannes

  • jweitzel

    Ich geb dir da völlig Recht aber: Für die meisten Flächen hab ich Ziegen, die die Hecken fressen. Da wird auch das ein oder andere Tier dran glauben, Ziegen treten gerne mal eine Maus oder eine Blindschleiche tot....

    Wenn ich unsere Flächen nicht frei halte, kann ich die Streuobstwiesen vergessen und glaube mir, wir haben hier Flächen, da passiert gar nichts,
    im Wald wie auf der Fläche, weil du mit keiner Maschine hin kommst. Somit machen dann die Ziegen und Rinder den Job.

    Gemulscht werden nur große Brombeerhecken und das auch nur zu Zeiten, wo noch keine Vögel drin sind....

    ;)

    Alternative ist einfach wieder Wald, das wird eh passieren, da nach mir keiner mehr was frei hält, was hier auch überall ersichtlich ist,
    in den Nachbarländereien...

    Und mit Vielfalt ist es in einer Brombeerhecke auch nicht weit her - erst mal, bevor der Wald wieder da ist.

  • Das finde ich ja toll, eine so konstruktive Antwort vorzufinden! Da bin ich echt beeindruckt. Die "Kollateralschäden" bei Abweidung durch Tiere bzw. bei der Offenhaltung der Landschaft sind aber sicher ungleich geringer, wie wenn ich da mit einem 1,7 m oder gar 2,5 m breiten Mulcher vor allem wegen der Nachläuferwalze und mit 10-15 km/h drüber fahre. Eine Blindschleiche muss also wirklich blind sein, wenn sie eine daherkommende, grasende Ziege oder Kuh verpasst ; -)

    Es gibt mittlerweile auch wissenschaftliche Darstellungen, dass gemulchte Obstanlagen für Krankheiten aller Art anfälliger sind, als gemähte. Also Muclhen und Spritzen. Der Zusammenhang ist allerdings kompliziert. Bäume sind es die letzten 3 Millionen Jahre gewohnt, dass altes *Holz* vom Astwerk und altes Gras unter ihnen liegt und verrottet. Daraus haben sich bestimmte Bodenlebewesen entwickelt, die eine feste Symbiose (aufeinander Angewiesen-Sein), mit dem Wurzelwerk der Bäume bilden: Mykorrhitza, heißen die. Die sondern u.a. Zuckerstoffe als "Gutzili" für die Bäume ab, aber auch Vorstufen von Penizillinen (! es sind ja Pilze), die von den Bäumen aufgenommen werden und sie resistenter gegen Infektionen machen.
    Gehe ich nun her und verwandele durch Mulchen die Wiese in der Anlage -zig mal im Jahr in eine Matsche aus jungem Gras, so geht diese Bodenflora zurück zugunsten von "Silage"(!)-Bakterien. Der Boden in solchen Anlagen sieht allermeist auch viel scheißiger aus, als in gemähten (und abgefahrenen/geheuten!) Anlagen. Wenn's nicht schon augefallen ist. Den Bäumen fehlt darauf hin "die halbe Symbiose" und sie neigen viel mehr zu Krankheiten (bis rauf zu Feuerbrand, Rußpilz etc.). Mulchen ist einfach vom Schlechten das Übelste.

    Bromberen machen keine Winterruhe. Man muss sie also vorzugsweise im Winter roden, denn dann erwischt man sie "auf dem falschen Bein". Nach wenigen Jahren geben die dann von alleine auf. Das Problem der Landschaftsoffenhaltung (vorzugsweise mit Schafe-Ziegen-Gemisch) ist aber ein grundsätzliches, wenn man natur-nah arbeiten will.

    Grüße von Johannes

  • Ganz ehrlich find ich super das du das für dich so entscheidest allerdings ist in keiner deiner antworten eine Antwort auf die vom Ersteller gestellte Frage. Vielleicht würdest du lieber einen eigen thread eröffnen wo du über deine Ansichten schreiben kannst aber hier find ich sind deine Antworten dem fragenden nicht sehr hilfreich

  • Nachdem mehrere Tage keine Antwort mehr kam wird wohl das Wissen des Forum zu Mulchern erschöpft gewesen sein. Eine andere Sicht auf die Dinge macht durchaus Sinn, den die Mulcher sind echt der Wiesen Tod. Nur wird man mir solchen Argumenten in die Ecke der Ökospinner abgeschoben.

  • Hallo Jörg,

    wir verwenden schon seit langer Zeit für unsere Flächen einen Kreiselmäher (?).

    Den kann ich selbst mit meinem keinen Puma gut nutzen.
    Und Hölzer bis 3cm sind da kein Ding. Die Weiden und sonstigen Hölzer werden weggeputzt. Musst nur die beiden Klingenflügel scharf halten.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Eicher ES201(+ ein bisserl 202), EKL15/II, ED310f, EM200L, EM200b, EM295g, EM300d, EM300, 25/III

  • Ganz ehrlich find ich super das du das für dich so entscheidest allerdings ist in keiner deiner antworten eine Antwort auf die vom Ersteller gestellte Frage. Vielleicht würdest du lieber einen eigen thread eröffnen wo du über deine Ansichten schreiben kannst aber hier find ich sind deine Antworten dem fragenden nicht sehr hilfreich

    Ich muss Dir grundsätzlich Recht geben. Noch schlimmer finde ich die Beiträge, die damit beginnen "ich habe zwar gar kein Mulcher/Traktor/Katze, aber ...". Gleichwohl habe ich mir das überlegt, ob ich was schreibe. Bei eine Todesrate von 98% der Tiere auf einer gemulchten Fläche denke ich mir aber: Wenn keiner aufsteht und darauf hinweist, wird sich nie was ändern. Und im großen und ganzen machen wir ja so weiter, wie wenn es kein Morgen gäbe.
    Ebenso ist "auf Alternativen hinweisen" defintiv ein themennaher und konstruktiver Vorschlag.

    JWe

  • Hallo Jörg,


    der Hinweis von Sam auf den Kreiselmulcher ist ein guter. Die Dinger bekommt man gebraucht oft günstig, sie sind leicht und kommen mit wenig Leistung zurecht. Allerdings sind sie nicht für das allerhöchste Gras gemacht. Dort spielt ein Schlegelmulcher seine Vorteile aus. Ich nutze beides.

    Welchen Hersteller du wählst, ist bei deinem Einsatzspektrum fast egal. Marktführer ist vermutlich Müthing. Deren einfachen schmalen Mulcher gibt es gebraucht oft für einen schmalen Taler. Aber auch andere nahmhaften Marken können Mulcher bauen...ebay Kleinanzeigen oder Traktorpool zeigen dir die Vielfalt. Chinamulcher tun ihren Dienst bei dir sicher auch. Mir wäre ein europäisches Produkt trotzdem lieber.

    Johannes, danke für deine berechtigten Einwürfe. Ich nutze ebenso den Messerbalken für manche Wiesen und Aufträge. Das Gerät hat definitv seine Berechtigung, aber auch seine Nachteile. Zum Beispiel sind vor Allem die genannten Obstbaumwiesen auf die Abfuhr des Mähgutes angewiesen, sonst fühlen sich die Mäuse zu wohl dort. Der Nährstoffexport macht eine Düngung wiederum nötig. Der praktikablere Ansatz ist da meines Erachtens, an geeigneter Stelle einen Rückzugsstreifen für Insekten stehen zu lassen, die die Wiederbesiedlung der Wiese beschleunigen.
    Das ist übrigens auch das Zwischenfazit einer Studie der Uni Hohenheim (InsectMow), die in den vergangenen Jahren verschiedene Mähwerke (nicht Mulcher!) in Bezug auf ihren Einfluss auf die Insekten untersucht hat. Ergebnis: Der Messerbalken beeinträchtigt kaum weniger als das Scheibenmähwerk (ähnlicher Sog wie Mulcher plus ähnliche Druckbelastung durch Kufen wie Mulcher). Der Hauptgrund liegt darin, dass die meisten Bewohner einfach ihr Habitat verlieren. Manche sind auf den Stängel angewiesen, manche auf die Blüte, manche auf die Beschattung des Bodens etc. Da machts kaum einen Unterschied (nicht keinen!) mehr, auf welchem Wege das Habitat verloren ging. Eine Scheuche in Form von 1-2m vor dem Mähwerk angebrachten Ketten, Tüchern, Brettern reduziert die Verluste. Am erfolgreichsten ist der Altgrasstreifen zur Wiederbesiedlung.
    Eine Beweidung führt vermutlich zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Wäre ebenfalls eine Untersuchung wert. Nun kann eine Beweidung auch unterschiedlich gemanagt werden vom Kahlfraß über Wochen bis zu kurzer Stoßbeweidung mit vielen Überresten, aber das soll hier nicht das Thema sein. Da die Beweidung recht natürlich ist, mag man mit dem Gedanken spielen können, ob von Zeit zu Zeit der drastische Verlust von Insekten durch Habitatverlust zum natürlichen Kreislauf gehört.

    Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Krankheitsanfälligkeit von Obstbäumen in Abhängigkeit der Mahd interessieren mich. Kannst du die mir zukommen lassen?

    Mykorrhiza kommt nicht nur bei Bäumen, sondern bei fast allen Pflanzen vor. Sie werden durch den Zucker der Pflanzen versorgt (Ergebnis der Photosynthese) und liefern der Pflanze vor Allem Phosphor, den sie im Boden aufschließen können und Wasser, das sie durch ihr weitreichendes Myzel erreichen und transportieren. Dadurch kann eine robustere Pflanze entstehen. Die Produktion von Penicillin durch Mykorrhiza ist mir neu. Zumal die wenigsten Krankheitserreger bakterieller Art sind. Ebenso neu ist der Einfluss der Mahd auf die Mykorrhiza. Drum wäre ich an den Papern sehr interessiert, man lernt ja nie aus.

    Gruß
    Maik

    Allgaier: erprobt-bewährt, beliebt-begehrt

  • Zwei kurze Antworten zum vorherigen langen Beitrag:

    Die Uni Hohenheim konsultiere ich auch regelmäßig und intensiv. Dennoch ist sie eine *landwirtschaftliche* Forschungseinrichtung, mit einem *landwirschaftlichen* "erkenntnisleitendem Interesse". Daher die zumindest mich bisweilen etwas befremden Ergebnisse, wie hier die Nahestellung von Balkenmäher und Kreiselmäher.

    Mykorrhiza: meine Recherchen dazu liegen 1 Jahr zurück und ich mag das nun nicht wieder vorwühlen, nur um etwas zu "beweisen". Einfach mal intensiver grundsätzlich da rein arbeiten. Altgras ist sehr lingninhaltig zu Ungunsten der Zuckerstoffe in den ansonsten saftigen Süßgräsern, die in Obstanlagen wachsen. Stark unterschiedliche Milieus.

    Grüße von Johannes

  • Johannes,

    ganz großes Kino.:roll: Dein Beitrag kurz zusammen gefasst:

    Wissenschaft ist auch nur eine beeinflusste Meinung unter vielen. Sie hilft am meisten, wenn man ihren Namen durch Andeutungen benutzen kann, um den eigenen Ideen durch Andeutungen mehr Tiefgang zu verpassen. Wenn nach Beweisen und Quellen für die Behauptungen gefragt wird, so heißt es "na informier dich halt". Wenn die Forschungsergebnisse zu deiner Meinung passen sind sie dir grad recht, alle anderen Ergebnisse sind dann pauschal aus purer Boshaftigkeit gefälscht.

    Soll ich jetzt lachen oder weinen? Das ist mir etwas zu viel Persiflage der aktuellen gesellschaftlichen Probleme.

    Wie soll man sachlich argumentieren, wenn die jemand nicht bereit ist, seine Behauptungen auch durch Fakten und Quellen zu unterlegen?

    Da das hier das ursprüngliche Thema verlassen hat, mach ich jetzt zu.

    MfG

    Fabian

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