Güldner A2DL springt nicht an

  • Moin, ich habe ein Problem mit meinem Güldner A2DL Bj. 57 mit einem Güldner 2LD Motor. Es handelt sich hierbei um einen 2 Zylinder Luftgekühlten Motor. Ich habe bis jetzt gemacht Einspritzdüsen komplett überholen lassen vom Fachmann, die Zylinderkopfdichtung ausgetauscht, Zylinderköpfe geplant, Ventile eingeschliffen, Förderbeginn kontrolliert, Spaltmaß eingestellt. Das Problem ist folgendes, der 1 Zylinder fängt nach kurzer Zeit an orgeln an und zu Zünden und da kommt schwarzer Qualm. Der 2 Zylinder jedoch qualmt beim starten nicht mal wirklich viel weiß, wie der andere beim Startversuch des Güldner A2DL. Was mich stutzig macht ist, dass wenn ich den Öldeckel aufmache, das da weißer Qualm im Motorblock ist. Ist das der Qualm der bei Zylinder 2 entweicht? Ich würde mich über Lösungen freuen.

    MFG. Marvin

  • Da geht die Kompression wohl ins Kurbelgehäuse! Als erstes mal einen Kompressionstest machen und den Öldruck prüfen!

    Gruß Andreas

    Theoretisch möglich, aber vielleicht etwas vorschnell. Die Vorgeschichte ist erst mal ausschlaggebend.

    Lief der Güldner denn vor der Reparatur? Warum habt ihr die Arbeiten denn durchgeführt?

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo Marvin,

    kann mich 3085 hier nur anschließen - das muss nicht zwingend der Fall sein, was Andreas beschreibt.

    Es ist EINE Möglichkeit.

    Grundsätzlich hat jeder Viertakt-Verbrennungsmotor im Kurbelgehäuse Überdruck. (Beim Zweitakter ist es

    anders, da gibt es einen Wechsel aus Unter- und Überdruck, aber das spielt ja hier keine Rolle.)

    Auch der von Dir beschriebene Qualm im Motorblock ist nicht unnormal. Das sind vor allem Öldämpfe,

    in Deinem Fall ist es aber auch sehr gut möglich, dass das tatsächlich der Diesel aus dem Zylinder ist,

    der nicht zündet.

    Ferndiagnose über Internet ist immer so eine Sache - ich werfe hier einfach mal die "komplett überholte ESD"

    als möglichen Verursacher in den Ring ... .

    Mach nochmal den Deckel auf, wenn´s qualmt und riech mal dran. Wenn´s Diesel ist, ist der "Qualm" oftmals

    etwas beißend und zwickt auch schon mal in den Augen ... und riecht aber nach den typischen alten Dieselabgasen.

    Bei (Motor-) Öldampf finde ich es nicht so schlimm - ist aber vielleicht auch ein subjektiver Eindruck.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo Marvin,

    eigentlich hast du ja schon viel unternommen.

    Allerdings unterliegt so ein Motor nach mehreren tausend Betriebsstunden einem normalen Verschleiß.

    Meist sind auch mehrere Dinge für das schlechte Anlaufverhalten ursächlich.

    Einen guten Eindruck über den Zustand des Motors liefert eine Kompressionsprüfung beider Zylinder.


    Grüße Markus

  • Neben den Motorinnereien (Kompression sollte mind. bei ca. 20 bar liegen) kann natürlich auch die Einspritzpumpe des Pudels Kern sein. Wenn hier eine Verharzung oder Verschleiß/Schaden vorliegt, kann der Motor auch nicht anspringen. Ähnliches Verhalten ergibt sich durch Luft in der Dieselleitung. Bei meinem JDL 300 bekomme ich die Restluft z.B. erst raus sobald ich einen wirklich steilen Berg hochfahre und dann stehen bleibe bis die Stotterei aufhört.

    Trotzdem empfehle ich immer noch eine Kompressionstestung, dann kann man sehen was raus kommt und entscheiden!

    Gruß Andreas

  • Moin, danke schonmal für die Tipps. Der Qualm im Motorblock ist unverbrannter Diesel. Die ganzen Reparaturen wurden vorgenommen, da der Schlepper immer schlechter angesprungen ist über die Zeit. Und eines Tages ist der dann gar nicht mehr angesprungen. Die Einspritzdüsen waren voll kaputt, die öffneten schon bei 80 bar und 125 bar sollten die eigentlich haben. Kann es sein das die Kolbenringe verschlissen sind?

    MFG Marvin

  • Hallo ,

    du hast folgendes gemacht :

    - Förderbeginn

    - Düsen

    - Zylinderkopf geplant

    - Zylinderkopfdichtung erneuert

    - Spaltmaß eingestellt

    Wie schon geschrieben wurde , wäre jetzt der Zeitpunkt endlich den Kompressionsdruck zu Prüfen .

    Wenn der nicht mehr stimmt sind die Laufgarnieturen verschlissen und müssen komplett getauscht werden .

    Nur Kolbenringe tauschen bringt meistens nichts da die Zylinder in der Regel Oval sind .

    Jetzt von mir Gegenfragen :

    Wie sahen die Zylinder aus als du die Köpfe ab hattest ?

    War oben eine Kante Sehbar oder Fühlbar ?

    Gruß Eckard

  • Hallo Marvin,

    vergiss das mit den Kolbenringen. In der Regel sind die Kolben sowie die Zylinder verschlissen.

    Lediglich Kolbenringe ist meist Pfusch und den Aufwand nicht wert, da es dann meist immer noch nicht richtig funktioniert.


    Grüße Markus


    ....wenn der Rest bereits so verschlissen war, dann erübrigt sich fast schon eine weitere Überprüfung der Zylinderwände! :)

    Von Hohnspuren kann sicherlich gar keine Rede mehr sein!


    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Eicherfreund (19. Januar 2022 um 18:40) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Eicherfreund mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Marvin ,

    falls man keine kompletten Laufgarnieturen bekommen kann

    gibt es die Möglichkeit Übermaßkolbensätze zu verwenden .

    Hierfür muss ein Motoreninstantsetzer die Zylinder auf entsprechendes Maß aufarbeiten .

    Bei einen Preis von ca. 390 Euro nur für einen kompletten Kolben wird das aber nicht günstig .

    Gruß Eckard

  • Wenn ich hier manchem Beitrag lese könnte ich mal wieder im Strahl kotzen. Hier werden Ratschläge nach System "planlos und ahnungslos" verteilt.

    Es interessiert zum jetzigen Zeitpunkt keine Sau wie die Zylinder aussehen! Noch mal ganz deutlich: Das ist vollkommen egal!

    Die Frage ist warum läuft der Motor nicht. So verschlissen kann das Aggregat ja nicht von heute auf Morgen sein als das gar nichts mehr geht. Sowas ist im Prinzip nur denkbar wenn ein Loch im Kolben ist, sollte aber hier auszuschließen sein.

    Heißt also: Entweder liegt ein Montagefehler vor oder es wurde falsch eingestellt. Ich würde mit Überprüfen des Ventilspiels anfangen, hier bitte auf Zünd-OT. Es wäre nicht der erste Motor der wegen verwechselten OT´s nicht läuft. ESP noch mal entlüften, schauen ob beide Elemente fördern. Dazu Druckleitungen an Einspritzdüsen lösen und starten, Diesel muss an beiden Düsen austreten.

    Wenn das stimmt würde ich das Aggregat erst mal anhüsteln. Zur Not mit Heißluftföhn oder Startpilot nachhelfen. Fakt ist: Er muss laufen. Alleine schon um einen Montagefehler auszuschließen.

    Wenn dieser Punkt erreicht ist beginnt die systematische Fehlersuche:
    1. Öldruck im warmen Zustand messen! Ohne diesen Wert gehts nicht weiter. Alles unter 1,5 bar warm im Standgas ist schlecht.

    2. Kompression messen. Ja, erst jetzt.

    3. Druckverlusttest, den können wir uns an dieser Stelle aber eigentlich schenken da der Kopf wohl laut TE in Ordnung ist.

    Mit diesen Werten kann man überlegen wie es weitergeht.

    Warum ist der Öldruck so wichtig? Hier sollten die Kolben-Büchsen-tauschen-Leute mal ganz dringend aufpassen: Bei niedrigem Öldruck habt ihr weniger weit wegspritzendes Öl seitens des Pleuellagers. Heisst nichts anderes als dass die Laufgarnitur schlecht geschmiert wird. Das ist erst mal gar nicht schlimm, dieser Prozess ist schleichend und geht in der Regel mit Verschleiß der Laufgarnitur einher. Das System funktioniert also obwohl es eigentlich zu wenig Öldruck gibt.

    Die oberschlauen Kolben-Büchsen-tauschen-Leute kommen nun auf die Idee vollkommen planlos mal eben Garnituren zu wechseln. Weil in so einem Motor gibts ja auch sonst keine beweglichen Teile die mal überprüft werden müssten. Effekt ist dann, dass bei geringem Öldruck das Spritzöl seitens des Pleuellagers nicht ausreicht um eine neue Garnitur zu versorgen. Ergebnis ist ein Kolbenfresser.

    Wenn das euer Kolbenfresser ist, bitte. Das kann man unter Lehrgeld verbuchen, sich selbst ärgern und gut ists. Aber wenn ihr jemand anderem dazu ratet Kolben/Büchsen zu tauschen ohne dass irgendjemand mal was von Öldruck sagt - das ist überkritisch.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Moin, danke schonmal für die Tipps. Der Qualm im Motorblock ist unverbrannter Diesel. Die ganzen Reparaturen wurden vorgenommen, da der Schlepper immer schlechter angesprungen ist über die Zeit. Und eines Tages ist der dann gar nicht mehr angesprungen. Die Einspritzdüsen waren voll kaputt, die öffneten schon bei 80 bar und 125 bar sollten die eigentlich haben. Kann es sein das die Kolbenringe verschlissen sind?

    MFG Marvin

    Hallo 3085!

    So schnell kotzt man(n) doch auch wieder nicht. :) Ich kann aus dem Text eigentlich schon rauslesen, dass der Schlepper auch bereits vor der Reparatur nicht mehr angesprungen ist. Es wurde zwar schon einiges gemacht, allerdings wären für mich nach wie vor die Kompressionswerte interessant, da eigentlich vieles auf verschlissene Zylinderlaufbahnen hindeutet. Wie bereits gesagt, die Ursachen können vielfältiger Natur sein, aber eine Überprüfung ist die Sache allemal wert.

    Grüße Markus

  • So schnell kotzt man(n) doch auch wieder nicht. :) Ich kann aus dem Text eigentlich schon rauslesen, dass der Schlepper auch bereits vor der Reparatur nicht mehr angesprungen ist. Es wurde zwar schon einiges gemacht, allerdings wären für mich nach wie vor die Kompressionswerte interessant, da eigentlich vieles auf verschlissene Zylinderlaufbahnen hindeutet. Wie bereits gesagt, die Ursachen können vielfältiger Natur sein, aber eine Überprüfung ist die Sache allemal wert.

    Du hast mein Beitrag überhaupt nicht verstanden.

    Natürlich ist die Kompression ein wichtiger Wert, aber er hat alleine null Aussagekraft. Zumal ich es nach wie vor für unmöglich halte, dass zwei (!) Laufgarnituren auf einmal so verschlissen sind dass gar nichts mehr geht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
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    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Die ganzen Reparaturen wurden vorgenommen, da der Schlepper immer schlechter angesprungen ist über die Zeit. Und eines Tages ist der dann gar nicht mehr angesprungen.


    Das oben Geschriebene drückt ganz klar aus, dass der Schlepper "schleichend" immer schlechter angesprungen ist und irgendwann überhaupt nicht mehr. Von einem plötzlichen Ausfall - und davon gehst du anscheinend immer noch aus - kann also keine Rede sein.

    Grüße Markus

  • Die ganzen Reparaturen wurden vorgenommen, da der Schlepper immer schlechter angesprungen ist über die Zeit. Und eines Tages ist der dann gar nicht mehr angesprungen.


    Das oben Geschriebene drückt ganz klar aus, dass der Schlepper "schleichend" immer schlechter angesprungen ist und irgendwann überhaupt nicht mehr. Von einem plötzlichen Ausfall - und davon gehst du anscheinend immer noch aus - kann also keine Rede sein.

    Du kannst es auch gerne noch in Fett drucken, was du da schreibst stimmt nur auf dem Papier. In der Praxis sieht es anders aus: Ein Motor springt nicht wegen verschlissener Kolben/Büchsen nicht mehr an. Das hat andere Gründe. Gerade in diesem Fall: Das ist ein Kammermotor mit Vorglühanlage. Der läuft sogar wenn von zwei Verdichtungsringen und einem Ölabstreifring zwei Verdichtungsringe gebrochen sind.

    Es bestreitet ja keiner dass fertige Laufgarnituren Probleme beim Starten bereiten. Aber bevor ich blindlings empfehle Laufgarnituren an einem über 60 Jahre alten Motor zu machen sollte man erstens alles andere abgeklärt haben und zweitens wissen wie der Motor sonst beinander ist. Das hat was mit systematischem Vorgehen zu tun und daran mangelt es dir ganz offenbar.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Moin, ich habe ein Problem mit meinem Güldner A2DL Bj. 57 mit einem Güldner 2LD Motor. Es handelt sich hierbei um einen 2 Zylinder Luftgekühlten Motor. Ich habe bis jetzt gemacht Einspritzdüsen komplett überholen lassen vom Fachmann, die Zylinderkopfdichtung ausgetauscht, Zylinderköpfe geplant, Ventile eingeschliffen, Förderbeginn kontrolliert, Spaltmaß eingestellt. Das Problem ist folgendes, der 1 Zylinder fängt nach kurzer Zeit an orgeln an und zu Zünden und da kommt schwarzer Qualm. Der 2 Zylinder jedoch qualmt beim starten nicht mal wirklich viel weiß, wie der andere beim Startversuch des Güldner A2DL. Was mich stutzig macht ist, dass wenn ich den Öldeckel aufmache, das da weißer Qualm im Motorblock ist. Ist das der Qualm der bei Zylinder 2 entweicht? Ich würde mich über Lösungen freuen.

    MFG. Marvin

    Moin,

    ein paar Fragen hätte ich auch noch: kommt an den Einspritzdüsen überhaupt Kraftstoff an? Und hast Du mal den Kraftstofffilter und das Filtersieb im Tank kontrolliert?

    Grüße aus dem nasskalten Norden

    Uwe

  • Hallo ,

    ein Zylinder 24 Bar , ein Zylinder 12 Bar .

    Hast du das mehrmals geprüft ?

    Wenn ja , hilft nur den entsprechenden Zylinderkopf und Zylindersatz zu prüfen .

    Auch den Ventiltrieb prüfen , öffnen und schließen die Ventile richtig .

    Sollte man sehen bei geöffneten Zylinderkopfdeckel , hierbei nur mit Hand durchdrehen .

    Bevor du was zerlegst , prüfe den Öldruck .

    Wenn du noch nie ein Motor instand gesetzt hast , hole dir jemanden der sich das bei dir anschauen kann .

    Gruß Eckard

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