Was nehmen statt Federringen etc?

  • Moin moin,

    bin gerade am Zusammenbauen meines AP17/22 Verschnitts und stoße dabei auf die Problematik, dass die Federringe etc anscheinend nahezu wirkungslos sind und nicht mehr verwendet werden sollten etc.

    Was macht man denn heute da am Besten? Scheiben? Selbstsichernde Muttern? Kleber?

    Oder "reicht" es wenn man die Muttern einfach entsprechend fest anzieht?


    Grüße

    Raguz

  • Man sagt auch, nach neueren technisch/physikalischen Erkenntnissen bringen Federringe nichts (oder nicht viel) und man kann sie weglassen.

    Wurde hier auch schon mal diskutiert / erörtert.

    Super 1250 VL Special Bj. 83

    Compact 850 V Bj. 73

    S 450 Bj. 66

    Achtung Schlütermotor!
    Kinder und Kleinvieh aus dem Ansaugbereich!

  • Nach heute gültigen Gesichtspunkten sollte man Schnorrscheiben verwenden. Allerdings bleibe ich der Originalität halber bei (neuen) Federringen.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo.

    Meines Wissens sind Federringe aus der DIN Norm vor Jahren gestrichen worden.

    Es giebt andere Sicherungsringe die ,egal welche, die besser sind als Federringe.

    Persönlich würde ich Stoppmuttern benutzen und Scheibe unterlegen.

    Bei Schrauben,Bolzen, ein Zahnscheibe mit aussenzahn.

    Von Zeit zu Zeit die Schrauben nachziehen kann auch nicht schaden.

    Meine Meinung.

    Gruß Peter

  • Moin, nimm Federringe, die nahm man früher auch und sie taten was sie sollten. Schwarze zu bekommen ist schon etwas schwieriger aber originaler. Wenn selbstsichernd dann mit Metalleinlage. Schrauben und Muttern die besonders gesichert werden sollten wurden gesplintet.

    Gruss Ralf

  • Meines Wissens sind Federringe aus der DIN Norm vor Jahren gestrichen worden.

    Das ist richtig.

    Denn sie sichern keine einzige Mutter vor dem Lösen, das können sie technisch/physikalisch überhaupt nicht. Im Gegenteil, sie verringern sogar die Dauersicherheit der Verschraubung wenn man es genau nimmt.

    Manchmal hat man Glück und es schiebt sich ein Span sowohl an der Mutter wie auch am Gegenstück auf, der kann mit wiederum viel Glück etwas Widerstand gegen ein Lösen bieten.

    Persönlich würde ich Stoppmuttern benutzen und Scheibe unterlegen.

    Bei Schrauben,Bolzen, ein Zahnscheibe mit aussenzahn.

    Das Unterlegen von Scheiben (normale Unterlegscheiben) ist genauso kontraproduktiv, jede zusätzliche Trennfuge in einer Schraubenverbindung reduziert die Dauersicherheit der Verschraubung.

    Zahnscheiben sind ähnlich wirksam wie Federringe.

    Wirklich physikalisch nachweisbar lässt sich eine Schraubenverbindung nur durch Keilsicherungsscheiben sichern. Von chemischen Mitteln wie Schraubenklebern (Locktite etc) einmal abgesehen.

    MfG

    Fabian

  • Könnte es denn sein Fabian, daß man solche Aussagen: "Denn sie sichern keine einzige Mutter vor dem Lösen, das können sie technisch/physikalisch überhaupt nicht." vielleicht auch differenzieren und in einem temporären Kontext bzgl. z. B. Materialbeschaffenheit betrachten muss? Ich habe in meiner alten Wassermühle über hundert Jahre alte Maschinen, Walzenstühle, Lagerböcke und Transmissionen. Unser stationärer 1 Zyl. Modag ist von 1935, unser Lanz Alldog ist von 1955. Da bemerkt man beim Lösen einer Mutter anfänglich durchaus einen gewissen, nicht unerheblichen Widerstand und sieht dann auch den beabsichtigten "Span sowohl an der Mutter wie auch am Gegenstück" . Beim unvorsichtigen "Drüberfühlen" auch gerne mal mit passabler, üppig blutender Schnittverletzung. Ab wann nun eine Materialpaarung generell die beabsichtigte Wirkung eines Federrings obsolet machte, weiß ich nicht.

    Beste Grüße +Matthes+

  • Allein der originalen Optik halber, solltest du von alternativen Schraubensicherungen oder gar Stoppmuttern die Finger lassen.
    Diese Detailverliebtheit ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber für mich ist das ein No-go! Mir ist sowohl an meinen unrestaurierten Schleppern Baujahr 50er Jahre als auch an meinen restaurierten mit teils neuen Federringen noch nicht aufgefallen, dass sich eine Mutter/Schraube gelöst hat. Den Widerstand, den Matthes beschreibt bzw. den Span beobachte ich auch regelmäßig...also kein Grund zur Sorge.

    Gruß
    Maik

    Allgaier: erprobt-bewährt, beliebt-begehrt

  • Hallo Raguz,

    wie meine Vorredner bereits geschrieben haben, sind Zahnscheiben und/oder ähnliche scheibenförmige Schraubensicherungen heute nicht mehr Stand der Technik im Fahrzeugbau. In einer Serienproduktion hat das natürlich auch kostentechnische Gründe aber das ist ein anderes Thema...

    Ich ersetze an meinen Traktoren beim schrauben, die Zahnscheiben durch herkömmliche Unterlegscheiben und bin bis heute damit gut gefahren. Zumal bei weichen Oberflächen wie z.B. einem Alugussdeckel der Einsatz einer Zahnscheibe sowieso keinen Sinn ergibt und zudem Das Gussteil beschädigt. An meinen Schlüter Traktoren waren hier ne ganze Menge von verbaut... :roll:

    Wenn du bei einer kritischen Verschraubung auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du auch Loctite 243 verwenden.


    Gruß Tobias

    Schlüter AS18

    Schlüter S35 - SF353

    Schlüter S50 - SF503

  • Moin zusammen,

    dankeschön für all die Rückmeldungen. Denke ich bleibe dann bei neuen Federringen. Die haben schon 70 Jahre gehalten, dann werden sie es sicher auch noch mal eine Weile schaffen mit neuen Dingern.

    Denn genau der Aspekt, dass die aus der DIN gestrichen wurden und nicht sichern sollen etc etc hatte mich zum Nachdenken angeregt, ob ic hdas denn dann wieder so machen möchte. Aber andererseits sind ja die Radbolzen und Muttern auch nicht gesondert gesichert. Von daher wird das denke ich passen so. Dankeschön!

    Grüße
    Raguz

  • Moin moin,

    Könnte es denn sein Fabian, daß man solche Aussagen: "Denn sie sichern keine einzige Mutter vor dem Lösen, das können sie technisch/physikalisch überhaupt nicht." vielleicht auch differenzieren und in einem temporären Kontext bzgl. z. B. Materialbeschaffenheit betrachten muss?

    [...]

    Ab wann nun eine Materialpaarung generell die beabsichtigte Wirkung eines Federrings obsolet machte, weiß ich nicht.

    temporär sind höchstens viele Federringe.

    Mir sind jedenfalls schon häufig bei der Demontage von Schleppern und Geräten gebrochene Federringe entgegen gefallen. Sie haben die vielen Jahrzehnte unter Spannung nicht vertragen und sich irgendwann plastisch gesetzt.

    Wenn solch ein Federring weg fällt, ist es mit der Sicherheit der Schraubverbindung ganz vorbei...

    Insofern hat eine Unterlegscheibe tatsächlich einen Vorteil, die bricht nicht einfach weg.

    Der Artikel zu Federringen einer großen Online-Enzyklopädie ist für viele sicher aufschlussreich. ;)

    Gerade zum Thema "Wiederverwendung gebrauchter Federringe" stehen dort einige hilfreiche Sätze drin.

    Ich erspare mir an dieser Stelle ausschweifende Erläuterungen zur Berechnung von Schraubverbindungen, zumal meine letzte Anwendung der Formeln schon ein paar Jahre zurück liegt.

    Dieser oben erwähnte Span mit seiner zufälligen, sehr unregelmäßigen stoffschlüssigen Sicherung ist fernab jeder Berechenbarkeit. Einen weitaus größeren Einfluss auf die Berechenbarkeit hat jede zusätzliche Trennfuge in einer Schraubverbindung. Vereinfacht gesagt erhöht sich die Zahl der notwendigen Schrauben mit jeder zusätzlichen Trennfuge zwischen Schraubenkopf und Mutter, wenn die auf die Bauteile ausgeübte Vorspannkraft gleich bleiben soll.

    Stark verallgemeinert rein beispielhaft anhand Lagerflansches:

    Auf den Flansch wirken gewisse Belastungen, um diese in den Rahmen abführen zu können, sind rein rechnerisch vier Schrauben notwendig, die mit dem Norm-Drehmoment angezogen werden und damit ihre volle elastische Vorspannkraft ausüben können. Wenn nun Federringe unter die Muttern kommen, sind schon sechs Schrauben nötig. Kommen unter die Schraubenköpfe zusätzlich noch Unterlegscheiben, sind es acht Schrauben.

    Der Faktor der Klemmkraft in der Berechnung einer Schraubverbindung bzw. die Berechnung von Schraubverbindungen mag früher mit anderen Sicherheitensreserven erfolgt sein bzw. im heutigen Hobbyeinsatz kommen zweifellos auch andere Lastfälle zum Tragen, so dass die Verschraubungen mit Federringen nicht alle auseinander fliegen.

    MfG

    Fabian

  • ...."gebrochene Federringe entgegen gefallen. Sie haben die vielen Jahrzehnte unter Spannung nicht vertragen"....

    ja Fabian, da kommt schon Wehmut auf. Über viele Jahrzehnte wartungsfreier deutscher Maschinenbau. Meine 21kw Banki Turbine läuft jetzt seit 67 Jahren 24/365 (= 587000 Betr.Std.) mit Federingen unter jeder Schraube/Mutter. Ein Wunder, gelle :)

    Und bitte jetzt nicht die neuesten Online-Enzyklopädie Weisheiten für einen Traktor, in den besten Jahren. Aber das hast du ja eingeräumt.

    Sicherlich haben diese neuen Weisheiten ihre begründete Berechtigung.. Irgendwie muss man die geplante Obsoleszenz ja hinbekommen.

    Beste Grüße +Matthes+

  • Moin,

    Aber andererseits sind ja die Radbolzen und Muttern auch nicht gesondert gesichert.

    da muss ich widersprechen. Radbolzen und Radmuttern werden Konisch gesichert. Oder durch Limesringe, die federnd und konisch sichern.

    Das Federringe nicht mehr in der DIN sind und auch nicht mehr verwendet werden, ist einfach schlicht weg, wie Fabian schon beschrieb, eine technische Entwicklung. Das hat wenig mit Obsoleszenz zu tun.

    Grüße aus dem Eicher und Claas Norden

    Uwe

  • Federringe brechen bei wechselnter Schraubenbelastung gelegentlich.

    Sicherung der Schrauben nur durch Unterlegscheiben. Bei stark beanspruchten die Verbindungen durch Keilsicherungsscheiben (z.B. Nor-Lock) unter der Mutter sichern.

    Bei Verbindungen von Gussteilen auch eine Unterlegscheibe unter dem Schraubenkopf verwenden.

  • Hallo zusammen ,

    ich habe vor 3 Wochen ein Deutz 4005 mit einen F3L812S Motor und einen

    TW35 Getriebe in Baugruppen / Modulen und einzel Komponenten zerlegt .

    Erstzulassung 02.12.1966 . An diesen waren an vielen Schrauben keine

    Federringe oder Unterlegscheiben verbaut .

    Statt dessen sind die Schrauben , alle Verzinkt , eingeklebt worden .

    Die Verklebung / Schraubensicherung war grau und es ist reichlich davon

    verarbeitet worden . Vorteil war das keine Schraube angerostet war .

    Der Traktor ist nachweislich nicht zerlegt worden und hat gerade 8000

    Stunden auf der Uhr .

    Ich werde bei der Restauration / Wiederaufbau alle Schrauben wieder einkleben

    wie es Original war . Das wird ab Dezember passieren .

    Bei Schrauben die mit Öl in Kontakt kommen nehme ich Locktite 270 .

    Es ist Ölfest . Locktite 243 ist nur begrenzt Ölfest .

    Bei einigen Schrauben die auch Abdichtend sein sollen kann man

    Loctite 542 verwenden . Zusätzlich oder als Ersatz eines CU-Dichtringes .

    Bei kleinen Schrauben kann man Loctite 222 verwenden .

    Das ist nicht so fest .

    Auch sollte die Gütte der Schrauben und / oder der Mutter stimmen

    sonst bring das alles nichts .

    Wenn man Gehäuse zusammen schraubt , die mit Flächendichtmittel

    zusammengesetzt werden , kann man die Schrauben auch mit den

    Flächendichtmittel einsetzen . Ob man dann zusätzlich noch Fächerscheiben

    oder Schnorrscheiben verwendet , ist eine Persöhnliche Entscheidung .

    Selbstsicherne Muttern , Blauring oder Metallisch , hängt auch von der

    Temperatur ab .

    Letztendlich muss jeder selber entscheiden was er macht oder wie viel Geld

    er für der Schraubensicherung ausgeben will .

    Das ist meine Meinung zu diesen Thema .

    Gruß Eckard

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