Lanz Bulldog vergraben

  • Moin!
    Dem stimme ich voll zu.
    Beim stöbern bin ich auf eine Bilderserie gestossen. Zum Teil Makaber - nichts für zarte Gemüter. Ich bin auch kein militarier - Fan. Mich interessiert die Technik, die Geschichte und das Finden. Aber bei der Serie kam ich ins Grübeln. Im 2. WK kam der deutsche Angriff man gerade 70 km hinter Moskau. Und da geht Russland zwar erst los, aber bis dahin ist schon sau viel Fläche. Für unsere deutschen Maßstäbe ist dass echt viel ( war 2 Mal in Minsk ). Jedenfalls steht da noch sehr viel an Kriegsmaterial frei und ungefunden in der Pampa. Panzer - wegen Spritmangel einfach zurück gelassen und vergessen. Und auch noch im recht gutem Zustand. Was weit mehr beunruhigt sind aber Mienen, Patronen usw.. -- In Munster, hier bei uns haben die noch Jahrzehnte zu tun, um die Bomben usw. aus der Zeit zu entsorgen - nur aus Deutschland. Und da? Auha!
    Und trotzdem. Da steht vielleicht noch ein Eiler mit Lafette - wegen Spritmangel zurück gelassen. -- Russland ist groß! Und man muss nicht mal graben.:

    http://www.youtube.com/watch?v=KB1QGbGwnuk&feature=related

    Chereeo

    Da hier die Zensur lebt und eine zielgerichtete Information - basierend auf Erfahrungen und Daten nicht erwünscht ist - z.B. für Fiat Traktoren - herrscht , gibt`s die nicht mehr von mir.

    Es gibt ja kompetentere Foren.

    • Offizieller Beitrag

    ... und als Abschluss-Einstellung Bilder vom Nazi-Gold :lol:

    an manchen Ecken sollte man scheinbar öfters mit einem Metall-Detektor unterwegs sein. Nicht um was zu finden, sondern um dem Mist dort auszuweigen. Ich trete nicht gerne auf Teller, Porzellan geht noch, aber die gefüllten aus Blech werden doch arg schnell zum Knallfrosch...


    Auch hier in Deutschland gibt das durchaus noch Ecken, an denen man sich etwas vorsichtiger bewegen sollte. Wenn ich an ein paar Bergungs-Aktionen in den letzten Jahren denke, überlege ich auch noch öfters, was da wohl noch in der Erde hätte liegen können, und ich bin ohne Sorgen durchs Gebüsch gestreift.
    Oftmals stellt man es leider etwas zu spät fest.
    Eine Familie in einem Neubaugebiet hier in der Umgebung hat im letzten Jahr am Ostersamstag eine Lieferung Mutterboden für den Garten erhalten, da lag gleich ein Ei mit auf dem Haufen. Leider keinerlei organische Substanz dran, komplett metallisch! Es ist zum Glück nichts passiert.

    Ich hoffe, ich trete hier niemandem mit diesen makabren Worte auf die Füße!

    mfg
    GTfan

  • Ist schon Wahnsinn was dort noch so rumliegt...

    Das bei uns hier ebenso noch einiges liegt kann ich wohl bestätigen.

    Bekannte hatten bis vor 1,5 Jahren ein Feld auf welchen früher ein "Flughafen" der Luftwaffe war bzw. ein Flugfeld, eben dort wird derzeit gebaut.

    Bei den Erdarbeiten wurden nun schon einige male Fliegerbomben-Blindgänger von Angriffen auf den Flugplatz gefunden (bis über 500 KG! schwer) und noch einiges an Kleinzeug.

    Ich war früher selbst schon einige male auf dem Feld zum pflügen, kreiseln oder grubbern unterwegs, ist man ja zwangsläufig über das Zeug drüber geschippert :roll::oops:

  • Ein Bekannter von mir hat in Lette, kreis Coesfeld auch schon eine Fliegerbombe aus dem Acker gepflügt. "Das hat einmal gescheppert und die Steinsicherung ist hoch gegangen, beim nächsten mal entlang pflügen lag das dingen da..." war so in etwa sein O-Ton

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

  • Moin!
    Gut, Ihr habt mich richtig verstanden. Denn auch das Graben kann eine böse Überraschung bieten - ala " Welcher Idiot vergräbt einen Boiler und schreibt noch drauf > good bye you fucking krauts< ?" aus " Was nicht passt wird passend gemacht". :roll:

    Chereeo

    Da hier die Zensur lebt und eine zielgerichtete Information - basierend auf Erfahrungen und Daten nicht erwünscht ist - z.B. für Fiat Traktoren - herrscht , gibt`s die nicht mehr von mir.

    Es gibt ja kompetentere Foren.

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    wir haben einen alten alliierten Flugzeugtank in unserer Sammlung. Der hing ursprünglich unter den Tragflächen der Bomber, wenn er leer war wurde er abgeworfen. Es ist noch deutlich die gelbe Schrift zu erkennen, mit der "keine Bomben" und "no bombs" darauf geschrieben steht!!
    Man konnte sich damals nunmal nicht sicher sein, bei den Sachen die alle vom Himmel vielen. Die Form ist durchaus verwechselbar...

    Ein findiger Landwirt hat hinten einen Prallteller angeschraubt, zwei Holzschienen darunter gesetzt und es als Jauchetank genutzt. Mit den Spritresten aus diesen Tanks sollen die dörflichen Mopeds übrigens sehr gut und vor allem flink gelaufen sein! :lol:

    mfg
    GTfan

  • Hallo,

    Es liegen noch viele WK2 Erinnerungsstücke unter dem Teer und Pflaster der ehemals bombadierten deutschen Großstädte. Letztes Jahr wurde bei Bauarbeiten wieder mal eine "scharfe" in einem Wohngebiet in Kassel gefunden, quasie unter dem Bürgersteig, wo die Anwohner und der Postbote jeden Tag drüber marschierten. Schon urig.

    In Göttingen ist vor zwei Jahren ein Bombenentschärfer beim Versuch so ein Teil zu entschärfen sogar gestorben. Vermutlich wurden für diesen Beruf auch gleich die Versicherungsbeiträge nicht unwesentlich erhöht. Meine Tante wohnt in Göttingen ca. 5 km entfernt von der Explosionsstelle. Einen Tag vorher ist sie noch auf dem Platz gewesen, wo sie dann die Bombe gefunden haben.

    Baggerfahrer ist auch ein nicht ganz ungefährlicher Beruf. Selbst auf der Autobahn kann es vorkommen, das einem die Baggerschaufel um die Ohren fliegt. Auch schon passiert, aber weis nicht mehr wann und wo. Habe es mal im Radio gehört. Die Autobahn war danach für längere Zeit in einer Richtung gesperrt, weil da alles in Granaten Fetzen war.

    Von den Amis die bei uns im Haus stationiert waren haben wir auch noch einiges an Material. Trinkflaschen z.B. und vom Jeep Kennzeichenhalter mit Rückleuchte. Meine Oma war damals 24 Jahre alt und war doch etwas erschrocken, als ein Farbiger mit Gewehr vor Ihr stand. Die wurden damals ja dermaßen von der Propaganda verseucht, dass sie vor allem was nicht in Ihr Weltbild paßte Angst hatten.Wie sie heute sagt waren sie aber alle sehr nett und scheinbar heilfroh den Krieg einigermaßen überstanden zu haben. Verständigt wurde sich mit Handzeichen.

    In der Ukraine gibt es in der Nähe von Tschernobyl sogar ganze Hubschrauber. Die kann man auch für low bekommen. Fragt sich nur, ob Sie einen damit hier in Deutschland landen lassen. Alledings wäre ein Abschuss auch nicht die beste Variante....allerhöchstens über den Bankentürmen von Frankfurt.....

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    Amüsanter Thread!

    Das schreibe ich aus ganz persönlichen Gründen: Mein Vater war 30 Jahre lang Kampfmittelräumer bei einem privaten Kampfmittelräumunternehmen in Nordrhein-Westfalen.
    Mein Vater hat das entschärfen und das mindestens genauso wichtige Identifizieren der Sprengkörper in einer mehrjährigen Ausbildung bei der Bundeswehr erlernt.

    Somit hatte ich von klein auf immer spannende Informationen was das entschärfen von Bomben- und Granatenblindgängern angeht aus erster Hand. Logischweise war ich damit natürlich der Held auf dem Schulhof.... wer sonst hat schließlich einen Papa, der jeden Tag Bomben entschärft?
    Unser Keller war stets voll mit hunderten von Aktenordnern, jeder gefüllt mit genauen Beschreibungen jeglicher Zünder- und Bombentypen der deutschen und der alliierten Armeen... aus dem ersten und zweitem Weltkrieg. Mein Vater musste alle auswendig kennen, damit er sie "unten in der Grube" sofort identifizieren konnte. Manche Zündertypen lassen sich mit einer einfachen Rohrzange aus der Bombe schrauben, manche haben fies konstruierte Ausbausperren.

    Es stimmt durchaus, was zuvor geschrieben wurde: liegt eine Bombe die ganzen Jahrzehnte ununterbrochen unter dem Grundwasserspiegel (und kommt nicht in Kontakt mit Sauerstoff), so präsentiert sie sich bei der Bergung in der Regel in fast neuwertigem Zustand, sodass der oder die Zünder leicht entfernt werden können.
    problematisch wird es jedoch, wenn der Sprengkörper mit Sauerstoff in Kontakt war und die Bombe nur noch als einziger brauner Rostklumpen zutage befördert wird. An einen konventionellen Ausbau des Zünders ist dann nicht mehr zu denken.

    Meinem Vater ist in dreißig Jahren und beim Entschärfen von mehreren Tausend Zündern nichts passiert, auch nicht beinahe. Jedes Mal, wenn ein Kampfmittelräumer sein Leben verliert, schüttelt mein Vater mit dem Kopf. Er sagt stets: Wenn man weiß, was man tut, wenn man weiß, was da vor einem liegt und wenn man nicht gerade angetrunken in die Grube herabsteigt, kann nichts passieren.

    Richtig ärgerlich ist für ihn noch heute, wenn er in der Zeitung liest, daß eine Bombe "nicht entschärft werden konnte und deshalb vor Ort gesprengt werden musste". Ein fähiger Kampfmittelräumer muß keinen Blindgänger sprengen... er entschärft ihn vor Ort.

    Soviel dazu, nicht, weil ich meinen Paps hier hochleben lassen will, sondern weil das Thema hier gerade diskutiert wird.

    Ach ja: mein Vater würde noch heute Bomben entschärfen, gäbe es nicht das neue europäische Vergaberecht, was die Ausschreibung solcher Räumaufträge europaweit vorsieht. Dadurch werden die Blindgänger unter deutschen Straßen und Gehwegen nicht mehr von jahrelang speziell ausgebildeten Spezialkräften entschärft, sondern von polnischen Hilfsarbeitern. Kein Scherz! Der Arbeitgeber meines Vaters musste deswegen vor ein paar Jahren schließen und alle Kampfmittelräumer entlassen... so auch meinen Vater.

    Gruß, Hendrik

    P.S.: Vor vier oder sechs Jahren wurde auf dem Oldtimertreffen in Dänikhorst ein Moor-Rad eines Lanz Bulldogs gezeigt. Der Fahrer des Bulldogs war mit seinem Schlepper bei Pflugarbeiten im Jahre 1946 auf eineLandmine gefahren, die dabei detonierte. Meines Wissens kam der Fahrer dabei ums Leben. Das Rad wurde sechzig Jahre später geborgen. Ein erstaunliche Kaltverformung!

  • Das sind alles sehr Interessante Geschichten, die ich auch gerne aufmerksam lese.
    Schön wäre es auch wenn man auch bei manchen Dingen heute auf den Grund gehen könnte.
    Ich glaube das in der BRD noch viel in der Gegend verbuddelt herum liegt,
    oder auch einfach nur in der Pampa herum liegt bzw. steht.

    Ich wüsste auch in unserem Nachbarort eine Hofeinfahrt,
    die heute aussieht als wäre sie mal vor längerer Zeit gepflastert worden.
    Von früher weiss ich noch als ich ein kleiner Junge war, das in diese Hofeinfahrt aufgefüllt wurde
    mit Mofas und Mopeds der Marken Zündapp, NSU und Kreidler.
    Dazwischen finden sich auch noch Autoteile von Simca und Audi.
    Entweder war damals das Füllmaterial so teuer das man es sich nicht leisten konnte,
    oder es war soviel von dem Zeug da was man einfach und schnell loswerden wollte.
    Da würde ich heute auch mal graben und schauen was da noch übrig geblieben ist.

    Gruß dieselross72

  • Moin! Ich finde sowas auch super interessant! Ich interssiere mich nicht nur für alte Landmaschinen, sondern auch sehr für den 2.WK. Ist schon Wahnsinn was überall noch so rumliegt. Hier in D gibt es noch große Gebiete wo jede Menge Material und Gebeine über oder in der Erde liegen. Gerade an den Orten wo die letzten Abwehrschlachten oder Kesselschlachten stattfanden z.B. der Hürtgenwald im Westen oder die Wälder bei Halbe im Osten. Man sollte aber einen Metalldetektor mitnehmen! :roll:

    Noch übler ist das ganze in den russischen Steppen. Ich habe schon mehrere Dokus gesehen, wo man sieht wieviel da unberührt geblieben ist. Viele Bilder von Gebeinen die noch die offene Kiste Granaten im Graben neben sich stehen haben und das MG noch vor sich liegen haben. Da wird einem ganz schnell anders! :|

    Ich komme ja aus der Nähe von Gö, und als vor 2 Jahren die Bombe detoniert ist, war das für alle ein Schock. Weil es einem ins Gewissen ruft wie grausam die Zeiten damals waren und noch heute Menschen an den Folgen dieses Schwachsinns sterben müssen.

    Wo Bäche rauschen, Heide blüht, wo dunkle Wälder stehen - dort ist es wo mein Herz erglüht. Oh Heimat du bist schön!

  • Hallo,
    Bei uns liegt ein Eicher ich vermute LT 28, vergraben und noch iwelche Teile von Traktoren, die sollen schon 20jahre liegen :(
    Demnächst kommt ein Verwandter der bei der Eingrabung dabei war und der zeigt mir den Grabungsort und vllt. fang ich mal das buddeln an, falls es sich rentieren sollte ;)

    mfg andi

  • Bei uns liegt auch noch eine Raupe im Sumpf, welcher Hersteller ist nicht genau zu klären, entweder Lanz oder Hanomag. Die Bergung wäre so gut wie unmöglich. Zu Fuss nur nach zwei Monaten ohne Regen zu erreichen.

    Die Raupe ist wohl in den 30ern versackt. Genaueres ist nicht zu klären, weil von der Aktion kaum noch ein Augenzeuge existiert. Gesucht worden ist die Raupe aber schon in den 80ern von hiesigen Lanz-Freunden.

    Es liegt sehr wahrscheinlich noch viel mehr rum. Bei uns im Ort wurde vor 20 Jahren beim Bau eines Bolzplatzes ein Flugzeugfrack gefunden...

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Zitat von getriebekiller

    Ich kenn jemanden, der hat mal seinen kaputten Fiat 500 im Moor vergraben. 10 Jahre später kam der von allein wieder raus... :thumbs:


    Ich glaube nicht, dass das bei dem Lanz auch zu erwarten ist. Wäre aber ne praktische Sache.
    Ich finde diese ganzen Storries die ihr hier schreibt unglaublich spannend. Ich hätte tierisch Lust son Teil zu bergen!!

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